Folge 75 – Märchenkunde: Aschenputtels Schuhgröße und ein trauriger Weihnachtsmann

Folge 75 – Märchenkunde: Aschenputtels Schuhgröße und ein trauriger Weihnachtsmann

Märchen im Nationalsozialismus
1 Stunde 35 Minuten

Beschreibung

vor 1 Woche
Achtung: In dieser Folge geht es um Nationalsozialismus. Es war
einmal... die dunkelste Zeit der deutschen Geschichte. Eine Zeit,
in der Menschen verfolgt, gequält, deportiert und in Massen
systematisch vernichtet wurden. Es war einmal der Holocaust, der
nationalsozialistische Völkermord an bis zu 6,3 Millionen
europäischen Jüdinnen und Juden während des Zweiten Weltkriegs,
angetrieben von einem Hass und Rassenwahn, der bis heute kaum
vorstellbar ist. Und doch zeigen sich auch in unserer Zeit immer
öfter Tendenzen, die eigentlich längst überwunden sein müssten. Die
Parallelen zum Früher sind teilweise erschreckend und verdeutlichen
einmal mehr, wie wichtig die Auseinandersetzung mit der Zeit des
Nationalsozialismus ist, wie wichtig eine Auseinandersetzung mit
der Geschichte ist. Aus diesem Grund haben wir für diese
Märchenkunde das Thema "Märchen im Nationalsozialismus" gewählt.
Wir schauen uns an, welche Rolle Märchen in dieser Zeit gespielt
haben und wie sie für die nationalsozialistische Propaganda
eingesetzt wurden. Dabei stoßen wir auf ebenso skurrile wie
abstoßende Änderungen, die die Nazis in den Märchen vorgenommen
haben und sehen einmal mehr, wie Literatur instrumentalisiert und
missbraucht werden kann. Wir betrachten Märchenverfilmungen von
1933 bis 1945 und finden heraus, warum auch sie ein beliebtes
Mittel der Nazi-Propaganda waren. Und wir werfen einen Blick in die
Geschichte und zeigen, wie die Nazis auf das Gedankengut der
Romantik zurückgegriffen und dieses ebenfalls an ihr Weltbild
angepasst haben. Darüber hinaus sprechen wir über die Darstellung
von Juden bei den Grimms und bei Wilhelm Hauff und stoßen auch hier
auf Antisemitismus. Und bei all dem müssen wir mit Schrecken
feststellen: Die Narrative der Rechten haben sich nicht verändert,
ihre Strategien, Sachverhalte zu verfälschen, Fakten zu verdrehen
und sie aus dem Zusammenhang zu reißen und Ideen und Gedanken für
sich zu missbrauchen, sind nicht neu. Um so wichtiger ist es, zu
hinterfragen, sich mit Themen auseinanderzusetzen und Inhalte
einzuordnen. Denn Geschichte wiederholt sich. Es ist an uns, das zu
verhindern.

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