Pioniere und «Raubritter»: Geschichte der Schweizer Wasserkraft
Vor 150 Jahren produzierte ein Hotelier in St. Moritz erstmals
Strom aus Wasserkraft. Bald trieb diese Energie vieles an, von der
Glühbirne bis zur Lokomotive. Das Geld für die grossen Kraftwerke
in den Bergen kam aber oft aus dem Unterland und das fü ...
26 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Monat
Vor 150 Jahren produzierte ein Hotelier in St. Moritz erstmals
Strom aus Wasserkraft. Bald trieb diese Energie vieles an, von der
Glühbirne bis zur Lokomotive. Das Geld für die grossen Kraftwerke
in den Bergen kam aber oft aus dem Unterland und das führte zu
Spannungen, die bis heute spürbar sind. Johannes Badrutt, ein
findiger Hotelier aus St. Moritz bestaunte 1878 an der
Weltausstellung in Paris elektrische Lampen. Diesen Luxus wollte er
seinen Gästen im Hotel Kulm auch bieten. So installierte er
kurzerhand eine Turbine im nahen Bach und nutzte den Strom für die
Beleuchtung seines Speisesaals. Die Gäste waren begeistert. Die
Geschichte der Schweizer Wasserkraft begann. Immer grössere und
leistungsfähigere Flusskraftwerke und später Speicherseen wurden
geplant. Für den Bau war aber mehr Kapital nötig, als die armen
Berggemeinden und -kantone aufbringen konnten. So erhielten
finanzkräftige Unternehmen aus dem Unterland die Konzessionen für
die Nutzung der Wasserkraft. Das führte zu Konflikten, die bis
heute nachwirken. Die Zeitblende zeigt auf, wie die Wasserkraft in
der Schweiz gross wurde und welche Rolle der Pionier aus dem
Engadin dabei spielte. Hast du Feedback, Fragen oder Wünsche? Wir
freuen uns auf deine Nachricht via zeitblende@srf.ch – und erzähl
doch deinen Freund:innen und Kolleg:innen von uns. Gesprächspartner
in dieser Zeitblende: * Sebastina De Pretto, Historiker,
Habilitant, Abteilung für Wirtschafts-, Sozial- und
Umweltgeschichte der Universität Bern * Franco Milani, Leiter
Beschaffung, Vertrieb und Marketing, St. Moritz Energie * Fadri
Ramming, Rechtsanwalt, Notar, Geschäftsführer der
Regierungskonferenz der Gebirgskantone Literatur: * Caviezel, Emmi,
Ramming, Fadri, u. a. Unter Strom. Chur: Bündner Monatsblatt, 2006.
* De Pretto, Sebastian. „Vernetzte Wasserkraft: Entwicklungspfade
und Knotenpunkte des Stauseebaus in der Schweiz und Italien,
1880-1968. Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 73.1 (2023). *
Milani, Franco. Die weisse Kohle von St.Moritz und Celerina?: 100
Jahre seit der Integration des Elektrizitätswerks in die Gemeinde
St.Moritz, 135 Jahre elektrisches Licht in St. Moritz. St. Moritz:
Montabella Verlag, 2014.
Strom aus Wasserkraft. Bald trieb diese Energie vieles an, von der
Glühbirne bis zur Lokomotive. Das Geld für die grossen Kraftwerke
in den Bergen kam aber oft aus dem Unterland und das führte zu
Spannungen, die bis heute spürbar sind. Johannes Badrutt, ein
findiger Hotelier aus St. Moritz bestaunte 1878 an der
Weltausstellung in Paris elektrische Lampen. Diesen Luxus wollte er
seinen Gästen im Hotel Kulm auch bieten. So installierte er
kurzerhand eine Turbine im nahen Bach und nutzte den Strom für die
Beleuchtung seines Speisesaals. Die Gäste waren begeistert. Die
Geschichte der Schweizer Wasserkraft begann. Immer grössere und
leistungsfähigere Flusskraftwerke und später Speicherseen wurden
geplant. Für den Bau war aber mehr Kapital nötig, als die armen
Berggemeinden und -kantone aufbringen konnten. So erhielten
finanzkräftige Unternehmen aus dem Unterland die Konzessionen für
die Nutzung der Wasserkraft. Das führte zu Konflikten, die bis
heute nachwirken. Die Zeitblende zeigt auf, wie die Wasserkraft in
der Schweiz gross wurde und welche Rolle der Pionier aus dem
Engadin dabei spielte. Hast du Feedback, Fragen oder Wünsche? Wir
freuen uns auf deine Nachricht via zeitblende@srf.ch – und erzähl
doch deinen Freund:innen und Kolleg:innen von uns. Gesprächspartner
in dieser Zeitblende: * Sebastina De Pretto, Historiker,
Habilitant, Abteilung für Wirtschafts-, Sozial- und
Umweltgeschichte der Universität Bern * Franco Milani, Leiter
Beschaffung, Vertrieb und Marketing, St. Moritz Energie * Fadri
Ramming, Rechtsanwalt, Notar, Geschäftsführer der
Regierungskonferenz der Gebirgskantone Literatur: * Caviezel, Emmi,
Ramming, Fadri, u. a. Unter Strom. Chur: Bündner Monatsblatt, 2006.
* De Pretto, Sebastian. „Vernetzte Wasserkraft: Entwicklungspfade
und Knotenpunkte des Stauseebaus in der Schweiz und Italien,
1880-1968. Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 73.1 (2023). *
Milani, Franco. Die weisse Kohle von St.Moritz und Celerina?: 100
Jahre seit der Integration des Elektrizitätswerks in die Gemeinde
St.Moritz, 135 Jahre elektrisches Licht in St. Moritz. St. Moritz:
Montabella Verlag, 2014.
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