Im Gespräch mit ... Frank Engster
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vor 2 Monaten
Schaut man sich um, ist augenfällig, dass das, was heutzutage als
Geld gelten mag, eine tiefe Umwertung durchgemacht hat. Hat sich
das Geld mit dem Ende von Bretton Woods vom Goldstandard gelöst,
mag es scheinen, als ob es sich, digitalisiert, überhaupt ins
Ungefähre verflüchtigt. Genau dies ist der Grund, warum sich
Frank Engster, gemeinsam mit zwei Mitautoren, daran gemacht hat,
eine Kleine Philosophie des Geldes im Augenblick seines
Verschwindens zu schreiben. Ist der Übergang in die
Postmaterialität eine Form des Gestaltwandels, kommen hier längst
vergessen geglaubte Gespenster wieder ans Licht. Geld wird
sichtbar als eine Form des kollektiven Glaubenssystems, mit dem
sich die Gesellschaft aus den alten Schuldverhältnissen befreit
hat, um den Preis jener Entfremdung allerdings, welche die
Bewohner des Kapitalismus seit jeher höchst skeptisch beargwöhnt
haben. Dieser Vorgeschichte nun, in der vergessene
Tiefenschichten der Ökonomie lesbar werden, gilt das besondere
Interesse Frank Engsters. Er begreift das Geld als
Universal-Metrisierungs-Methode, mit der alles, selbst das
Unvergleichliche, ein und demselben Maß unterworfen wird.
Frank Engster, der über das Geld als Maß, Mittel und Methode
promoviert hat, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hellen
Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin.
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