Gespräche am Ehrenmal: Bundeswehr und Gesellschaft- Gemeinsam kriegstüchtig und wehrhaft?

Gespräche am Ehrenmal: Bundeswehr und Gesellschaft- Gemeinsam kriegstüchtig und wehrhaft?

55 Minuten
Podcast
Podcaster
Interviews des ZMSBw zu Militärgeschichte, Militärsoziologie und Sicherheitspolitik: für Wissenschaft, Bundeswehr und Gesellschaft

Beschreibung

vor 2 Wochen

In dieser Folge von „Gespräche am Ehrenmal“ geht es um
die Beziehung von Bundeswehr und Gesellschaft in der
„Zeitenwende“. Im Kontext des Krieges in der Ukraine und der
Debatte um nationale Sicherheit werden aktuelle und zukünftige
Herausforderungen, die Verteidigungsfähigkeit, der
gesellschaftliche Zusammenhalt und die Rolle der Bundeswehr
diskutiert. Im Zentrum steht die Frage: Brauchen wir eine
wehrhafte und kriegstüchtige Gesellschaft?
Sicherheit und Demokratie nur gemeinsam

Die Bundeswehr schützt und verteidigt unser Land und unsere
demokratischen Werte. Aber unsere Sicherheit ist nicht
ausschließlich eine Aufgabe des Militärs, sondern eine
gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Die heutigen
Herausforderungen lassen sich nur durch eine enge Zusammenarbeit
von zivilen, staatlichen und militärischen Akteuren bewältigen.
Eine wehrhafte Demokratie erfordert daher nicht nur eine starke
und einsatzbereite Bundeswehr, sondern auch eine aktive,
informierte Gesellschaft, die bereit ist, Verantwortung zu
übernehmen und die notwendige Resilienz in Krisenzeiten zu
entwickeln. Dazu diskutierten verschiedene Expertinnen und
Experten aus Bundeswehr, Politik und Friedensbewegung am
Ehrenmahl der Bundeswehr auf dem Gelände des
Verteidigungsministeriums in Berlin. 
Bundeswehr und Gesellschaft in der Zeitenwende

Nur durch eine breite gesellschaftliche Debatte und erfolgreiche
zivil-militärische Zusammenarbeit kann Deutschland den
Herausforderungen einer sich wandelnden Sicherheitslage begegnen.
Für enge zivil-militärische Kooperation steht Generalleutnant
André Bodemann, Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos
der Bundeswehr, ein. Das Territoriale Führungskommando in Berlin
verantwortet den Einsatz der Bundeswehr im Inland: Heimatschutz
im Frieden und territoriale Verteidigung im Spannungs- und
Verteidigungsfall zählen genauso dazu wie die Amts- und
Katastrophenhilfe. 


In der Kommunikation zwischen Bundeswehr und Gesellschaft leisten
die Jugendoffiziere der Bundeswehr einen wichtigen Beitrag, indem
sie junge Menschen für sicherheitspolitische Fragen
sensibilisieren und sie in die Diskussion über Frieden und
Sicherheit einbeziehen. Hauptmann David Matei, einer der
Jugendoffiziere der Bundeswehr, berichtete von seinen Erfahrungen
an Schulen und verdeutlichte, wie groß der Bedarf an Aufklärung
und Diskussion über sicherheitspolitische Fragen ist. Dieser
Ansicht steht Michael Schulze von Glaßer, freier Journalist und
Politischer Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft,
kritisch gegenüber, da er sich für eine pazifistische und
militärkritische Gesellschaft einsetzt.


Die Wehrbeauftragte Eva Högl bekräftigte dagegen ihre Forderung
nach der Einführung eines „Jahres für die Gesellschaft“, in dem
sich junge Menschen nicht nur im militärischen Bereich, sondern
auch in anderen Projekten engagieren können. Als Wehrbeauftragte
des Deutschen Bundestages und „Anwältin der Soldaten“ wacht sie
über die Wahrung der Grundrechte der Soldatinnen und Soldaten,
sowie über die Einhaltung der Inneren Führung. Ihre Erfahrungen
und Expertise über den inneren Zustand der Bundeswehr legt sie
jährlich dem Bundestag und der Öffentlichkeit vor.
Diskussion, Austausch und Expertise

Auf dem Podium sprachen am 10. September 2024:
 




Dr. Eva Högl, Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages
 




Generalleutnant André Bodemann, Befehlshaber Territoriales
Führungskommando der Bundeswehr
 




Michael Schulze von Glaßer, Politischer Geschäftsführer der
Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte
KriegsdienstgegnerInnen
 




Hauptmann David Matei, Jugendoffizier und Host des Podcast
„Grassl und Matei“
 




Moderation: Fregattenkapitän Christoph Jan Longen, BMVg


Die Einführungsworte sprach Ministerialrat Michael Kniepen,
Referatsleiter Politik II 1 im BMVg.


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