Wir sind die Guten! Nein wir! | Von Anke Behrend

Wir sind die Guten! Nein wir! | Von Anke Behrend

11 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten

Ein Standpunkt von Anke Behrend.


In Zeiten der Unsicherheit und Angst greifen politische Kräfte
aller Couleur auf ähnliche Methoden zurück, um Menschen zu
beeinflussen, Macht zu erlangen oder zu festigen. Meist tragen
sie eine nahezu beliebige Bedrohung wie eine „Monstranz“ vor sich
her, um die Bevölkerung mit negativen Emotionen zu fluten, Sorge
und Unsicherheit zu schüren, und sich dann als Retter
anzudienen. Diese Manipulationstechnik funktioniert über alle
ideologischen und religiösen Linien hinweg – und sie wirkt, weil
sie auf grundlegende menschliche Emotionen und
Überlebensinstinkte abzielt: Angst, Empörung, Wut aber auch das
Bedürfnis nach Zugehörigkeit, den Wunsch, „die Wahrheit“ zu
kennen, vor allem aber, auf der richtigen, moralisch höheren
„Seite“ zu stehen. Erstaunlicherweise ist die eigene „Seite“ für
deren Mitglieder immer die richtige und bessere. Komplizierteste
Exegesen werden angestellt und Regalmeter mit
Legitimationsliteratur gefüllt, um die eigene Überlegenheit
herzuleiten und im Zuge dessen die „Anderen“ in ein negatives
Licht zu rücken. Im schlimmsten Falle sind sie krank,
Untermenschen oder haben sich anderweitig für das Zusammenleben
mit der vermeintlich überlegenen Gruppe disqualifiziert. Die
Geschichtsbücher sind voll davon.


Diese Dynamiken bilden sich einerseits ganz von selbst, denn
Gruppenverhalten mit all seinen positiven und negativen Aspekten
ist eine Conditio Humana. Sie können aber auch gezielt
ausgelöst werden durch die Erfindung einer Katastrophe nebst
einer in Aussicht gestellter, möglichst einfacher Lösung und
charismatischen Propheten als Kristallisationskerne. Diese
Propheten müssen nicht zwingend in persona auftreten. Phantome
oder Legenden entfalten oft sogar eine größere Wirkung aufgrund
des Interpretationsspielraums, den sie einer nachgeordneten
Priesterkaste bieten, die sich alsbald an der Spitze der Bewegung
versammelt und zu Bußritualen, Ablass, Beweihräucherung und
Dienstleistungen aufruft. Dann hat die Stunde der Hofschranzen
geschlagen. Aber natürlich sehen selbige nur von außen wie
Schranzen aus. In der In-Group gelten sie als wichtige
Unterstützer und Karriereanwärter. Und tatsächlich sind sie
beides: unverzichtbare Helfer für ihre Gönner aber Bücklinge
in den Augen der Feinde.


Die Corona-Krise war ein perfektes Beispiel für diese
tribalistische Dynamik. Schon in der ersten Phase der
Unsicherheit begann sich der spätere Graben aufzutun. Schnell
hatten sich zwei Lager gebildet mit entsprechenden Idolen und
Fußvolk. Beide Lager meinten beim jeweils anderen genau die
Manipulationstechniken zu erkennen, von denen sie selbst – wie
könnte es anders sein?! – völlig frei waren. Die offiziellen
Medien – private und öffentlich-rechtliche gleichermaßen –
schürten Angst mit dubiosen Werten und absoluten Zahlen,
Erstickungstod, Triage und „Bildern“. Damit konnte jener Teil der
Bevölkerung beeindruckt werden, der sich vor der Pandemie
fürchtete oder aus Bequemlichkeit mitlief. Mancherorts auf
Seiten der Kritiker ging es auch nicht viel seriöser zu. Man
warnte vor allerlei kuriosem Unbill, von dem man als Neuling in
diesen Kreisen möglicherweise noch nie gehört hatte...


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+++


Bildquelle: Photobank.kiev.ua / shutterstock











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