Tadus' vollelektrischer Traktor: Nachhaltigkeit auf dem Acker

Tadus' vollelektrischer Traktor: Nachhaltigkeit auf dem Acker

Im Gespräch mit Dr. Thaddäus Baier, Mitgründer und Geschäftsführer von Tadus
21 Minuten
Podcast
Podcaster

Beschreibung

vor 1 Monat
In meiner neuesten Podcast-Folge hatte ich das Vergnügen, mit Dr.
Thaddäus Baier, Mitgründer und Geschäftsführer von Tadus, zu
sprechen. Tadus fokussiert sich auf die Entwicklung
vollelektrischer Traktoren, speziell eines 100-kW-E-Traktors, der
vielseitig in landwirtschaftlichen Betrieben einsetzbar ist.
Thaddäus bringt eine interessante Mischung aus landwirtschaftlichem
Hintergrund und Expertise aus der Luft- und Raumfahrt mit, die zur
Idee und Umsetzung dieses innovativen Projekts geführt hat. Während
unseres Gesprächs ging es um die Herausforderungen und Chancen, die
ein solcher E-Traktor mit sich bringt. Thaddäus erklärte, dass
viele landwirtschaftliche Betriebe ihre eigene Energie durch
Photovoltaik erzeugen. „Unser Ziel ist es, diese Energie direkt vor
Ort zu nutzen und einen vollelektrischen Traktor anzubieten, der
einen konventionellen 100-kW-Schlepper vollständig ersetzen kann“,
erläuterte er. Dabei hebt er die Vielseitigkeit des Fahrzeugs
hervor, das von leichten Frontladerarbeiten bis hin zu schwereren
Zugarbeiten alles leisten kann – und das bei einer vergleichsweise
hohen Energieeffizienz. Ein besonders spannender Punkt des
Gesprächs war das Thema Energiemanagement. Der Traktor ist nicht
nur ein Arbeitsgerät, sondern ein integraler Bestandteil des
gesamten Energiesystems auf dem Hof. „Unser Fahrzeug muss das
Gesamtwirken am Hof unterstützen, auch wenn es nicht genutzt wird“,
betonte Thaddäus. So könnte der Traktor, wenn er nicht im Einsatz
ist, als Energiespeicher dienen und etwa die Milch- oder
Stallkühlung mit dem erzeugten PV-Strom versorgen. Die Entwicklung
ist auf einem guten Weg: Ein erstes Funktionsmuster wurde Mitte
2023 erfolgreich in Betrieb genommen. Nun arbeitet das Unternehmen
an einer Serienlösung, die Ende 2025 auf den Markt kommen soll.
Besonders erwähnenswert ist dabei das bidirektionale Ladesystem,
das es ermöglicht, den Traktor flexibel in das Energiemanagement
des landwirtschaftlichen Betriebs zu integrieren. „Unser Traktor
integriert sich perfekt ins Energiemanagement des Hofes. Das
bidirektionale Ladesystem ermöglicht es, den Traktor nicht nur zu
laden, sondern auch Energie zurück ins Netz oder den Hof zu
speisen, wenn er nicht genutzt wird.“ Auf die Frage, warum große
Player im Markt bisher nicht in diesem Bereich aktiv sind, meinte
der Mitgründer von Tadus: „Vielleicht liegt es daran, dass sie ihr
Geld im höheren Leistungsbereich verdienen.“ Er sieht Tadus klar in
einer Nische, in der Landwirte vor allem die Möglichkeit schätzen,
ihre Betriebskosten signifikant zu senken, indem sie Eigenstrom
nutzen. Die Nachfrage nach solchen Lösungen wächst, insbesondere da
die Wirtschaftlichkeit des E-Antriebs im Vergleich zu Diesel für
viele Betriebe attraktiv ist. Natürlich gibt es auch
Herausforderungen, wie die Finanzierung und die Suche nach
Partnern, um das Produkt erfolgreich auf den Markt zu bringen.
„Technologisch sind die Herausforderungen lösbar, aber wir brauchen
Partner, um beispielsweise das Servicenetz zu entwickeln“, so
Thaddäus. Am Ende unseres Gesprächs sprachen wir darüber, wie Tadus
mit Referenzprojekten die Praxistauglichkeit und das Potenzial
ihres Traktors demonstrieren möchte. Diese Projekte sollen zeigen,
wie sich landwirtschaftliche Betriebe energetisch transformieren
und effizienter gestalten lassen. Nun aber genug der Vorworte –
lasst uns direkt in das Gespräch mit Thaddäus einsteigen. Lohnt
sich.

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