Die Bedeutung der Präsidentschaftswahlen in den USA | Von Felix Feistel

Die Bedeutung der Präsidentschaftswahlen in den USA | Von Felix Feistel

20 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten

Den vollständigen Standpunkte-Text (inkl. ggf. Quellenhinweisen
und Links) finden Sie hier:
https://apolut.net/die-bedeutung-der-praesidentschaftswahlen-in-den-usa-von-felix-feistel


Ein Standpunkt von Felix Feistel.


Lange Zeit wirkte die kommende Wahl in den USA lediglich wie ein
weiterer Akt im großen Theater der Fassadendemokratie. Alle, die
sich ein bisschen mit den Themen Demokratie, Tiefer Staat und
Finanzkapital auseinandergesetzt haben wissen genau, dass es
nicht die Politiker sind, die Entscheidungen treffen, sondern,
dass im Hintergrund ein großer Komplex aus Konzernen, Banken und
Oligarchen die Strippen zieht. Vor diesem Hintergrund schien die
Wahl zwischen zwei Gesichtern, die als Personal an die Front
gestellt werden, wenig Bedeutung zu haben, auch, wenn die
Anhänger beider Parteien viele Emotionen in diese Wahl hinein
legen, und ihre Kandidaten als Projektionsfläche ihrer eigenen
Sorgen, Ängste und Hoffnungen nutzen.


Dieser Eindruck jedoch kann immer weniger aufrechterhalten
werden. Denn innerhalb von nur wenigen Wochen fanden zwei
Attentatsversuche auf Donald Trump statt. Beide Täter waren
Sympathisanten der Demokraten. Was den ersten Anschlagsversuch
betrifft, sind nach wie vor viele Fragen offen, die der
US-Senator Josh Hawley zu beantworten versucht. (1) Er ist
einer der wenigen, die versuchen, die Ereignisse rund um das
Attentat aufzuklären. Seinem ersten Bericht zufolge gibt es nach
wie vor viele Unklarheiten, etwa, warum das Dach, von dem aus der
Schütze schoss, nicht durch den Secret Service gesichert war,
warum keine Drohnen eingesetzt wurden, um das Gelände zu
überwachen, obwohl die lokalen Behörden dies angeboten hatten, ob
der Ort im Vorhinein auf Gefahren überprüft worden war, und warum
keine Spürhunde eingesetzt wurden. Es entsteht der Eindruck, dass
hier mehr als nur Nachlässigkeit der Behörden – die an sich schon
skandalös wäre – diesen Anschlag ermöglicht hat. Tatsächlich
deutet vieles auf eine Beteiligung des Secret Service oder der
US-Geheimdienste hin.


Während der erste Attentäter kurzerhand erschossen wurde und
keinerlei Aussage mehr machen kann, konnte der Verdächtige des
jüngeren Vorfalls verhaftet werden. Er lauerte Trump, mit einem
Sturmgewehr bewaffnet, auf dem Golfplatz auf, wo dieser zu
spielen pflegt, und scheint durch Gebüsch und Zaun versucht zu
haben, ihn ins Visier zu nehmen. Nur der rechtzeitige Einsatz der
Sicherheitsbehörden Trumps konnten den mutmaßlichen Anschlag
verhindern und den 58 jährigen Ryan Wesley Routh verhaften.
Dieser war den Angaben der Behörden zufolge, glühender
Ukraine-Fan. (2) Er selbst war zwar zu alt, um in der Ukraine zu
kämpfen, war dort aber mehrfach unterwegs und hatte versucht,
Söldner für den Kampf gegen Russland in der Ukraine anzuwerben.
(3) Er hatte es auf Trump abgesehen, weil dieser sich dafür
ausspricht, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Die
neonazistische Fraktion in der Ukraine hatte zuvor angekündigt,
solche Entscheidungen notfalls mit Gewalt zu verhindern. Es
deutet sich also an, dass der Attentäter eine Verbindung zum
ukrainischen Geheimdienst oder Militärapparat hat. Das schrieb
nicht nur der ehemalige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden, sondern
auch der russische Ex-Präsident Dimitri Medwedew stellte diese
Vermutung an. (4) Dabei stützte er sich auf die Erfahrung
mit Terroristen, die Verbindungen zum Geheimdienst in der
Ukraine haben.


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