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Beschreibung
vor 1 Monat
Wolfgang Enzenauer wurde am 10. Juli 1926 in Essen geboren und ist
jetzt 98 Jahre alt. Wolfgang wuchs zunächst unbeschwert in Essen
auf, erinnert sich aber an den schrecklichen Autounfall im Jahr
1935, bei dem seine Großmutter verstarb und seine Eltern schwer
verletzt wurden. Er selbst kam wie durch ein Wunder ohne große
Verletzungen davon. Herbert besucht die Schule und erinnert sich an
den Tag, als seine ganze Klasse am 15. Februar 1943 morgens in die
Aula kommandiert wurde. Dort wurde den Jungen, fast alle 16 Jahre
alt, mitgeteilt, dass ab sofort kein Schulunterricht stattfinden
würde und sie als Luftwaffenhelfer in den Flakbatterien der Stadt
in der Fliegerabwehr eingesetzt werden würden. Am 05. März 1943
bricht das große Unglück auf die Stadt Essen herein. Etwa 1000
Bomben fallen in der Nacht, zerstören Häusern, setzten alles in
Brand und hinterlassen ein Niemandsland. Herbert beobachtet das
Inferno von seinem Geschützstand aus. Die Ungewissheit, ob das
Elternhaus getroffen ist und die Familien noch leben, treibt die
Burschen fast in den Wahnsinn. Am nächsten Morgen machen sich die
Jungen auf, um nach ihren Familien zu suchen. Dabei durchquert
Herbert die Trümmerlandschaft. Die Freude ist von kurzer Dauer: Die
Eltern leben, doch das Haus eines guten Freundes hat einen
Volltreffer bekommen. Er und seine Eltern sterben in den Trümmern.
Herberts Eltern erhalten das Angebot von Verwandten, nach Mössingen
in Tübingen zu ziehen. Die Schlüters verfügten über einen eigenen
Bunker in 17 Meter Tiefe. Herberts Vater schreibt einen Brief an
den Batteriechef, mit der Bitte, seinen Sohn zu versetzen und somit
wird Herbert entlassen, geht wieder zur Schule und ist plötzlich
wieder Zivilist. Am 10. März 1944 verstirbt Herberts Vater. Wenige
Wochen später flattert die Einberufung zur Wehrmacht in den
Briefkasten der Enzenauers. Es herrschen Trübsal, Trauer, Unmut und
vor allem Sorge. Herbert fährt in eine Kaserne in der Nähe von
Karslruhe. Er meldet sich mit einigen anderen Kameraden freiwillig
zur Reserve Offiziers Anwärter Ausbildung und entgeht somit der
Ostfront und damit dem sicheren Tod. Dort dient er dem
Hauptfeldwebel als Putzer und erhält somit einige Privilegien. Im
Dezember 1944 rückt die Front von Western immer näher und näher.
Herbert soll mit Kameraden die vollgelaufenen Bunker des Westwalls
leerpumpen. Unter allen Umständen möchte er nach Mössingen zurück.
Auf einem Feld verkriecht sich Herbert in einen Heuschober und
verbringt dort die Nacht. In der Früh wird er von einem lauten
Knall geweckt. Ein feindlicher Panzer hat einen Warnschuss
abgefeuert um alle aus der Scheune zu treiben. Die Eroberer,
Soldaten aus Französisch Marokkko, nehmen alle gefangen. Zu Fuß
wird Herbert mit all den anderen Kriegsgefangenen bis nach
Straßburg getrieben. In Kohlewaggons geht es ins Herzen Frankreichs
bis in die Stadt Tulle / Correze. Hier müssen sie zu einem
Kriegsgefangenlager laufen. Dort erlebt Herbert, was Hunger
bedeutet. Läuse plagen ihn, Heimweh bringt ihn fast um den
Verstand. Doch das Glück bleibt auf seiner Seite: Er meldet sich
für den Arbeitsdient in der Landwirtschaft und gelangt wenig später
als Arbeiter auf den Bauernhof der Familie Viratelle in
Südfrankreich. Dort bekommt er zu essen und wird durch und durch
menschlich und gut behandelt. Auf dem Hof lernt Herbert die
Holzarbeiten im Wald, das Pflügen mit langsamen Ochsen, das Beladen
von Heuwagen, die Getreideernte, Tabak pflanzen und das Nüsse
sammeln. Mittlerweile spricht er fließend fanzöisch. Drei Jahre
später wird Herbert endlich entlassen und kehrt nach Essen zurück.
Das Wiedersehen mit der Mutter ist tränenreich. Nach Kriegsende
hält Herbert weiterhin Kontakt zur Familie Viratelle aus Frankreich
und besucht diese viele Male. Eines ist all die Jahre aber auf der
Strecke geblieben: Seine Jugend. Beginn des Interviews: Ab 10
Minuten 45 Sekunden History Wissen: Das Kriegsende und die
Kriegsgefangenschaft in Frankreich ab 1 Stunde, 21 Minuten
jetzt 98 Jahre alt. Wolfgang wuchs zunächst unbeschwert in Essen
auf, erinnert sich aber an den schrecklichen Autounfall im Jahr
1935, bei dem seine Großmutter verstarb und seine Eltern schwer
verletzt wurden. Er selbst kam wie durch ein Wunder ohne große
Verletzungen davon. Herbert besucht die Schule und erinnert sich an
den Tag, als seine ganze Klasse am 15. Februar 1943 morgens in die
Aula kommandiert wurde. Dort wurde den Jungen, fast alle 16 Jahre
alt, mitgeteilt, dass ab sofort kein Schulunterricht stattfinden
würde und sie als Luftwaffenhelfer in den Flakbatterien der Stadt
in der Fliegerabwehr eingesetzt werden würden. Am 05. März 1943
bricht das große Unglück auf die Stadt Essen herein. Etwa 1000
Bomben fallen in der Nacht, zerstören Häusern, setzten alles in
Brand und hinterlassen ein Niemandsland. Herbert beobachtet das
Inferno von seinem Geschützstand aus. Die Ungewissheit, ob das
Elternhaus getroffen ist und die Familien noch leben, treibt die
Burschen fast in den Wahnsinn. Am nächsten Morgen machen sich die
Jungen auf, um nach ihren Familien zu suchen. Dabei durchquert
Herbert die Trümmerlandschaft. Die Freude ist von kurzer Dauer: Die
Eltern leben, doch das Haus eines guten Freundes hat einen
Volltreffer bekommen. Er und seine Eltern sterben in den Trümmern.
Herberts Eltern erhalten das Angebot von Verwandten, nach Mössingen
in Tübingen zu ziehen. Die Schlüters verfügten über einen eigenen
Bunker in 17 Meter Tiefe. Herberts Vater schreibt einen Brief an
den Batteriechef, mit der Bitte, seinen Sohn zu versetzen und somit
wird Herbert entlassen, geht wieder zur Schule und ist plötzlich
wieder Zivilist. Am 10. März 1944 verstirbt Herberts Vater. Wenige
Wochen später flattert die Einberufung zur Wehrmacht in den
Briefkasten der Enzenauers. Es herrschen Trübsal, Trauer, Unmut und
vor allem Sorge. Herbert fährt in eine Kaserne in der Nähe von
Karslruhe. Er meldet sich mit einigen anderen Kameraden freiwillig
zur Reserve Offiziers Anwärter Ausbildung und entgeht somit der
Ostfront und damit dem sicheren Tod. Dort dient er dem
Hauptfeldwebel als Putzer und erhält somit einige Privilegien. Im
Dezember 1944 rückt die Front von Western immer näher und näher.
Herbert soll mit Kameraden die vollgelaufenen Bunker des Westwalls
leerpumpen. Unter allen Umständen möchte er nach Mössingen zurück.
Auf einem Feld verkriecht sich Herbert in einen Heuschober und
verbringt dort die Nacht. In der Früh wird er von einem lauten
Knall geweckt. Ein feindlicher Panzer hat einen Warnschuss
abgefeuert um alle aus der Scheune zu treiben. Die Eroberer,
Soldaten aus Französisch Marokkko, nehmen alle gefangen. Zu Fuß
wird Herbert mit all den anderen Kriegsgefangenen bis nach
Straßburg getrieben. In Kohlewaggons geht es ins Herzen Frankreichs
bis in die Stadt Tulle / Correze. Hier müssen sie zu einem
Kriegsgefangenlager laufen. Dort erlebt Herbert, was Hunger
bedeutet. Läuse plagen ihn, Heimweh bringt ihn fast um den
Verstand. Doch das Glück bleibt auf seiner Seite: Er meldet sich
für den Arbeitsdient in der Landwirtschaft und gelangt wenig später
als Arbeiter auf den Bauernhof der Familie Viratelle in
Südfrankreich. Dort bekommt er zu essen und wird durch und durch
menschlich und gut behandelt. Auf dem Hof lernt Herbert die
Holzarbeiten im Wald, das Pflügen mit langsamen Ochsen, das Beladen
von Heuwagen, die Getreideernte, Tabak pflanzen und das Nüsse
sammeln. Mittlerweile spricht er fließend fanzöisch. Drei Jahre
später wird Herbert endlich entlassen und kehrt nach Essen zurück.
Das Wiedersehen mit der Mutter ist tränenreich. Nach Kriegsende
hält Herbert weiterhin Kontakt zur Familie Viratelle aus Frankreich
und besucht diese viele Male. Eines ist all die Jahre aber auf der
Strecke geblieben: Seine Jugend. Beginn des Interviews: Ab 10
Minuten 45 Sekunden History Wissen: Das Kriegsende und die
Kriegsgefangenschaft in Frankreich ab 1 Stunde, 21 Minuten
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