Bankenunion auf Italienisch | Von Rüdiger Rauls
11 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Monat
Der Bund trennt sich von Aktien der Commerzbank. Als die
italienische Unicredit zugriff, schlugen die Wellen der Empörung
hoch. Geht es um das Geld der deutschen Sparer? Immer wieder wird
gerade die Bankenunion für die Existenz Europas als unabdingbar
bezeichnet.
Ein Kommentar von Rüdiger Rauls.
Befindlichkeiten
Schon länger hatte der Bund die Absicht, sich von Aktien der
Commerzbank zu trennen, die er im Zuge der Finanzkrise von 2008
erworben hatte. Nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers hatten
viele Bankhäuser weltweit mit Hunderten von Milliarden
Steuergeldern gestützt werden müssen, nicht nur um sie selbst zu
retten sondern das kapitalistische Finanzsystem insgesamt. Im
Zuge dieser Bankenrettung war der deutsche Staat zum größten
Einzelaktionär der Commerzbank geworden.
Auf der Suche nach neuen Finanzmitteln, mit denen die deutschen
Haushaltslöcher gestopft werden können, sollte auch ein Anteil an
der Commerzbank an die Börse gebracht werden. Zwar war man immer
noch erheblich in den Miesen bei diesem Investment, denn der
deutsche Staat hatte seinerzeit „gut 26 Euro im Durchschnitt je
Aktie“(1) bezahlt. Aber in der Not frisst der Teufel Fliegen. Mit
dem Verkauf eines Pakets in Höhe von 4,5 Prozent der Aktien war
die US-Bank J.P.Morgan beauftragt worden.
Weder der Verkauf der Anteile noch die Abwicklung über eine
US-Bank waren bis dahin ein Thema in der deutschen Öffentlichkeit
gewesen. Die Diskussionen begannen eigentlich erst mit der
Bekanntgabe des Käufers, der italienischen Unicredit. Aus Teilen
der Medien, der Politik und sonstigen Meinungsmachern war Unmut
in der Gesellschaft über den Verkauf an die Italiener geschürt
worden. Teile der Deutschen fühlten sich wieder einmal betrogen,
zu kurz gekommen, ausgenutzt, hinters Licht geführt.
Die Vielfalt deutscher Gefühle von Benachteiligung und
ungerechter Behandlung wurde bedient. Und nun übernehmen auch
noch Italiener unsere Banken, die nach deutscher Befindlichkeit
doch gar nicht mit Geld umgehen können. Selbst der Kanzler stieß
in dieses Horn, als er von einer feindlichen Übernahme sprach.
Man sah es so:
Die „UniCredit hat sich still und leise einen dicken Anteil an
der Commerzbank gesichert. 9 Prozent – und das mit der Hilfe von
JPMorgan“(2)...
... hier weiterlesen:
https://apolut.net/bankenunion-auf-italienisch-von-ruediger-rauls
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Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den
Blog Politische Analyse.
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Bildquelle: Alexander Fedosov / shutterstock
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