tl;dr #41: Rancière: «Das Unvernehmen» | mit Ruth Sonderegger
1 Stunde 4 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Monaten
In seinem Buch „Das Unvernehmen" begreift Jacques Rancière
Herrschaft als eine Aufteilung des Sinnlichen: In der Ordnung haben
alle ihre Funktion, ihren Platz, dass was sie sagen, wird
vernommen. Doch es gibt diejenigen, die keinen Anteil haben, deren
Sprechen nicht gehört wird, sondern von denen in der Ordnung nur
als störendes Geräusch wahrgenommen wird. In der Repräsentation der
bestehenden Aufteilungen der Gemeinschaft kommen viele Menschen und
deren Situationen, deren Handeln, nicht vor - sie werden nicht
gezählt. Doch jede Ordnung der Ungleichheit und des Befehls hat zur
Grundlage die Gleichheit der Beliebigen mit den Beliebigen. Es gibt
den Streit um die Maßstäbe. Und plötzlich kann unter Berufung auf
Gleichheit durch die Beliebigen der „Anteil der Anteilslosen“
eingefordert werden. Subversion und Emanzipation sind zentrale
Ziele von Rancière. Ihn interessiert, wie in der Ordnung Brüche
entstehen, Konsense aufgebrochen und verschoben werden, die Teile
neu angeordnet werden. Die Bekämpfung dieser gesellschaftlichen
Ordnung ist daher nicht zu begreifen als ein bloßes Gegeneinander
von bestehenden Interessen; vielmehr müssen die Anteillosen die
Normalität, die Aufteilung des Sinnlichen durch Wortergreifung,
durch eine neue Anordnung der Körper die Koordinaten für eine neue
Subjektivierung und Verteilung der Teile schaffen. Im „Unvernehmen"
entfaltet sich somit ein Subversionsdenken, das Revolution als
Verschiebung von Normalität erachtet. Zu Gast bei Alex Demirović
ist in dieser Folge Ruth Sonderegger, Professorin für Philosophie
und ästhetische Theorie an der Akademie der bildenden Künste Wien.
Sie hat zusammen mit Jens Kastner das Buch «Pierre Bourdieu und
Jacques Rancière» herausgegeben.
Herrschaft als eine Aufteilung des Sinnlichen: In der Ordnung haben
alle ihre Funktion, ihren Platz, dass was sie sagen, wird
vernommen. Doch es gibt diejenigen, die keinen Anteil haben, deren
Sprechen nicht gehört wird, sondern von denen in der Ordnung nur
als störendes Geräusch wahrgenommen wird. In der Repräsentation der
bestehenden Aufteilungen der Gemeinschaft kommen viele Menschen und
deren Situationen, deren Handeln, nicht vor - sie werden nicht
gezählt. Doch jede Ordnung der Ungleichheit und des Befehls hat zur
Grundlage die Gleichheit der Beliebigen mit den Beliebigen. Es gibt
den Streit um die Maßstäbe. Und plötzlich kann unter Berufung auf
Gleichheit durch die Beliebigen der „Anteil der Anteilslosen“
eingefordert werden. Subversion und Emanzipation sind zentrale
Ziele von Rancière. Ihn interessiert, wie in der Ordnung Brüche
entstehen, Konsense aufgebrochen und verschoben werden, die Teile
neu angeordnet werden. Die Bekämpfung dieser gesellschaftlichen
Ordnung ist daher nicht zu begreifen als ein bloßes Gegeneinander
von bestehenden Interessen; vielmehr müssen die Anteillosen die
Normalität, die Aufteilung des Sinnlichen durch Wortergreifung,
durch eine neue Anordnung der Körper die Koordinaten für eine neue
Subjektivierung und Verteilung der Teile schaffen. Im „Unvernehmen"
entfaltet sich somit ein Subversionsdenken, das Revolution als
Verschiebung von Normalität erachtet. Zu Gast bei Alex Demirović
ist in dieser Folge Ruth Sonderegger, Professorin für Philosophie
und ästhetische Theorie an der Akademie der bildenden Künste Wien.
Sie hat zusammen mit Jens Kastner das Buch «Pierre Bourdieu und
Jacques Rancière» herausgegeben.
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