#40 mit Steve Roach – Die Magie des Oberheim X8

#40 mit Steve Roach – Die Magie des Oberheim X8

BEAT Producer Podcast
1 Stunde 12 Minuten
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Beschreibung

vor 6 Tagen

Im Behind the Beat-Podcast bittet Tobias Fischer Kreative zum
Tiefen-Gespräch. Diese Folge widmet sich dem Ambient-Pionier
Steve Roach, der auf seinem neuen Album “Reflections in Repose”
fast ein halbes Jahrhundert Ambientgeschichte zurückrollt – und
sich von der Magie des OB-X8 packen liess.


Die Soundwelten des Steve Roach sind nicht von dieser Welt. Wohl
auch deshalb gibt es in seiner über 200 Einträge umfassenden
Diskographie gerade einmal zwei Studioalben, auf deren Cover er
selbst zu sehen ist: Erstens, sein Solo-Debüt “Now” aus dem Jahr
1982; und nun “Reflections In Repose”, eine Doppel-CD mit 116
Minuten epischer, seltsam vertrauter Ambientflächen. Der visuelle
und akustische Eindruck täuscht nicht: Tatsächlich geht Roach
hier auf eine Zeitreise in die eigene Vergangenheit – auf den
Spuren magischer Momente und verschütteter Mysterien.


Konkret bildet dieses Werk eine Schlaufe zu dem vor genau 40
Jahren enstandenen “Structures from Silence”, der epochalen LP,
mit dem der inzwischen in der kalifornischen Wüste lebenden
Künstler Ambient endgültig zu einer eigenständigen,
ambitionierten Kunstform erhob und aus dem Schatten der
europäischen Pioniere befreite. Mit der Veröffentlichung ließ
Roach endgültig seine persönlichen Vorbilder Tangerine Dream und
Klaus Schulze zurück, indem er deren sequencergetriebene Rhythmik
gegenüber einem atmosphärischen Ansatz zurückstellte und seine
HörerInnen in geheimnisvollen, hallgetränkten Loops sanft
gefangen hielt. “Hypnagogisch” war der Begriff, den er selbst
dafür verwenden sollte, Musik an der Schwelle zwischen Wachen und
Schlafen, zwischen Konzentration und Treiben.


Die Parallelen setzen sich auf der Hardwarebene fort. “Structures
from Silence” wurde damals von einem einzigen Synthesizer
geprägt, dem legendären Oberheim OB-8. Auf “Reflections in
Repose” kommt nun dessen moderner Nachfolger, der OB-X8 zum
Einsatz. Seine warmen, digital-analogen Sounds kostet Roach voll
aus, lässt sich von ihnen an ferne Ufer spülen. Dass man ihnen
auf der gesamten Länge von nahezu zweieinhalb Stunden folgen mag,
ist das Verdienst der Person, die auf dem Cover zu sehen ist. Die
Wirkung dieser Musik aber ist noch immer nicht von dieser Welt.

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