Der Mann, der nie Präsident sein wollte - und was er uns über wahre Leadership lehrt
26 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Monaten
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts der
Stoischen Piraten. Heute nehme ich euch mit auf eine Reise ins
19. Jahrhundert, eine Reise nach Amerika – eine Reise durch das
Leben eines Mannes, der zu einem Typus gehört, den man heute
meist vergeblich sucht. Ein Mann, der das verkörpert, was man
Integrität nennt.
James A. Garfield, geboren in einer einfachen Blockhütte in Ohio,
ohne Besitz, ohne Geld und ohne Vater, aber mit einem Herzen
voller Mut und einem Kopf voller kluger Gedanken. Dieser Mann hat
sich von ganz unten nach ganz oben gearbeitet – nicht durch
grosses Geschrei oder mit Ellenbogen, sondern durch echte,
ehrliche, harte Arbeit und dem Verlangen, anderen zu dienen und
die Welt zu verbessern.
Stellt euch vor: 1880, ein brodelnder Parteitag der Republikaner
in Chicago. Die Delegierten sind völlig zerstritten und
gespalten. Weder der Kandidat der Stalwarts noch einer der
Half-Breeds konnte sich durchsetzen. Die Delegierten stritten und
diskutierten tagelang, ohne zu einer Einigung zu kommen. James A.
Garfield war eigentlich nur als Delegierter aus Ohio angereist,
um John Sherman zu unterstützen, der ebenfalls aus Ohio stammte.
Er hielt sogar eine Rede für Sherman, die so gut ankam, dass sie
vielleicht zu gut war – zumindest aus Garfields Sicht.
Denn als sich nach Tagen hitziger Debatten noch immer keine
Einigung abzeichnete, rückte Garfield, der eigentlich gar nicht
kandidieren wollte, immer mehr in den Fokus. Trotz seiner
Ablehnung, bei der 34. Wahlrunde als Kandidat anzutreten, konnte
er es nicht verhindern: Im 36. Wahlgang erhielt er die Mehrheit
der Stimmen.
Garfield, ein Mann, der nie Präsident sein wollte, wurde
nominiert – nicht durch seine eigene Ambition, sondern weil er
durch seine Geradlinigkeit, seine Ehrlichkeit und seine
Fähigkeit, Brücken zu bauen, überzeugte.
Und nun wird es tragisch: Nur drei Monate nach seinem
Amtsantritt, am 2. Juli 1881, wird auf Garfield ein Attentat
verübt. Er stirbt elf Wochen später, nicht durch die Kugel des
Attentäters, sondern durch eine Blutvergiftung, weil seine Ärzte
es damals nicht für nötig hielten, ihre Instrumente zu
desinfizieren. Ein Mann mit so viel Potenzial, der durch
Unachtsamkeit und Ignoranz viel zu früh aus dem Leben gerissen
wurde.
Aber trotz seines kurzen Wirkens hat Garfield tiefe Spuren
hinterlassen – Spuren, die uns auch heute noch wichtige Lektionen
über wahre Führung und Charakterstärke lehren können. Acht
zentrale Lehren aus Garfields Leben, die euch in dieser
Podcast-Folge erwarten:
1. Bescheidenheit und Dienst vor Ego – Garfield führte, ohne
jemals den persönlichen Ruhm zu suchen.
2. Intellektuelle Neugier und lebenslanges Lernen – Ein
unersättlicher Wissensdurst, der ihn trotz ärmlicher Herkunft zu
einem gebildeten und weltoffenen Staatsmann machte.
3. Moralische Integrität und Ehrlichkeit – Seine Kämpfe gegen
Korruption und Vetternwirtschaft sind beispielhaft für seine
Prinzipientreue.
4. Empathie und Mitgefühl – Garfields Kampf für die
Gleichberechtigung und die Rechte der Afroamerikaner zeigt sein
tiefes Mitgefühl und seine Vision für Gerechtigkeit.
5. Mut – Ob auf dem Schlachtfeld oder in der Politik, Garfield
stand immer mutig für das ein, was er für richtig
hielt.
6. Brückenbauen und Pragmatismus – Seine Fähigkeit,
unterschiedliche politische Lager zu vereinen, war ein Schlüssel
zu seiner Führungskraft.
7. Ausdauer und harte Arbeit – Vom armen Bauernjungen zum
Präsidenten – ein ultimatives Beispiel für
Durchhaltevermögen.
8. Vergebung und Grossmut – Trotz der härtesten Kämpfe ließ
Garfield nie Hass in sein Herz, sondern verfolgte einen Weg der
Vergebung und Versöhnung.
Garfield war ein Mann der Werte: tief verwurzelt in
Bescheidenheit, im Dienst an der Gemeinschaft, überzeugt von
Meritokratie und den gleichen Rechten für alle. Er war ein Löwe
im Kampf für das, was richtig war, aber ein Lamm, wenn es um
Vergebung ging. Er selbst nannte sich einen "schlechten Hasser" –
einen "bad hater". Das ist eine Botschaft, die heute wichtiger
denn je ist. In einer Zeit, in der kleine Feindseligkeiten groß
aufgeblasen werden und viele sich schon von harmlosen Bemerkungen
angegriffen fühlen, erinnert uns Garfield daran, dass wahre
Stärke im Großmut liegt. Dass Mitgefühl eine Führungsqualität ist
– und nicht der Glaube an die eigene moralische Überlegenheit.
Also, was könnt ihr von Garfield lernen? Wie könnt ihr in eurem
Alltag Führung und Grösse zeigen? Garfields Leben zeigt uns, dass
es nicht darauf ankommt, mit Hass oder Furcht zu führen, sondern
mit Integrität, mit der Fähigkeit, Brücken zu bauen und auch
unter Druck das Richtige zu tun.
Er war nicht nur ein Präsident oder ein Politiker – er war ein
Kämpfer mit einem Herz für Vergebung. Ein schlechter Hasser, aber
ein verdammt guter Kämpfer. Und genau das ist wahre Stärke.
Garfields Geschichte ist eine Lektion, die uns alle dazu
auffordert, anders zu denken, anders zu handeln und vor allem
anders zu führen. Also stellt euch die Frage: Wie könnt ihr in
eurem Leben Integrität und Grossmut zeigen? Wie könnt ihr Brücken
bauen statt Mauern? Das ist die Herausforderung, die ich euch mit
auf den Weg geben will.
Vergesst nicht, den Podcast der Stoischen Piraten zu abonnieren,
zu liken und auf euren sozialen Kanälen zu teilen. Euer Feedback
ist mir extrem wichtig. Teilt mir mit, was ihr von James A.
Garfield haltet und was wir von ihm lernen können. Ich bin
gespannt, ob ihr mit mir einer Meinung seid. Vielen Dank an all
diejenigen, die mir Feedback geben und den Podcast unterstützen.
Wenn ihr mich weiter unterstützen wollt, könnt ihr das über
www.buymeacoffee.com tun – den Link findet ihr auf meiner
Webseite. Auch über Twint könnt ihr mir etwas spenden. Vielen
Dank an alle, die das tun.
Bis bald und bleibt grossmütig!
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