Hoffnung trotz übergroßer Probleme - Gespräch mit Philipp Blom

Hoffnung trotz übergroßer Probleme - Gespräch mit Philipp Blom

26 Minuten
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Bei "Das Gespräch" kommen Menschen zu Wort, die Stellung beziehen und Positionen vertreten: kulturell oder gesellschaftlich, kenntnisreich, vielfältig und nicht selten provokant. Mal sind sie prominent und in aller Munde, mal ausgewiesene Experten auf...

Beschreibung

vor 19 Stunden
„Wir sind Wesen, die darauf angewiesen sind, ein bisschen Hoffnung
zu haben, in eine Zukunft zu blicken, die wir für gestaltbar
halten“. In früheren Zeiten hätte religiöser Glaube das Bedürfnis
danach durch die Hoffnung auf ein besseres Leben nach dem Tod
befriedigt, sagt Philipp Blom. im 20. Jahrhundert hätten vor allem
politische Ideologien das „Prinzip Hoffnung“ geschürt. In jüngster
Zeit würde die Hoffnung enorm auf ein besseres Jetzt fokussiert,
individualisiert und von kapitalistischen Interessen dirigiert,
sagt der heute in Wien lebende Historiker und Autor. Hoffnung
basiere aber auf einem „Minimum an Gemeinsamkeit, um überhaupt noch
eine Gesellschaft zu sein“, auf gemeinsamer Geschichte und
Gegenwart, so Blom. Er ist davon überzeugt, dass die „rasende
Entwicklung von Technologien, die unser Leben völlig umkrempeln“ zu
einer Vereinzelung führt, die ein „gemeinsames Projekt“ einer
Gesellschaft immer schwieriger macht. Das aber sei Grundlage für
„ein kluges Verhältnis zur Welt“. Im Gespräch mit Ulrich Kühn
erläutert Philipp Blom, welche Rolle bei der Ausbildung von
Perspektiven die Geschichten spielen, die wir uns gegenseitig
erzählen, und wie seine eigene Hoffnung aussieht: „Vielleicht ist
es möglich, dass wir uns neu entdecken lernen als natürliche Wesen,
als Wesen, die in einem riesigen System leben und auf dieses System
angewiesen sind: Und die Chef von genau gar Nichts sind!“

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