Ist Einsamkeit demokratiegefährdend?
50 Minuten
Beschreibung
vor 2 Monaten
Berthold Vogel und Julia Kropf sprechen in dieser Folge über
Einsamkeit. Anlass ist das im Mai erschienene Buch „Einsamkeit
und Ressentiment“, das Berthold Vogel gemeinsam mit Claudia Neu
und Jens Kersten veröffentlicht hat.
Einsamkeit – ein Phänomen, das immer mehr auch auf politisches
Interesse stößt. Ende 2023 hat die Bundesregierung eine
Politische Strategie gegen Einsamkeit vorgestellt. Schon seit
langem wissen wir: Einsamkeit kann sich negativ auf die mentale
und körperliche Gesundheit – und damit auch auf die
Lebenserwartung – auswirken. Aber welche Auswirkungen hat
Einsamkeit politisch – vor allem, wenn sie in der Gesellschaft
zunimmt? Einsamkeit, so Berthold Vogel, habe immer etwas mit dem
Verlust der Gestaltbarkeit des eigenen Lebens zu tun. Missgunst
und verlorenes Weltvertrauen sind die Folge. Auf dieser Grundlage
können Ressentiments und antidemokratische Haltungen entstehen.
Diese Analyse muss (politisch) aufhorchen lassen. Denn es braucht
mehr (Infra-)Strukturen, die vor Einsamkeit schützen – soziale
Kreuzungspunkte, die Gemeinsinn ermöglichen. Strukturen, die die
Beziehungsfähigkeit, die Auseinandersetzung, die
Kompromissfindung und das Verstehen anderer Meinungen fördern.
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