Empathie und Hochsensibilität im Job - Fluch oder Segen?

Empathie und Hochsensibilität im Job - Fluch oder Segen?

In einer Arbeitswelt, die zunehmend vernetzt, diversifiziert und dynamisch ist, braucht es die Superpower Empathie immer mehr. Und Studien geben ihr recht:     ·      empathische Führungskräfte bauen tendenziell...
19 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

In einer Arbeitswelt, die zunehmend vernetzt, diversifiziert und
dynamisch ist, braucht es die Superpower Empathie immer mehr. Und
Studien geben ihr recht:


 


 


·      empathische Führungskräfte bauen
tendenziell eine stärkere Bindung zu ihren Mitarbeitern aufbau,
was zu höherer Zufriedenheit, geringerer Fluktuation und mehr
Loyalität führen kann.


·      Eine Analyse von über 6.700
Führungskräften in 38 Ländern zeigte, dass Teams unter
empathischer Führung bessere Leistungen erzielten und mehr
Engagement zeigten.


·      Empathischere Führungskräfte sind
kreativer und fördern innovative Ideen, weil sie tendenziell
offener für unterschiedliche Perspektiven und die Bedürfnisse der
Mitarbeiter sind.


·      Empathische Führungskräfte
erkannten schneller, wenn ihre Mitarbeiter überlastet oder
gestresst waren, und konnten frühzeitig Maßnahmen zur
Unterstützung einleiten.


 


 


Aber diese essentielle Stärke kommt nicht ohne Nebenwirkungen.


 


Wie Fach- und Führungskräfte damit im Job Alltag umgehen, durfte
ich in einigen hundert Stärkencoachings lernen. Mein Fazit:


 


Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie da eine Superpower haben,
sondern nehmen diese Stärke als selbstverständlich wahr bis man
sie darauf stößt (typische Beobachtung beim Thema Stärken
generell)


 


Eine Vielzahl berichtete, dass sie mit der Schattenseite stark
ausgeprägter Empathie bishin zur Hochsensitivität/-sensibilität
hadern, denn sie hat ihre Nebeneffekte:


o   Als stark sensitive/fühlende Person nehmen viele
empathischen Menschen Reize der Außenwelt generell intensiver
wahr. Die Folge: man ist tendenziell schneller reizüberflutet


o   Als stark fühlende Person hat man sehr feine
Antennen für die Stimmung & Bedürfnisse anderer, ist durch
diesen feinen Seismographen aber tendenziell zu oft im Kopf der
anderen unterwegs. Die Folge: vielen Coachees fiel es (erstmal)
schwer, sich abzugrenzen ggü. den Problemen anderer


 


Einen positiven Nebeneffekt hab ich allerdings auch beobachtet:
viele hoch empahtischen Menschen verfügen oft über eine sehr
feine Selbstreflektion.


 


Und so traf ich auch immer wieder auf funktionale Coping
Strategien von Hoch-Empathie-Coachees wie z.b.:


·      Eigene Bedürfnisse und Grenzen
kennen- und verteidigen lernen


·      Systematischen Reiz-Detox im
Joballtag wie in der Mittagspause in den Wald, Auszeiten im
Einzelbüro, Arbeiten mit Kopfhörern und Musik, einsame Hobbies
zum Ausgleich uvm.


 


Empathie ist eine große Gabe im Job, gute Selbstführung ist im
Umgang mit ihr aber absolut entscheidend.


In der aktuellsten Folge meines Podcasts Happy Monday geht’s um
diese Superpower.


 


Ps: Studienergebnisse zu den oben genannten Ergebnissen:


Studie: Gentry, W. A., Weber, T. J., & Sadri, G. (2007).
Empathy in the Workplace: A Tool for Effective Leadership.


 


Gerdes, K. E., Segal, E. A., Jackson, K. F., & Mullins, J. L.
(2011). Empathy and the Social Work Profession: A Conceptual. In:
Social Work Research, 35(3), 201-210.


 


Studie: McKee, A., Boyatzis, R. E., & Johnston, F. (2008).
Becoming a Resonant Leader: Develop Your Emotional Intelligence,
Renew Your Relationships, Sustain Your Effectiveness.


 


Miller, R. M., Smith, L., & Mackie, J. (2012). Empathy and
Leadership: How Emotional Intelligence Can Help Managers
Recognize and Reduce Stress in Their Teams.


 


 

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