Murgang trifft Brienz BE: Wie weiter nach der Unwetterkatastrophe?

Murgang trifft Brienz BE: Wie weiter nach der Unwetterkatastrophe?

Einen gigantischen Murgang verwüstete grosse Teile von Brienz BE. Nach 2005 bereits die zweite Unwetterkatastrophe. Wie reagieren die Einwohnenden, und was sagt die Wissenschaft? Werden solche Extremereignisse immer mehr zur Normalität?
36 Minuten

Beschreibung

vor 2 Tagen
Einen gigantischen Murgang verwüstete grosse Teile von Brienz BE.
Nach 2005 bereits die zweite Unwetterkatastrophe. Wie reagieren die
Einwohnenden, und was sagt die Wissenschaft? Werden solche
Extremereignisse immer mehr zur Normalität? Unterwegs mit dem
Katastrophenmanager Als am 12. August 2024 das Wasser kam, fühlte
sich Gemeindepräsident Peter Zumbrunn zurückversetzt in die
Katastrophe von 2005. Damals kam es am Tracht- und am Glyssibach
zur bislang grössten Naturkatstrophe in der Dorfgeschichte. Zwei
Menschen verloren ihr Leben, die Schadenssumme betrug 16 Millionen.
«Bei mir stach gleich dieser Geruch nach fauligen Eiern in die
Nase. Dieser Geruch verfolgt mich seit damals.» Seither investierte
Brienz BE massiv in den Hochwasserschutz. Peter Zumbrunn ist
erschüttert vom Ausmass der neuerlichen Katastrophe. Aber
gleichzeitig überzeugt, dass damals richtig gehandelt wurde. «Man
darf sich nicht ausmalen, was ohne diese Massnahmen passiert wäre.»
Tobias Müller begleitet ihn während den Aufräumarbeiten. Eine
Betroffene berichtet 70 Personen mussten während des Unwetters
evakuiert werden. Alexandra Schild wohnt nur 40 Meter vom Mühlebach
entfernt. Als das Unwetter losbricht, flüchtet sie Hals über Kopf
in die etwas höher gelegene Kirche. Wenig später überflutet der
Bach ihr Haus. Tobias Müller trifft sie und erfährt, wie sie die
dramatischen Ereignisse erlebt und wie sie den Weg zurück in die
Normalität findet. Was genau ist am Mühlebach passiert? Kurz nach
der Katastrophe sind Gefahrenexperten vor Ort und analysieren den
genauen Ablauf des Ereignisses. Wie viel Niederschlag kam wirklich
runter, und warum wurde so viel Geröll mobilisiert? Erste Daten
zeigen, dass die Kraft des Wassers eine zehn Meter tiefe Schlucht
in das Bachbett gerissen hat und auch bis zu 300 Tonnen schwere
Gesteinsblöcke in Bewegung setzte. Die baulichen Massnahmen
reichten bei weitem nicht aus, die aktuelle Katastrophe
aufzuhalten. Sind Fehler passiert? Haben die Fachleute den Bach
falsch eingeschätzt und wie sicher ist Brienz BE heute? Lammbach –
Der schlafende Riese Von den vier Brienzer Wildbächen ist der
Lammbach der mit dem grössten Gefahrenpotenzial. Im Bachbett und
den Schutthalden lagern bis zu zwei Millionen Kubikmeter loses
Geröll, das im Extremfall einen gewaltigen Murgang auslösen könnte.
Tobias Müller fragt nach, mit welchen Massnahmen man den Lammbach
in den Griff bekommen möchte und welche Auswirkungen ein
Extremereignis hätte.

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