Persönlichkeitsprofile und Coaching (Judith Andresen & Julia Dorandt)
Judith Andresen und Julia Dorandt diskutieren im BJA-Podcast die
Nutzung von Persönlichkeitsprofilen im Coaching, beleuchten die
Herausforderungen und betonen die Verantwortung der Coaches bei der
Anwendung im Unternehmenskontext.
33 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 1 Monat
In dieser Episode des BJA-Podcasts sprechen Judith Andresen und
Julia Dorandt über die Anwendung von Persönlichkeitsprofilen im
Coaching. Judith, agile Coachin und Expertin in der agilen
Organisationsentwicklung, betont die Bedeutung von Modellen und
Profilen in der Coaching-Praxis. Gemeinsam erkunden sie, wie
solche Profile nicht nur die individuelle Entwicklung fördern,
sondern auch die Teamdynamik positiv beeinflussen können. Julia
teilt ihre Erfahrungen mit verschiedenen Persönlichkeitsprofilen
und erklärt, warum sie den Begriff „Profil“ dem Begriff „Test“
vorzieht. Sie ist der Meinung, dass Tests oft die Assoziation zu
Bewertungen hervorrufen und dadurch ein negatives Gefühl erzeugen
können. Die beiden diskutieren die Herausforderungen und Grenzen
der Persönlichkeitsdiagnostik und wie diese oft eine
pathologische oder medizinische Konnotation erzeugen kann, die
sie als nicht hilfreich empfinden. Das Gespräch wechselt zur
praktischen Anwendung solcher Profile im Coaching. Julia erklärt,
dass sie diese auf vielfältige Weise nutzt, abhängig von den
Bedürfnissen des Coachees und der Teamdynamik. Wenn die
Kommunikation im Team gut funktioniert, kann es ausreichen, die
Reflexion ohne formale Tests zu fördern. In schwierigen
Situationen hingegen könne eine visuelle Darstellung der
Persönlichkeitsmerkmale helfen, um das Gespräch zu erleichtern
und neues Verständnis zu schaffen. Judith stimmt dem zu und hebt
hervor, dass Persönlichkeitsprofile besonders dann nützlich sind,
wenn uneindeutige innere Konflikte vorliegen. Die Podcasterinnen
vertiefen sich in die Details, wie Persönlichkeitsprofile in
Teams eingesetzt werden können. Julia beschreibt, wie
anonymisierte Profile das Verständnis und die Kooperation
innerhalb eines Teams fördern und gleichzeitig aufzeigen können,
wo Schwächen liegen. Sie geben ein konkretes Beispiel, in dem ein
Team zwar gut harmoniert, aber Schwierigkeiten hat, ihre Erfolge
messbar zu machen. Die Analyse der Teamdynamik offenbart, dass
viele Teammitglieder stark kooperativ sind, jedoch an
Wettbewerbsorientierung mangeln. Judith ergänzt, dass die
Erkenntnis dieser Profile den Teams helfen kann, ihre Strategien
zu überdenken, um ihre Ziele besser zu erreichen. Ein zentraler
Aspekt des Gesprächs ist die kritische Haltung gegenüber der
Anwendung von Persönlichkeitsprofilen, insbesondere im
Unternehmenskontext. Judith und Julia warnen davor,
Profilanalysen ohne Begleitung durchführen zu lassen, da dies zu
missverständlichen oder verletzenden Ergebnissen führen kann. Sie
diskutieren, wie wichtig es ist, dass Coaches die Ergebnisse
ihrer Profile nicht nur zur Selbstdiagnose an die Coachees
weitergeben, sondern gemeinsam in einem unterstützenden Setting
besprechen, um Blind Spots und unerkannte Stärken zu beleuchten.
Beide Podcasterinnen betonen die Bedeutung von Empathie und einer
sensiblen Vorgehensweise im Coaching. Sie sind sich einig, dass
Persönlichkeitsprofile ein wertvolles Werkzeug im
Coaching-Prozess darstellen können, solange sie
verantwortungsbewusst und im Einklang mit den spezifischen Zielen
des Coachees eingesetzt werden. Am Ende der Episode fordern sie
Coaches dazu auf, eine fundierte Auswahl an Methoden zu treffen,
die den individuellen Bedürfnissen der Coachees gerecht werden,
anstatt sich auf diese Werkzeuge als Allheilmittel zu verlassen.
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