22-10: Eine gute Zeit für Dankbarkeit

22-10: Eine gute Zeit für Dankbarkeit

26 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Auch der zehnte Monat des immer noch stürmischen 2022 ist geprägt
vom Erntedankfest.


Ich mochte das als Kind, allein schon deshalb weil die Kirche so
angenehm duftete. Inhaltlich mag ich den Erntedank noch heute:
Zum einen geht es um den Ausdruck von Dankbarkeit für den Ertrag
in Landwirtschaft und Gärten. Zum anderen ist es eine Erinnerung
daran, dass es nicht allein in der Hand des Menschen liegt, über
ausreichend Nahrung zu verfügen.


Dieses uralte Fest zu Ehren von Mutter Erde und ihrer
freigiebigen Fruchtbarkeit kann uns gerade heute zeigen, dass das
„tägliche Brot“ nicht als alltäglich angesehen werden kann und
sollte. Und bei dieser Aussage geht es mir nicht um eine
romantisch verklärte Rückkehr in alte Zeiten, sondern um einen
Weg zurück zum Leben als solchem.
Danken ist gesund

Ein wichtiger Aspekt, den ich in den Danksagungsriten auch
erkenne, ist die Verbundenheit mit der Natur und ihren Zyklen.
Das Wissen und Fühlen, ein Teil des Lebens und nicht davon
getrennt zu sein, ist leider ganz vielen Menschen verloren
gegangen. 


Wir sind nicht unabhängig von Mutter Erde und stehen nicht über
ihr oder den anderen Lebewesen, die wie wir auf bzw. mit ihr
leben. Denn auch wenn wir die Nacht zum Tag machen und Nahrung
industriell herstellen können, ist dieses Gefühl der Getrenntheit
von allem Lebendigen weder für unsere Körper, noch unsere Seelen,
noch unseren Geist gesund.


Vor allem im städtisch geprägten Alltag sind die Folgen deutlich
sichtbar, auch statistisch: Psychische Erkrankungen, insbesondere
Depressionen und Angststörungen nehmen in allen Altersstufen und
insbesondere bei Kinder und Jugendlichen seit Jahren rapide zu.
Jeder Vierte in Europa sei betroffen lese ich im Deutschen
Ärzteblatt von 2005 (!).
Die Welt krankt an Nicht-Verbundenheit

Das Wissen um die elementaren Prinzipien, die alles Leben und
seine Kreisläufe bestimmen, halte ich für elementar, wenn wir
eine neue Welt aufbauen wollen. Das Problem der Gegenwart ist die
Nicht-Verbundenheit der Menschen mit der Natur und ihren Zyklen.
Essentielle Mechanismen, wie das des Gebens und Nehmens als einem
natürlichen und unwiderruflichen Kreislauf, werden missachtet.


Ob das bewusst oder unbewusst geschieht, weiß ich nicht und ich
möchte es auch nicht beurteilen. Jedenfalls ist mein Eindruck,
dass dieses Wissen sowie die universellen Gesetzmäßigkeiten nach
denen unsere Welt funktioniert nicht mehr gewusst, nicht mehr
gelernt und so auch nicht mehr angewandt werden. Mit fatalen
Folgen für alle Beteiligten. Mutter Erde ist ebenso krank wie die
Wesen, die auf ihr leben. Auch das bedingt sich gegenseitig.


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copyright


text: Sabine Hochmuth


photo: Ronny Barthel

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