Barrierefreiheit von digitalen Produkten

Barrierefreiheit von digitalen Produkten

Marcel Bertram & Daniel Diener im Gespräch mit Dominique
43 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat
Diesmal geht es um ein Thema, das in der digitalen
Produktentwicklung noch oft unterschätzt wird: Barrierefreiheit.
Mit den Experten Marcel Bertram und Daniel Diener, beide Gründer
von A11YPLAN, sprechen wir in dieser Folge über die Bedeutung von
Barrierefreiheit in digitalen Produkten und warum sie nicht nur für
Menschen mit Behinderungen relevant ist. Barrierefreiheit ist
nämlich weit mehr ist als eine rechtliche Notwendigkeit.
Barrierefreie Produkte schaffen generell bessere Nutzererlebnisse.
Sie sorgen dafür, dass keine Stolpersteine im Weg stehen, wenn
Menschen digitale Services nutzen möchten. Egal ob jemand blind
ist, vorübergehend eine Einschränkung hat (weil man beispielsweise
ein Kind auf einem Arm trägt) oder schlichtweg unter schlechten
Lichtverhältnissen arbeitet – ein gutes UX-Design und barrierefreie
digitale Produkte machen das Leben leichter. Und das betrifft am
Ende uns alle, denn jeder von uns kann in Situationen kommen, in
denen eine Website oder App schwerer zugänglich wird. Auch Dinge
wie eine langsame Internetverbindung oder schlecht designte mobile
Seiten können Hindernisse darstellen und das kennen wir
wahrscheinlich alle irgendwo. Barrierefreiheit bedeutet also nicht
nur, sich auf spezielle Nutzergruppen zu konzentrieren, sondern das
gesamte Produkt so zu gestalten, dass es für jeden einfach nutzbar
ist. Seit der Einführung des European Accessibility Act, der ab
Juni 2025 gilt, müssen Unternehmen, die digitale Produkte oder
Services anbieten, barrierefreie Angebote schaffen – und das nicht
nur für neue Websites, sondern auch für bestehende, wenn sie
wesentliche Aufrufe erfahren. Doch Marcel und Daniel machen klar:
Barrierefreiheit ist nicht nur eine Frage des Gesetzes. Sie ist
vielmehr ein klarer Business Case: Gut zugängliche Produkte
reduzieren Supportanfragen, erhöhen die Kundenzufriedenheit und
steigern den Umsatz. Die Berücksichtigung von Barrierefreiheit in
der Produktentwicklung spart nicht nur Kosten, sondern ist auch
eine langfristige Investition in die Kundenzufriedenheit. Für
Product Owner, die sich bisher noch nicht intensiv mit dem Thema
beschäftigt haben, empfehlen Marcel und Daniel, mit einer
Bestandsaufnahme zu beginnen. Hier gibt es bereits zahlreiche Tools
wie Google Lighthouse oder Deque, die automatisierte Prüfungen
durchführen können. Doch das allein reicht nicht: Eine manuelle
Überprüfung und echte Nutzertests mit Menschen, die Einschränkungen
haben, sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass das Produkt
wirklich barrierefrei ist. Am Ende der Folge, wie immer, geben die
beiden Experten praktische Tipps für den Einstieg in die Welt der
Barrierefreiheit. Empathie ist dabei ein zentraler Punkt: Product
Owner sollten sich aktiv mit der Frage auseinandersetzen, wie
Menschen mit Einschränkungen ihre Produkte nutzen. Eine einfache
Übung kann schon sein, auf dem eigenen Smartphone die
Barrierefreiheits-Einstellungen zu testen oder Menschen aus dem
eigenen Umfeld dabei zu beobachten, wie sie mit den Produkten
interagieren. Barrierefreiheit ist keine Herausforderung, die
Unternehmen vor sich herschieben sollten. Sie ist ein Schlüssel zu
besseren Produkten, zufriedeneren Nutzern und langfristigem Erfolg.
Wenn du als Product Owner dein Produkt auf das nächste Level heben
willst, führt kein Weg an einer barrierefreien Gestaltung vorbei.

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