Wer ist Wir? Und wer nicht?

Wer ist Wir? Und wer nicht?

50 Minuten
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Hier wird nicht nur debattiert, hier wird auch zusammen nachgedacht. Über alles, was unser Miteinander betrifft. Bildung, Digitalisierung, Demokratie, Einsamkeit, Freiheit, Klima, Kultur, Städtebau, Visionen - die Themen liegen in der Luft, n...

Beschreibung

vor 1 Jahr
Die Debatte mit Natascha Freundel, Omri Boehm und Navid Kermani ---
"Das Wir ist sehr wichtig. Aber nicht als Grundlage unserer
Normen." (Omri Boehm) --- Deutsche Fassung mit Übersetzung
(Sprecher für Omri Boehm: Paul Sonderegger) --- „Für wahre
Universalisten sollte das „Wir“ nie der Beginn von Politik sein; es
kann lediglich ihr niemals endgültiges Resultat sein“, so schreibt
der Philosoph Omri Boehm in seinem Buch „Radikaler Universalismus“,
das jede Identitätspolitik und jede interessengeleitete
Realitätspolitik herausfordert. Wer nach dem „Wir“ sucht – wie die
ARD in der diesjährigen Themenwoche – macht es sich womöglich zu
leicht, indem er oder sie sich in einer Konsens-Gemeinschaft
einrichtet und aus dem Blick verliert, wer nicht zu diesem „Wir“
gehört – die „Anderen“, mit deren Ausschluss oder gar auf deren
Kosten „Wir“ leben. Auch der Schriftsteller und Orientalist Navid
Kermani plädiert für einen kosmopolitischen Humanismus. Für eine
Besinnung auf den metaphysischen Begriff der Menschenwürde.
„Absolute Liebe zur Menschheit“, wenn diese Menschheit ihre
Lebensgrundlagen zerstört? Unbedingt, sagt Boehm, denn
Dehumanisierung führe zum Tod der Natur. Ein Gespräch über das
Paradox im Grundgesetz, über die Vorstellungskraft von Kindern und
über „Hoffnung bis zum letzten Atemzug“ (Kermani). --- Omri Boehm,
geb. 1979 in Haifa (Israel), ist Associate Professor für
Philosophie und Chair of the Philosophy Department an der New
School for Social Research in New York. Er ist israelischer und
deutscher Staatsbürger, und schreibt über israelische Politik und
die Antisemitismus-Debatten in Haaretz, Die Zeit und The New York
Times. 2020 erschien sein viel diskutiertes Buch „Israel – eine
Utopie“, 2022 sein Buch „Radikaler Universalismus. Jenseits von
Identität“ (beide Propyläen). --- Navid Kermani, geboren 1967 in
Siegen, ist habilitierter Orientalist und lebt als freier
Schriftsteller in Köln. Für sein Werk wurde er vielfach
ausgezeichnet, 2015 mit dem Friedenspreis des deutschen
Buchhandels. „Wer ist Wir“ fragt Kermani schon in seinem Buch über
„Deutschland und seine Muslime“ (200). Bei C.H.Beck erschienen
darüber hinaus zuletzt "Morgen ist da. Reden" (2019) sowie „Was
jetzt möglich ist. 33 politische Situationen“ (2022). Bei Hanser
erscheint sein literarisches Werk, darunter in diesem Jahr sein
Jugendbuch: „Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher
kommen. Fragen nach Gott“. --- Schreiben Sie uns gern direkt an:
derzweitegedanke@rbbkultur.de --- Mehr Infos unter
www.rbbkultur.de/derzweitegedanke

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