Angelika Welzel - Eine Unternehmerin, die nie selbstständig sein wollte

Angelika Welzel - Eine Unternehmerin, die nie selbstständig sein wollte

13 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

In Norddeutschland ist sie so etwas wie eine Institution, wenn es
um perfekte Abläufe und Organisation von Büros geht: Angelika
Welzel. Die engagierte Mittfünfzigerin beschäftigt sich seit
Jahren intensiv mit dem Thema und hat schon viele Büros wieder
flott gemacht. Jüngst von Osnabrück nach Hamburg gezogen ist sie
eine engagierte Netzwerkerin. Mit der Website „Unternehmerinnen
Nord“ hat sie ihre Aktivitäten gerade auf den ganzen Norden
Deutschlands ausgeweitet.


 


Vita


Abitur


Studium.... @Angelika – kannst Du das bitte ergänzen


 


Wie darf ich Dich vorstellen?


Im Prinzip habe ich zwei Standbeine. Einerseits bin ich seit 2011
mit dem Thema Büroorganisation selbstständig. Seit Anfang 2019
betreibe ich außerdem die „Unternehmerinnen Nord“. Das ist ein
digitales Branchenverzeichnis.


 


Worüber definierst Du Dich?


Das Thema Büroorganisation liegt mir einfach. Ich konnte schon
immer gut organisieren oder Strukturen schaffen. Mir macht es
unglaublich viel Spaß Menschen dabei zu helfen, Struktur in ihren
Alltag zu bringen. Einem widrigen Umstand ist es zu verdanken,
dass ich selbstständig geworden bin. Eigentlich wollte ich das
gar nicht. Ich wurde als kaufmännische Angestellte gekündigt. Da
musste ich mich neu aufstellen. Ich wollte nie selbstständig
werden – und das ist daraus entstanden. Meine Leidenschaft ist
es, Einzelunternehmen, mittelständischen Unternehmen, aber auch
Privatleute dabei zu unterstützen, eine Struktur aufzubauen.


 


Dein Lebensmotto?


Ganz einfach: Finden statt suchen! Ich habe aber auch noch ein
zweites Lebensmotto: Was mache ich heute ein Kleines bisschen
besser als gestern!


 


In jeder starken Frau steckt bekanntlich auch eine
schwache. Was hat Dich zur starken Frau gemacht?


Nach über dreißig Jahren als Angestellte musste ich mich 2011 neu
aufstellen. Bis dahin war eine Selbstständigkeit eigentlich nie
ein Thema.


Die Frage: Was mache in Zukunft? – die hat mich eigentlich
wirklich stark gemacht und dazu geführt, dass ich meinen eigenen
Weg gefunden habe. Das war meine Herausforderung: den Weg aus
einer gesicherten Position in die Selbstständigkeit zu finden.
Rückblickend war das eine tolle Chance, mein Leben noch einmal
ganz neu aufzustellen. Ich habe gelernt, dass es immer wieder
Möglichkeiten gibt, sich ganz neu zu orientieren und zu
motivieren. Aus heutiger Sicht finde ich toll, was daraus
entstanden ist.


 


 


Was würdest Du heute Deinem 18-jährigen ICH mit auf die
Lebensreise geben?


Ziehe das durch, was Du vorhast! Also: Mach Dein Ding. Das habe
ich nämlich nicht wirklich getan. Als junge Frau war ich
sportlich ziemlich gut und wollte auch beruflich in diese
Richtung gehen. Mir lagen Leichtathletik, Geräteturnen und
Gymnastik – ich habe sogar ganze Sportgruppen geführt. Das war
eigentlich meine Mission. Aber mein Elternhaus hat verhindert,
dass ich mich damit näher beschäftige. Ich wiederum habe mich
nicht getraut, meine Idee allein kämpferisch durchzusetzen.
Gerade durch die vielen Kontakte zu Frauen in den letzten Jahren,
habe ich gesehen, dass es Einige gibt, die ihr Ding machen, und
sich von nichts davon abhalten lassen.


 


Wann hattest Du in Deinem Leben die größten
Selbstzweifel?


In der Selbstständigkeit überkommen mich manchmal schon
Selbstzweifel, weil es ein Feld ist, auf dem ich mich vorher
nicht auskannte. Ich war einfach lange angestellt und habe dann –
auch weil es keine Alternativen gab – den Sprung in die
Selbstständigkeit gewagt. Inzwischen sind die Selbstzweifel aber
weniger geworden. Auch, weil ich ein tolles Netzwerk habe mit
vielen Menschen, die mich unterstützen.


 


Für welche Lebenserfahrung bist Du dankbar?


So traurig es auch war – durch die Selbstständigkeit wurde mir
eine ganz andere Sichtweise aufs Leben eröffnet. Ich habe
gelernt, mir selbst etwas zuzutrauen, etwas aufzubauen und habe
viele Kontakte zu tollen Menschen, die mich begleiten. Das gibt
mir eine unglaubliche Stärke.


 


Wie motivierst Du Dich?


Ich schöpfe ganz viel Motivation aus Feedback, also aus
zufriedenen Kunden. Wenn hinterher Mails kommen wie: „Bei mir
läuft es jetzt viel besser“ oder „Endlich finde ich wieder meine
Sachen“ usw. – das motiviert mich schon sehr.


 


Wie gehtst Du mit dem Thema „Finanzen“ um?


Da bin ich eher konservativ, aber offen. Hier habe ich inzwischen
ganz tolle Kontakte, mit denen ich mich regelmäßig zu den Themen
austausche.


 


Weißt Du wieviel Du mit 65 im Portemonnaie haben
wirst?


Wenn nicht von rechts oder links etwas dazwischen kommt, was man
nicht kalkulieren kann, weiß ich das ganz genau.


 


Was war Deine bislang erfolgreichste
Kapitalanlage?


Seinerzeit habe ich eine Doppelhaushälfte gekauft, in der ich
dann mit meiner Tochter alleine gewohnt habe. Das war nicht ganz
einfach, aber es war definitiv die beste Kapitalanlage, die ich
gemacht habe.


 


Was würdest Du anderen Frauen beim Thema „Finanzen“ mit
auf den Weg geben?


Seid offen, informiert Euch, streut die Investments breit und vor
allem: tauscht Euch mit anderen Frauen dazu aus.


 


Was machen starke Frauen besser als Männer?


Ich würde das gar nicht so stark differenzieren. Frauen sind eher
empathischer. Sie denken eher auch mal über die andere Seite
nach. Aber ansonsten gibt es da keine wirklichen
Unterschiede.  


 


Wie gehst Du mit dem Thema „älter werden“ um?


Das Thema ist bei mir eher tagesformabhängig. Gerade habe ich
meinen Frieden damit. Es gab aber Zeiten, in denen ich stark
damit gehadert habe. Heute sehe ich viele Dinge gelassener. Das
macht meine viele Lebens- aber auch berufliche Erfahrung.


 


2 Liter Wasser am Tag – Wunsch oder
Wirklichkeit?


Lach. Auch das ist für mich tagesformabhängig. Leider bleibt es
ganz oft beim Wunsch, das zu schaffen. Es gibt Tage, da stelle
ich die Flasche morgens an den Schreibtisch und stelle sie abends
voll wieder Weg.


Ich merke aber, dass es mir wesentlich besser geht, wenn ich die
Flasche Wasser trinke.


 


Was ist das Geheimnis Deiner Schönheit?


Ganz einfach: wenig schlafen, viel arbeiten, kein Urlaub und
ungesund ernähren! Lach!

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: