Apropos ... Das Drama der Leere!

Apropos ... Das Drama der Leere!

45 Minuten
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Warum wir ticken, wie wir ticken – und was Du draus machen kannst!

Beschreibung

vor 1 Monat

Füße hoch, Serie gucken und lecker essen: Die
Sehnsuchtsleere nach Feierabend ist ein
wunderbares Gefühl, sagt Dr. Udo Baer. Aber es gibt auch das
Drama der Leere. Sie ist ein sehr subjektives und mitunter sehr
stark empfundenes Gefühl, unter dem viele Menschen ihr Leben lang
leiden. Leere kann viele Ausdrucksformen haben. Letztendlich
hilft, so einfach das klingt und so schwer es ist, die
Kommunikation aus der Leere heraus.


„Ich bin es nicht wert“ – das Gefühl entsteht, wenn ein
Mensch nicht gehört wurde Menschen richten sich in
ihrer Einsamkeit ein. Aber was ist der Grund dafür? Es sind frühe
Verletzungen, belastende Traumata, die nicht reflektiert oder
vermittelt wurden. Es ist das Gefühl, nicht gehört worden zu
sein. Wenn man als Kind keine Resonanz erfährt, „dann tut das
weh“, so Dr. Baer über frühe Prägungserlebnisse in der Kindheit,
in der das soziale und familiäre Umfeld ein Gefühl der
Minderwertigkeit vermittelt haben. Aus dem Gefühl von „Ich bin es
nicht wert“ erwächst ein Gefühl der Leere. Und viele Menschen
resignieren. Aber: Wir sind soziale Wesen. Wir brauchen Austausch
mit Worten und Gefühlen, mit Blicken und Atmosphäre.


Wenn man sich nichts mehr zu sagen hat …
In einer Partnerschaft kann ebenso eine starke Leere empfunden
werden. Warum haben sich Paare manchmal nichts mehr zu sagen? Das
liegt an individuellen, sogar auch traumatischen Erfahrungen, die
nicht richtig wahrgenommen und kommuniziert werden, sagt Baer.
Leere ist nicht laut, nicht sichtbar, sie ist diffus und nicht
greifbar. „Es ist gut, dafür Worte zu finden und sie
auszusprechen. Wo bin ich nicht gehört worden? Diese Frage gilt
es zu reflektieren und die Erfahrung zu teilen.  


Kommunikation ist Beziehungswirksamkeit
Die Leere mit Aktionismus zu stopfen, über den Job oder Reisen,
hilft nicht. Es ist wie eine Sucht, die Leere holt einen immer
wieder ein. Doch wie kann man sie füllen? Durch Kommunikation auf
allen Ebenen, sagt Dr. Udo Baer. Durch Kommunikation mit anderen
und der Erfahrung, dass Menschen wirksam sind. Das kann durch
Reden, Malen, Tanzen oder über die Musik geschehen, wenn wir über
die Sinne in die Aktion kommen. „Dann geschieht
Beziehungswirksamkeit“.


„Ich nehme dich ernst!“ Wirksam werden wir
schon, wenn wir auf die Frage nach dem „Wie geht es dir?“
ernsthaft antworten.  Es ist wichtig, in das Gefühl zu
gehen, dem Herzen achtsam zu folgen, zu sagen und zu zeigen, dass
ich mein Gegenüber ernst nehme, dass ich seinen Kummer würdige,
auch wenn ich ihn davon nicht befreien kann. Auch ein vererbtes
Trauma kann ein Herz leer machen. Selbstwirksamkeit,
Meinhaftigkeit und Würde sind drei große Aspekte, die Dr. Baer in
dem Gespräch beleuchtet. Es gibt sogar konkrete Übungen, mit
denen wir unser Bewusstsein schärfen können.    


Dr. Udo Baer ist Gesundheitswissenschaftler,
Therapeut und Heilpraktiker für Psychotherapie. Er ist Begründer
der Kreativen Leibtherapie und hat mit Claus Koch das
Pädagogische Institut in Berlin gegründet.


Buchtipp: „Das Drama der Leere – Wie wir der
Leere begegnen und unser Herz heilen können“, Klett-Cotta 2024
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