NS-Kunstraub: Ein Krimi um Nazis, Mitläufer und Vertriebene in Salzburg
Kunstmalerin Helene von Taussig stellte ihre Bilder in Paris aus,
lebte aber abgeschieden in Anif bei Salzburg. Ihr Atelierhaus
musste sie 1940 verlassen - sie wurde von den Nationalsozialisten
nach Wien ausgewiesen und später nach Polen deportiert. In da
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vor 3 Monaten
Kunstmalerin Helene von Taussig stellte ihre Bilder in Paris aus,
lebte aber abgeschieden in Anif bei Salzburg. Ihr Atelierhaus
musste sie 1940 verlassen - sie wurde von den Nationalsozialisten
nach Wien ausgewiesen und später nach Polen deportiert. In das
Haus zog die Künstlerin Poldi Wojtek ein - bekannt als
Gestalterin des Logos der Salzburger Festspiele. Das lag
auch in den Händen ihres Mannes und späteren Exmannes: Kajetan
Mühlmann. Der Kunstkritiker, Festspielpropagandaleiter und später
SS-Oberführer zog gerne die Fäden für sich und seine Liebsten. Er
war an Arisierungen und Kunstbeutezügen beteiligt. Nach dem Krieg
arbeitete er mit den US-Alliierten zusammen.
Der Historiker Thomas Pawlowski sucht Nachfahren
von Kajetan Mühlmann und seiner späteren Frau Hilde, geborene
Ziegler. Sie hatten vier gemeinsame Kinder, sie lebte zeitweise
am Attersee. Es geht um Fotos, Briefe und weitere Informationen.
Diskretion ist garantiert. Bitte bei Hinweisen melden unter:
podcast@sn.at
oder direkt an den Wissenschaftler:
pawlowski.thms@gmail.com
In der Podcastfolge sprechen der Doktorand Thomas Pawlowski (Uni
Gießen) und die Historikerin Susanne Rolinek (Salzburg Museum)
über NS-Kunstraub und die Rückgabe nach dem Ende des Zweiten
Weltkrieges.
Literatur:
- Kajetan Mühlmann: Einer der bedeutendsten Kunsträuber des
„Dritten Reichs“. In: Johannes Hofinger: Nationalsozialismus in
Salzburg. Opfer. Täter. Gegner, 2. Auflage. Studien-Verlag,
Innsbruck u. a. 2018 (Nationalsozialismus in den österreichischen
Bundesländern; 5) (Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg;
44), S. 117–119.
- Jonathan Petropoulus: The Importance of the Second Rank: The
Case of the Art Plunderer Kajetan Mühlmann. In: Günter Bischof,
Anton Pelinka (Hg.): Austro Corporatism. Past, Present, Future.
Contemporary Austrian Studies, Vol. 4., New Brunswick 1996, S.
177 – 221.
- Anita Kern: Poldi Wojtek – Malerin und Grafikerin, Eine
designhistorische Einordnung des Plakatentwurfs von Poldi Wojtek
für die Salzburger Festspiele. In: Das Logo der Salzburger
Festspiele und seine Gestalterin Poldi Wojtek, hg. von den
Salzburger Festspielen 2020, S. 33–44.
- Oliver Rathkolb: Zeithistorisches Gutachten zu den Beziehungen
von Leopoldine (Poldi) Wojtek(-Mühlmann) mit Nationalsozialisten
1933–1938 – 1945 und zu etwaigen Kontinuitäten ideologischer
Einstellungen zum NS-Regime nach 1945. In: Das Logo der
Salzburger Festspiele und seine Gestalterin Poldi Wojtek, hg. von
den Salzburger Festspielen 2020, S. 5–32.
Walter Thaler: Poldi Wojtek – Helene von Taussig. Die konträren
Schicksalswege zweier Salzburger Künstlerinnen. In: ders.:
Erinnerungswürdig. Prägende Persönlichkeiten der Salzburger
Geschichte. Verlag Anton Pustet, Salzburg 2022, S. 96–102.
- Memory Gaps: Kunstinitiative des Gedenkens, "Aryanization":
https://www.memorygaps.eu/gap-juli-2019/
Das Buch zum Podcast "Schattenorte -
Geschichten und Geheimnisse in Salzburg" von Anna Boschner und
Simona Pinwinkler, ist am 26. Februar 2024 im Salzburger Verlag
Anton Pustet erschienen. Hier zum Bestellen:
https://pustet.at/de/buecher.cp/schattenorte/1254
Haben Sie Fragen oder Anregungen zu dieser Folge? Oder kennen Sie
weitere „Schattenorte“ in Salzburg, dann schreiben Sie uns an:
podcast@sn.at.
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www.sn.at/podcast
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