#40: Was man tun kann, wenn Angst das eigene Leben beherrscht - mit Prof. Dr. Jan Richter

#40: Was man tun kann, wenn Angst das eigene Leben beherrscht - mit Prof. Dr. Jan Richter

1 Stunde 2 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

Atemnot, Schwitzen, Zittern und das Gefühl von Kontrollverlust –
so fühlt sich für viele Menschen eine aufkommende Panikattacke
an. Bei Personen mit einer Angststörung treten solche und andere
Symptome mehr oder weniger losgelöst von einer tatsächlichen
Gefahrensituation auf oder übertrieben ausgeprägt, in Situationen
mit eigentlich überschaubarem Risiko wie zum Beispiel im Fall der
Flugangst. Warum sich Angst und Panikgefühle bei einigen Menschen
so verselbstständigen und in extremen Fällen sogar dazu führen,
dass sie ihren Alltag kaum noch bewältigen können, darum geht es
in Folge 40 der Podcastreihe UHiversum Talks mit Dr. Jan Richter,
Professor für Experimentelle Psychopathologie am Institut für
Psychologie der Uni Hildesheim.


Prof. Dr. Jan Richter ist Professor für Experimentelle
Psychopathologie am Institut für Psychologie. Er erforscht
Angststörungen und mögliche Therapieansätze und arbeitet somit an
der Schnittstelle zwischen Grundlagen- und Anwendungsforschung.
Sein Fachgebiet, die Psychopathologie, ist die Lehre von den
Erkrankungen der Psyche und ein interdisziplinäres Teilgebiet der
Psychiatrie und Klinischen Psychologie. Innerhalb dieses
Forschungsfeldes befasst sich Richter unter anderem mit Ansätzen
der Expositionstherapie, einer psychotherapeutischen Methode, bei
dem die von einer Angststörung betroffene Person unter
kontrollierten Bedingungen und mit therapeutischer Begleitung
wiederholt mit dem angstauslösenden Objekt (zum Beispiel einer
Spinne) oder der Situation (zum Beispiel im Flugzeug)
konfrontiert wird, um so durch neue, korrigierende
Lernerfahrungen dauerhaft die Angst zu reduzieren. Dieser Ansatz
gilt als Methode der Wahl bei Angststörungen, ist jedoch
weiterhin bei den einzelnen Personen unterschiedlich erfolgreich
– warum das so ist, dieser Frage geht Richter in seiner Forschung
nach. Spannend für die Zukunft könnten auch der Einsatz von
Augmented-Reality-Technologien oder nicht-invasive
Hirnstimulationsverfahren bei der Weiterentwicklung der
Therapieansätze sein.


Im Interview: Prof. Dr. Jan Richter


Moderation: Sara Reinke


Schnitt: Noah Hensler, Tessa Kaehler


Einspieler: Elisabeth Schimpf


Illustration: Tessa Kaehler



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