Florian Lüft: "E-Mobilität braucht Mut es zu tun"

Florian Lüft: "E-Mobilität braucht Mut es zu tun"

Im Gespräch mit Florian Lüft, Director of Business Development and Marketing bei Univers
23 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 1 Woche
Im Gespräch mit Florian Lüft, dem Director of Business Development
and Marketing bei Univers, haben wir die aktuellen
Herausforderungen und Perspektiven der Elektromobilität in
Deutschland, im EAN-Podcast, diskutiert. Unser Gespräch begann mit
einer kurzen Vorstellung von Florian für unsere Zuhörer, und wir
gingen direkt auf die oft negative Darstellung der Elektromobilität
in den Medien ein. Florian betonte, dass trotz negativer
Berichterstattung Alternative Antriebe weiterhin notwendig sei.
„Wenn man sich die aktuellen Medienlandschaften anschaut, könnte
man denken, dass Elektromobilität nur ein kurzes Phänomen war“,
sagte Florian. Er kritisierte die Zielsetzungen der Regierung, die
beispielsweise 15 Millionen Elektrofahrzeuge bis 2030 anstrebt, und
erklärte, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur nicht im
erforderlichen Tempo vorankomme. Zudem äußerte er sich kritisch
über die Förderpolitik, die seiner Meinung nach durch
unvorhersehbare Änderungen den Fortschritt behindert. Alles Bremsen
beim Wachstum der E-Mobilität, die entsprechend von Medien
aufgegriffen werden. Probleme wie Reichweitenangst und
unzureichende Ladeinfrastruktur dominieren die Diskussionen seit
Jahren, obwohl sich die Technologie weiterentwickelt hat. Alexander
Junge von Aral Pulse meinte, dass 200.000 bis 300.000
Schnellladepunkte ausreichend seien, was deutlich unter der
ursprünglich angestrebten Million liegt.  Florian erklärte
weiter, dass die Elektromobilität vor allem über den
Unternehmenssektor vorangetrieben werden müsse, da viele
Unternehmen ihre Flotten auf Elektorautos umstellen, um ihre
Emissionen zu reduzieren. „Über 70 Prozent der verkehrsbedingten
CO₂-Emissionen in der EU stammen aus dem Straßenverkehr, und 61
Prozent davon entfallen auf Pkw“, hob Florian hervor. Unternehmen
spielen hier eine Schlüsselrolle, da zwei Drittel der
Neuzulassungen in Deutschland Firmenwagen sind, die eine
Leasingdauer von drei bis vier Jahren haben. E-Autos, die zu einem
späteren Zeitpunkt ihren Weg in den Gebrauchtwagenmarkt finden
werden. Ein weiterer wichtiger Punkt unseres Gesprächs war die
Notwendigkeit, Firmenstandorte mit Ladeinfrastruktur auszustatten,
insbesondere weil viele Mitarbeiter:innen in Mehrfamilienhäusern
wohnen, wo das Laden von Elektroautos oft schwierig ist. „An
Firmenstandorten haben wir meistens größere Kapazitäten, und mit
Photovoltaik und Batteriespeichern könnten wir eine effiziente
Lösung schaffen“, fügte er hinzu. Eine stärkere Fokussierung auf
erschwingliche Elektroautos sei notwendig, um eine breitere
Akzeptanz zu erreichen. „Die deutschen Automobilhersteller machen
ihren Job nicht richtig, da viele ihrer Modelle weiterhin teuer und
für die breite Masse unerschwinglich sind“, stellte Florian fest.
Hingegen sieht er, dass gerade im europäischen Umfeld Stellantis
einiges richtig macht, wenn es darum geht, leistbare Stromer auf
die Straße zu bringen. Zum Schluss des Gesprächs zitierte Florian
den ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog, der in seiner
berühmten "Ruck-Rede" betonte, dass Deutschland einen
Innovationsschub brauche und bereit sein müsse, Risiken einzugehen
und neue Wege zu beschreiten. „Uns fehlt der Schwung zur
Erneuerung, die Bereitschaft, Risiken einzugehen, eingefahrene Wege
zu verlassen, Neues zu wagen“, zitierte Florian. Diese Worte, so
Florian, seien auch heute noch relevant und Deutschland müsse den
Mut aufbringen, Innovationen konsequent voranzutreiben, um die
Elektromobilität aus der aktuellen Stagnation zu befreien und auf
die Überholspur zu bringen. Hör es dir aber doch gerne selbst an.

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