Es Tüpfi, e Chleechue, e Lauch und e Bräzelibueb

Es Tüpfi, e Chleechue, e Lauch und e Bräzelibueb

Schimpfwörter sind Glücksache, schrieb Mani Matter zu seinem Lied «E Löl, e Blöde Siech, e Glünggi und e Sürmel». Weil man nicht so genau sagen könne, was sie wörtlich bedeuten. Aber mehr noch sind Schimpfwörter ein Spiegel gesellschaftlicher Normen u ...
36 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten
Schimpfwörter sind Glücksache, schrieb Mani Matter zu seinem Lied
«E Löl, e Blöde Siech, e Glünggi und e Sürmel». Weil man nicht so
genau sagen könne, was sie wörtlich bedeuten. Aber mehr noch sind
Schimpfwörter ein Spiegel gesellschaftlicher Normen und Werte. Was
sagt das über uns? Aus Wörtersammlungen lässt sich ablesen, dass
Beschimpfungen von Frauen oft auf Äusserliches zielen
(Vogelschüüchi, Marketussi) oder auf einen widerspänstigen
Charakter (Chlöpfschiit, Rääf), während man Männer eher beleidigt,
indem man sie als untauglich in praktischen Dingen beschimpft
(Pfiiffe, Halbschue). Spannend wird es, wenn man Beschimpfungen
vergleicht, welche auf die sexuelle Aktivität von Männern und
Frauen zielen. Wenn eine Frau als «Dorfmatratze» bezeichnet wird
und ein Mann als «Casanova», bewertet man sexuelle Promiskuität
höchst unterschiedlich. Hier spielt auch heute noch im Wortschatz
eine bedenkliche gesellschaftliche Doppelmoral. Wieder einmal
diskutieren Markus und Nadia also über mehr als nur die Sprache!

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