B2P026 Stefanie und Ferdinand Köberl vom Gredlbauer - Legenhennen im Mobilstall und Direktvermarktung

B2P026 Stefanie und Ferdinand Köberl vom Gredlbauer - Legenhennen im Mobilstall und Direktvermarktung

Von der Leichtigkeit des Lastrades und der Vielfalt im Kleinen
1 Stunde 54 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Stefanie und Ferdinand Köberl (vulgo Gredlbauer) hatten Schnecken
im Garten. Dann hatten sie keine Schnecken mehr im Garten, weil
sie nun sechs Hühner im Garten hatten. Die Hühner legten Eier und
die schmeckten nicht nur der Familie.

Die Landwirtschaft hatte man schon von Ferdinands Eltern
übernommen, der Garten war schneckenfrei und für Eier gab es
scheinbar eine Nachfrage. Einzige Bedingung: Es muss Bio sein.
Nebenbedingung (von uns festgestellt): Ein Teil des Betriebes
muss auf Rädern stehen. So geschehen bei Hühnerstall und
"Roll-Laden" aka Lastenrad.

Die Köberls halten ihre Hühner in Mobilställen. Aktuell ist schon
der dritte selbst-gebaute Stall in Betrieb. Mit jedem Modell wird
das Konzept ausgereifter, scherzt Ferdinand. Es ist Mitte März,
Schnee unter uns, Schnee auch von oben. Die Hühner der Köberls,
drei bis vier Rassen laufen hier gemischt durch die Gegend, haben
ca. 30m² Auslauf, die Bio-Verordnung schreibt mindestens 10m²
vor. Alle paar Wochen werden die Flächen gewechselt, die
Hennen-Karawane zieht weiter. Hähne gibt es in so einer Herde
natürlich keine, da die Eier nicht befruchtet werden
sollen.

Die Lage direkt in Graz ist natürlich optimal für die
Direktvermarktung. Nach und nach ist auch der Hof der Köberls
Teil der Stadt geworden. Man lebt hier mit vielen Anrainern
mittlerweile in einem Wohngebiet, mittendrin die Hühner der
Köberls. Auch ein Vorteil, wenn der Stall Rollen hat, grinst
Ferdinand, denn man kann rasch umziehen. Probleme gibt es aber
keine.

Stefanie und Ferdinand sind seit 2016 in der Landwirtschaft. Es
macht ihnen sichtlich Spaß, den Betrieb nach ihren Vorstellungen
aufzubauen. Bio, lokale Direktvermarktung, Vielfalt. Zweimal in
der Woche fahren sie mit Ihrem Lastenrad aus. Auch schon in
Variante zwei, mit 350kg Zuladegewicht vulgo zwei Europaletten.
Ja, wir sprechen von einem Fahrrad. Einzig die zwei Autoreifen an
der Vorderseite deuten darauf hin, dass hier ein wirkliches
Lastkraftrad am Weg ist. An zwei Tagen werden zwei Touren
gefahren, wer auf der Tour ist hat Glück, wer zu weit weg ist
Pech. Naja, Pech. Man kann bei den Köberls auch bestellen und
sich die Produkte direkt am Hof abholen.

Den Trend zu den Automaten und SB-Hofläden wollen sie ganz
bewusst nicht mitgehen. Direktvermarktung heißt "direkt" im Sinne
von Kontakt mit den Kunden. Viele Ihrer Kunden sind inzwischen zu
Freunden geworden, das "Tratscherl" beim Ausliefern fix
eingeplant. Das muss man schon mögen, dann machte es auch Spaß.
Für die beiden ist es die perfekte Art der Landwirtschaft, die
genau zu ihnen und ihrer Lebenseinstellung passt. Sie fahren auch
gerne mit dem Rad, solange es nicht schneit oder gewittert.

Diese kurze Beschreibung wurde nun schon wieder lange. Hört rein
in den Podcast und erfahrt mehr über mobile Hühnerställe, warum
Hühner ziemliche Rassisten sind und wie man Direktvermarktung
verstehen kann. Eine neue Perspektive halt.


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