Dem Krieg trotzen: Das Sarajevo Filmfestival als Spiegel Bosniens
Das Sarajevo Filmfestival ist das grösste Filmfestival in
Südosteuropa. Dies allein ist bemerkenswert. Denn entstanden ist
das Festival mitten im Bosnienkrieg, während der jahrelangen
Belagerung Sarajevos. Aufgrund dieser Geschichte will das Festival
...
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Beschreibung
vor 2 Monaten
Das Sarajevo Filmfestival ist das grösste Filmfestival in
Südosteuropa. Dies allein ist bemerkenswert. Denn entstanden ist
das Festival mitten im Bosnienkrieg, während der jahrelangen
Belagerung Sarajevos. Aufgrund dieser Geschichte will das Festival
mehr sein als ein reines Filmfestival. Selbst von den grausamen
Folgen von Krieg und Nationalismus betroffen, hat sich das
Filmfestival neben einer kulturellen auch eine aufklärerische und
politische Mission gesetzt. Es versteht sich als Ort des
Austausches, als Ort, der den Dialog über Landesgrenzen hinweg in
der gesamten Region fördert. Gerade jetzt, wo weltweit die
Spannungen wieder zunehmen und auch auf dem Balkan die Rhetorik
aggressiver wird, ist dieser Ansatz so aktuell wie lange nicht.
Davon ist der Festivaldirektor Jovan Marjanovic überzeugt. Doch
nicht nur am Filmfestival, in ganz Bosnien Herzegowina sind die
Folgen des Krieges weiterhin überall spürbar. Das Land ist
weiterhin gespalten zwischen den einzelnen Volksgruppen. Bosnien
ist geografisch und politisch aufgeteilt zwischen muslimischen
Bosniaken, katholischen Kroaten und orthodoxen Serben. Die meisten
Parteien sind ethnisch definiert und verstehen sich als Verteidiger
ihrer jeweiligen Volksgruppen. Dabei haben sich die Politiker aller
Seiten längst ein Klientelsystem aufgebaut, das einzig ihrem
Machterhalt dient. Die Situation scheint zerfahren. Viele verlassen
daher das Land und suchen ihr Glück anderswo. Das Filmfestival gab
den Bewohnerinnen und Bewohner Sarajevos in den dunkelsten Stunden
der Stadtgeschichte Halt. Und es bietet noch immer jenen Hoffnung,
die auf Dialog und Verständigung setzen. Es nimmt damit eine
Gegenposition ein in einer Region, in welcher der Nationalismus
zuletzt in vielen Ländern wieder stärker wurde.
Südosteuropa. Dies allein ist bemerkenswert. Denn entstanden ist
das Festival mitten im Bosnienkrieg, während der jahrelangen
Belagerung Sarajevos. Aufgrund dieser Geschichte will das Festival
mehr sein als ein reines Filmfestival. Selbst von den grausamen
Folgen von Krieg und Nationalismus betroffen, hat sich das
Filmfestival neben einer kulturellen auch eine aufklärerische und
politische Mission gesetzt. Es versteht sich als Ort des
Austausches, als Ort, der den Dialog über Landesgrenzen hinweg in
der gesamten Region fördert. Gerade jetzt, wo weltweit die
Spannungen wieder zunehmen und auch auf dem Balkan die Rhetorik
aggressiver wird, ist dieser Ansatz so aktuell wie lange nicht.
Davon ist der Festivaldirektor Jovan Marjanovic überzeugt. Doch
nicht nur am Filmfestival, in ganz Bosnien Herzegowina sind die
Folgen des Krieges weiterhin überall spürbar. Das Land ist
weiterhin gespalten zwischen den einzelnen Volksgruppen. Bosnien
ist geografisch und politisch aufgeteilt zwischen muslimischen
Bosniaken, katholischen Kroaten und orthodoxen Serben. Die meisten
Parteien sind ethnisch definiert und verstehen sich als Verteidiger
ihrer jeweiligen Volksgruppen. Dabei haben sich die Politiker aller
Seiten längst ein Klientelsystem aufgebaut, das einzig ihrem
Machterhalt dient. Die Situation scheint zerfahren. Viele verlassen
daher das Land und suchen ihr Glück anderswo. Das Filmfestival gab
den Bewohnerinnen und Bewohner Sarajevos in den dunkelsten Stunden
der Stadtgeschichte Halt. Und es bietet noch immer jenen Hoffnung,
die auf Dialog und Verständigung setzen. Es nimmt damit eine
Gegenposition ein in einer Region, in welcher der Nationalismus
zuletzt in vielen Ländern wieder stärker wurde.
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