Tokenisierung von CO2-Zertifikaten: Blockchain für den Klimaschutz?

Tokenisierung von CO2-Zertifikaten: Blockchain für den Klimaschutz?

mit Dominik Skauradszun von der Hochschule Fulda
1 Stunde 3 Minuten

Beschreibung

vor 5 Tagen
Für den Klimaschutz sind große Anstrengungen nötig, um einerseits
den Ausstoß von Kohlendioxid zu reduzieren, andererseits CO2 aus
der Atmosphäre zu entnehmen. Und auch, wenn die Dringlichkeit der
Maßnahmen grundsätzlich anerkannt ist, bedarf es gezielter Vorgaben
und Anreize, um Unternehmen zum Mitmachen zu motivieren. Ein
Instrument, das hierbei seit einigen Jahren zum Einsatz kommt, sind
CO2-Zertifikate. Dieses neuartige Konstrukt hat ein komplexes Feld
aus Verpflichtungen und Regeln, freiwilligem Engagement, und
internationalen Kooperationen geschaffen. Dabei sind staatliche
Akteure genauso involviert wie private. Das alles ist nicht nur
schwierig zu überblicken, sondern die Möglichkeit des Ausstellens,
Kaufens und Verkaufens der Zertifikate hat auch eigene Märkte
hervorgebracht hat, auf denen diese Zertifikate fast die Funktion
von Wertpapieren erfüllen. Ob man sie rechtlich tatsächlich so
behandeln – das heißt auch: regulieren – sollte, ist allerdings
nicht abschließend geklärt. Eine Idee, den Handel mit
CO2-Zertifikaten zu erleichtern und auch vertrauenswürdiger zu
machen, wäre es, ihn über eine geeignete Blockchain abzuwickeln.
Der Schritt ist möglich, vielleicht sogar naheliegend – in jedem
Fall machte er den Handel mit Carbon Credits kostengünstig, schnell
und vermutlich auch transparent. Erste Beispiele für „tokenisierte
Carbon Credits“ gibt es schon. Die Neuentwicklung beschäftigt nicht
nur Informatik, Wirtschaftswissenschaften und Unternehmen, sondern
insbesondere auch Jurist:innen. Welche Entscheidungen sind hier von
Bedeutung und warum schauen internationale Expert:innen dabei mit
Interesse auf den europäischen Rechtsraum und seine Bemühungen,
Märkte für Krypto-Werte zu regulieren? Dominik Skauradszun ist
Professor für Bürgerliches Recht, Zivilverfahrensrecht und
Unternehmensrecht an der Hochschule Fulda und Richter am
Oberlandesgericht in Frankfurt am Main. Er forscht und lehrt auch
an der Universität Bielefeld und der Nottingham Trent University,
und berät als Experte und Sachverständiger Prozesse und
Institutionen auf nationaler und EU-Ebene. Im Digitalgespräch
erklärt der Experte für Rechtsfragen der Tokenisierung, was
CO2-Zertifikate sind, welche Unterschiede es gibt, wie die Märkte
für den Handel mit diesen Zertifikaten aussehen, und welche
Teilnehmer dabei wichtige Funktionen erfüllen. Er legt dar, warum
sich die Blockchain hierbei als technische Umgebung anbietet, und
welche Konsequenzen dieser Digitalisierungschritt nach sich ziehen
wird. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring
diskutiert Skauradszun, welche Probleme dadurch gelöst werden
können, welche bestehen bleiben werden, ob aus Sicht der
Unternehmen die hohe Transparenz bei den Transaktionen Vorteil oder
Nachteil darstellt – und warum es nötig ist, dass Jurist:innen zur
Tokenisierung von CO2-Zertifikaten forschen. Link zum
Originalbeitrag:
https://zevedi.de/digitalgespraech-056-dominik-skauradszun Link zu
Dominik Skauradszuns Profil auf der Webseite der Hochschule Fulda:
https://www.hs-fulda.de/wirtschaft/ueber-uns/professuren/details/person/prof-dr-dominik-skauradszun-llm-2-483/contactBox

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