Philipp Hübl – Dient Moral nur noch dem eigenen Image?
Die richtige Haltung ist heute ein Statussymbol, sagt der Philosoph
Philipp Hübl. In seinem neusten Buch «Moralspektakel» schreibt er
gegen Tugendprotzerei an und verteidigt dennoch universelle Werte.
Ob das gut gehen kann?
58 Minuten
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vor 2 Monaten
Die richtige Haltung ist heute ein Statussymbol, sagt der Philosoph
Philipp Hübl. In seinem neusten Buch «Moralspektakel» schreibt er
gegen Tugendprotzerei an und verteidigt dennoch universelle Werte.
Ob das gut gehen kann? Eigentlich ginge es in der Moral um Werte
und Normen und darum, was zu tun ist, um eine gerechtere
Gesellschaft und Weltordnung zu erschaffen und friedlich
zusammenzuleben. Doch wenn heute der Begriff «Moral» fällt, denken
viele eher an die Frage, ob sich Kinder noch als Indianer
verkleiden dürfen, ob man gendern muss und ob Denkmäler von
Staatsmännern, die nachweislich in den Kolonialismus verstrickt
waren, entfernt werden sollen. Viele dieser Fragen sind längst zur
Symbolpolitik geworden, sagt der Philosoph und Bestsellerautor
Philipp Hübl. Mit negativen Folgen: Die Wurzeln von Unrecht packe
man mit solchen Debatten nämlich nicht an. Die Moral werde
stattdessen zu einem Spektakel degradiert, in dem es den meisten
mehr ums eigene Image statt um die Sache geht. Schüttet Hübl damit
das Kind nicht mit dem Bade aus? Und welche Moral braucht es, wenn
die Welt gerechter werden soll? Barbara Bleisch trifft den
Philosophen, der in diesen Tagen mit dem Tractatus-Preis
ausgezeichnet wird, zum Gespräch.
Philipp Hübl. In seinem neusten Buch «Moralspektakel» schreibt er
gegen Tugendprotzerei an und verteidigt dennoch universelle Werte.
Ob das gut gehen kann? Eigentlich ginge es in der Moral um Werte
und Normen und darum, was zu tun ist, um eine gerechtere
Gesellschaft und Weltordnung zu erschaffen und friedlich
zusammenzuleben. Doch wenn heute der Begriff «Moral» fällt, denken
viele eher an die Frage, ob sich Kinder noch als Indianer
verkleiden dürfen, ob man gendern muss und ob Denkmäler von
Staatsmännern, die nachweislich in den Kolonialismus verstrickt
waren, entfernt werden sollen. Viele dieser Fragen sind längst zur
Symbolpolitik geworden, sagt der Philosoph und Bestsellerautor
Philipp Hübl. Mit negativen Folgen: Die Wurzeln von Unrecht packe
man mit solchen Debatten nämlich nicht an. Die Moral werde
stattdessen zu einem Spektakel degradiert, in dem es den meisten
mehr ums eigene Image statt um die Sache geht. Schüttet Hübl damit
das Kind nicht mit dem Bade aus? Und welche Moral braucht es, wenn
die Welt gerechter werden soll? Barbara Bleisch trifft den
Philosophen, der in diesen Tagen mit dem Tractatus-Preis
ausgezeichnet wird, zum Gespräch.
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