Von Menschen und Bäumen

Von Menschen und Bäumen

3 Minuten

Beschreibung

vor 14 Stunden

„Der Baum“, das ist eines der Urbilder, die vor unserem inneren
Auge gleich eine Gestalt entstehen lassen. Bäume beeindrucken und
berühren mich. Ob es etwas damit zu tun hat, dass mein Vater ein
Landschaftsgärtner war und mir früh die Bäume nahegebracht hat?


Ein Baum – hochgewachsen wie wir Menschen – ausgestreckt zwischen
Himmel und Erde. Tiefverwurzelt und auch ausgestreckt nach oben.
Ein Baum – welch eine Wohltat an einem heißen Sommertag einen
Schattenspender zu haben. Oder auch welch ein Wunder, der Baum
produziert aus unserer verbrauchten Luft Sauerstoff. Wir stehen
in einer Beziehung zueinander.


Wie wir Menschen sind Bäume oft äußeren Verhältnissen ausgesetzt.
Da gibt es trockene Jahre, in denen fast kein Wachstum möglich
ist. Es schmerzt mich, in den letzten Jahren immer mehr
vertrocknete Bäume zu sehen. Und es gibt Stürme, denen nur
tiefverwurzelte Bäume standhalten können. Auch wir Menschen
kennen solche Lebensstürme, bei denen wir nicht wissen, ob wir
standhalten können und es darauf ankommt, dass ich fest
eingewurzelt bin und Halt habe. Auch das kennen wir, dass eine
Frostnacht die Blüten erfrieren lässt und es in diesem Jahr keine
Frucht gibt…wie beim Walnussbaum in unserem Garten.


In der Bibel gibt es viele Baumgeschichten. Zum Beispiel den
Psalm 1, in dem vom Glück die Rede ist, wenn mein Lebensbaum an
Wasserbächen steht. Ja, so einen Standplatz möchte ich haben, das
soll mein Lebensgrund sein.


Meine Lieblingsbaumgeschichte ist aber das Gleichnis vom
Feigenbaum im Lukasevangelium Kapitel 13. Der Feigenbaum bringt
keine Frucht. Einer sagt: HAU IHN AB. Ob ich das selbst bin, der
dieses Urteil spricht? Aber der Weingärtner, mit dem sich Jesus
selbst ins Bild bringt, reagiert ganz anders. „GIB IHM NOCH EIN
JAHR, ich will um ihn graben und ihn düngen. Vielleicht bringt er
dann doch noch Frucht.“ Ich als Baum werde behandelt. Was ich
nicht bringen kann, das bringt der Gärtner. Er arbeitet an meinem
Lebensboden, gräbt und lockert, düngt d.h. er gibt das dazu was
fehlt. Da will ich gerne einwilligen! Was Besseres kann mir nicht
passieren.


Und wenn ich alt bin und nichts mehr weiß und nichts mehr bringen
kann, dann soll ganz tief in mir verwurzelt sein: Du, Gott bist
mein Lebensgrund. Eingewurzelt bin ich in Dir, mein Gott. Für
Zeit und Ewigkeit.


Was ist euch für euren Lebensbaum wichtig? Es lohnt ich, dem
nachzuspüren.


Eure und Ihre Traudel Krause

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