Dorothee Röhrig aus der Dohnanyi-Bonhoeffer-Familie. | Susanne Richter
19 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Monaten
Die Journalistin Dorothee Röhrig kommt aus der berühmten
Dohnanyi-Bonhoeffer-Familie. Einer Familie, in der vier Menschen
als Widerstandskämpfer von den Nazis hingerichtet wurden. Was das
mit Ihrer Familie, insbesondere ihrer Mutter gemacht hat,
beschreibt Dorothee Röhrig in ihrem Buch: „Du wirst noch an mich
denken. Liebeserklärung an eine schwierige Mutter.“ Auslöser für
ihre Recherche und Auseinandersetzung war ein Foto ihrer Mutter.
Der Arm der Mutter umklammert fast die damals zweijährige
Dorothee. Was hat eigentlich die Beziehung zu der Mutter so
kompliziert gemacht? Wer ist sie zu der Frau geworden, die sie
war? Dorothee Röhrig hat sich noch einmal intensiv in die
Geschichte der Familie eingearbeitet. Eine Familie, sie so stark
bestimmt worden ist durch die Widerstandskämpfer aus den eigenen
Reihen. Erst Jahrzehnte später wurden diese öffentlich als Helden
verehrt. Zunächst galten sie vielen Menschen als Volksverräter.
Über Gefühle wurde damals nicht gesprochen, erzählt Dorothee
Röhrig. Welche Angst ihre Mutter um ihre Eltern gehabt haben
muss, als diese festgenommen worden waren- es gab keine
Antworten. Als der Vater hingerichtet wurde, als drei weitere
Familienmitglieder ermordet wurden: „Man hat funktioniert.“ Das
scheint in diesen Jahren eine allgemein gültige
Zustandsbeschreibung gewesen zu sein. Nicht nur für die Familien
der Täter, auch für die Familien der Opfer. Dorothee Röhrig hat
sich Stück für Stück aus diesem Schweigen und Verdrängen
herausgearbeitet.
Mit mir redet sie über Ihre Erfahrungen mit der Mutter, aber auch
ihren berühmten Verwandten den Theologen Dietrich Bonhoeffer. Es
ist nicht so leicht gewesen in einer so berühmten Familie ein
eigenes Standing zu haben, sagt sie.
Eine interessante Perspektive auf die deutsche Geschichte. Sie
wirkt noch in die Gegenwart hinein. Hört mal rein!
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