Pferde-Leid aus Unwissenheit

Pferde-Leid aus Unwissenheit

50 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

„Habt ihr Euch mal überlegt, warum die Pferde, wenn sie den
ganzen Tag auf der Weide grasten auf dem Weg zum Stall immer noch
ständig zum Gras ziehen? Nicht weil sie dominant oder verfressen
sind, sondern weil sie sich nicht selbst regulieren können“
erklärt Pferdetrainer Timo Ameruoso, „sie bauen über das Grasen
Druck oder Stress ab.“


Es sei auch nicht Neugierde, wenn das Pferd den Kopf zum Sattel
dreht, sondern ein Abwehrmuster. „Vieles ist reine
Interpretationssache des Pferdebesitzers, wenn eine Person sagt,
ihrem Pferd macht das Reiten im Gelände oder auf dem Dressurplatz
Spaß. Woher weiß sie das?“, will Timo damit nur alle Reiter
anregen ihr Wissen und ihre Handlungen ständig zu hinterfragen
und vor allem auch das ihrer Trainerinnen.


Ob ich mein Pferd nur konditioniere oder mit ihm kommuniziere sei
ein großer Unterschied. Die feine Kommunikation sei so wichtig,
weil Pferde alltägliche Gewalt erfahren, die man nicht sieht. Das
geschieht unbemerkt aufgrund falscher überlieferter Narrative in
der Reitkultur und der Haltung, weil wir sie zu wenig beobachten,
zu wenig Zeit mit ihnen abseits des Reitplatzes verbringen oder
einfach auch aus Unwissenheit.


„Ein Beispiel ist die Zucht, wo man die Fohlen schon mit sechs
Monaten von ihren Müttern trennt und nur zu Gleichaltrigen
stellt. Dafür gibt es in der Natur kein Vorbild, in der Fohlen
von der Mutter erst mit einem Jahr über mehrere Wochen sukzessive
abgesetzt werden. Von Null bis einem Jahr besitzt das Fohlen
keine Selbstregulation und wenn es sich erschreckt kann es sich
nicht selbst beruhigen, braucht die Mama und trinkt oder stellt
sich nah zum Vater.





Ein weiteres Beispiel von angewandter alltäglicher Gewalt, die
man nicht sieht sei etwa das falsche Gurten, so Timo, „ich sollte
meinem Pferd das Gefühl geben, das Reiten belanglos ist.
Ansonsten versucht das Gehirn nur krampfhaft Lösungen zu finden.
Beim Satteln sollte man eigentlich so weit sein, dass man dabei
das Pferd nicht anbinden muss und sollte dabei auf die Atmung des
Pferdes achten. Beim Einatmen wird der Bauch des Pferdes dick,
beim Ausatmen zieht er sich zusammen und wir ziehen dabei den
Gurt vorsichtig an.“ Damit werde das Gurten zwanglos und
belanglos.
Weitere Beispiele für Gewalt am Pferd, die man nicht sieht, nennt
Timo in dieser AUF TRAB-Podcast-Folge, die diesmal tiefer in die
Psychologie der Pferde eintaucht.
Viel Hörvergnügen wünschen Julia und ihre Welshies
Praktische Tipps von Timo findet ihr auch auf seinem Insta-Kanal
ameruoso_official, wo ihr ihn auch immer wieder Fragen live
stellen könnt.  AUF TRAB könnt ihr natürlich auch jeder Zeit
Fragen stellen. Wir freuen uns auf eure Kommentare, bzw. schreibt
uns an julia@auftrab.eu


Musik- und Soundrechte:
⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠https://auftrab.eu/index.php/musik-und-soundrechte/


⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠#Gewalt #Psychologie #Kommunikation #pferde
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Foto: Timo Ameruoso


 

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