Folge 41: Die Pleinairmal-Saison startet!
Die Temperaturen steigen und es ist langsam Zeit! Packt die
Badehose ein…ehm, nein, vielmehr: pack das Draußenmalzeug ein, die
Pleinairmal-Saison startet wieder! Jedes Jahr, wenn die Blättchen
sich an den Ästen entfalten und die Krokusse in großen Gruppen
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Die Temperaturen steigen und es ist langsam Zeit! Packt die
Badehose ein…ehm, nein, vielmehr: pack das Draußenmalzeug ein,
die Pleinairmal-Saison startet wieder!
Jedes Jahr, wenn die Blättchen sich an den Ästen entfalten und
die Krokusse in großen Gruppen unsere Stadtwiesen bedecken, fängt
es an, in meinen Adern zu kribbeln. Ich will raus! Die Vögel
zwitschern hören, die neuen Farben sehen nach dem langen tristen
Winter und wieder mitten im Leben drinnen statt immer nur zu
Hause sein. Und ich möchte vor allen Dingen wieder direkt vor
meinem Motiv sitzen, es ansehen, die Luft dort vor Ort atmen, den
Ort und das Motiv fühlen und dann malen. Vor Ort. Ich weiß bei
(fast) jeder Skizze und jedem Bild, das vor Ort entstanden ist,
wie ich mich an dem Tag gefühlt habe und was mir durch den Kopf
gegangen ist. Ich finde das großartig!
Bei dieser Skizze hier beispielsweise war ich in einer komischen
Stimmung. Skizziert habe ich einen Eingang der Fachhochschule
Brandenburg. Einerseits war ich an dem Tag erleichtert, weil ich
es geschafft hatte mich abzuseilen und bei tollstem Wetter
draußen saß und malte. Und ich war auch irgendwie stolz, dass ich
dieses Draußenmalen mache, denn es hatte mich Überwindung
gekostet. Andererseits erinnere ich mich auch noch genau, dass
ich beim Anblick dieses Motivs dachte: WTF? Warum eigentlich
diese FH? Was habe ich mit der zu tun? Nur weil die Architektur
interessant ist? Das war sie zweifelsohne wirklich, aber das ist
sie an so vielen Stellen. Soll ich die dann alle malen? Ja, an
dem Tag habe ich das gemacht. 3 Stunden und 3 Skizzen belegen,
dass frau tatsächlich ohne Inspiration und Lebensfreude einfach
nur Architektur sketchen kann. Schon am selben Tag war ich
unzufrieden, und jetzt denke ich auch oft, wenn ich diese Skizzen
sehe: Warum?
Die Antwort ist: Weil Pleinairmalen auch etwas mit Mut zu tun
hat. Da ist einerseits der Mut, sich zu zeigen mit deiner Kunst,
indem du sie draußen auf der Straße unter Menschen ausübst. Und
andererseits habe ich das Gefühl, dass gerade die Verknüpfung mit
dem Motiv mir so viel abverlangt an emotionaler Beteiligung, dass
der Druck dadurch groß wird: Werde ich es hinkriegen? Wird es so
aussehen, wie es aussieht? Und noch viel wichtiger: Wird es gut
aussehen?
Diesen Druck habe ich bis letztes Jahr stark empfunden. Obwohl
ich sehr viel in Skizzenbüchern arbeite, wenn ich draußen male,
sollten diese alle sehr gut aussehen. Und ich habe immer gedacht,
dass Pleinairmalen die große Schule ist. Wer das schafft, der
kann stolz auf sich sein. Denn Pleinairmalen ist was Besonderes
und was Schweres.
Ja, und genau deswegen wollte ich das auch können, unter anderem.
Jetzt sag du mir mal: Ist das ein gutes Warum? Ich möchte gern
viel draußen malen, weil es so schwer ist? Weil ich dann ganz
besonders stolz sein kann auf mich?
Natürlich nicht Der einzige gute Grund for anything ist, weil es
mir Freude bringt und meine Lebensenergie erhöht.
Dazu und zu anderen Dingen gibt es hier einige Gedanken und
Überlegungen. Viel Spaß bei der Folge!
Notizen zur Folge:
Larry Cannons Aquarelle: https://www.cannonwc.com/works
Pleinair Po...
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