Soldaten im Nachkrieg. Historische Deutungskonflikte und westdeutsche Demokratisierung 1945-1955

Soldaten im Nachkrieg. Historische Deutungskonflikte und westdeutsche Demokratisierung 1945-1955

20 Minuten

Beschreibung

vor 1 Woche

In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des
Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der
Bundeswehr stellen wir das Buch von Jörg Echternkamp, Soldaten im
Nachkrieg. Historische Deutungskonflikte und westdeutsche
Demokratisierung 1945-1955 vor. Es erschien 2014 im De Gruyter
Oldenbourg-Verlag.


Jörg Echternkamp ist Historiker und wissenschaftlicher Direktor
am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der
Bundeswehr. Mit der vorliegenden Arbeit hat er sich 2012
habilitiert. Echternkamp geht der Frage nach, wie verschiedene
Deutungen des Zweiten Weltkriegs in der unmittelbaren
Nachkriegszeit und der frühen Bundesrepublik die Einstellung der
Bevölkerung zu Krieg und Militär beeinflussten. Dabei zeigt sich,
dass neben Deutungen, die auf historische Aufklärung abzielten,
auch noch lange verharmlosende Deutungen des Kriegs und der
NS-Zeit im Umlauf waren, die der neuen,
freiheitlich-demokratischen Nachkriegsordnung aber nichts anhaben
konnten.
Fazit

Jörg Echternkamps Studie beeindruckt durch ihre konsequente
Umsetzung einer methodisch anspruchsvollen Differenzierung. Laut
dem Autor ist diese Differenzierung entscheidend. Der
differenzierte Blick auf die historischen „Zwischenräume“ schafft
die Grundlage, sowohl den deutschen Kriegsopfern (wie Gefallenen
und Vertriebenen) als auch den (deutschen) Tätern Aufmerksamkeit
zu schenken – und dabei zugleich den internationalen Kontext des
Gedenkens an die Verfolgten des Nationalsozialismus sowie das
Ausmaß der nationalsozialistischen Verbrechen nicht zu
vernachlässigen. Die von Echternkamp entworfene
Deutungsgeschichte von Krieg und Militär kann somit einen
wichtigen Beitrag leisten.

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