SWR Bestenliste Oktober 2024 mit Büchern von Nora Bossong, David Wagner, Reinhard Kaiser-Mühlecker und Roman Ehrlich

SWR Bestenliste Oktober 2024 mit Büchern von Nora Bossong, David Wagner, Reinhard Kaiser-Mühlecker und Roman Ehrlich

1 Stunde 16 Minuten
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Hier finden Sie die Beiträge aus den SWR Kultur Literatursendungen an einem Ort: Die SWR Bestenliste und die SWR Kultur lesenswert Sendungen Feature, Magazin, Kritik und Gespräch. Mit Buchtipps, Diskussionen, Rezensionen und Neuigkeiten.

Beschreibung

vor 1 Monat
SWR Bestenliste erstmals in Ladenburg Über drei extreme
Frauenfiguren, vermeintlich blässliche Männercharaktere und einen
Videofilm versessenen Erzähler sprachen die Jury-Mitglieder Sandra
Kegel, Dirk Knipphals und Christoph Schröder. Die erstmal in
Ladenburg aufgezeichnete Diskussion der SWR Bestenliste verlief vor
allem bei zwei Büchern kontrovers: Uneins war die Runde beim neuen
Roman von Nora Bossong und der Frage, worum es in
„Reichskanzlerplatz“ überhaupt geht und welche Figur im Mittelpunkt
der Geschichte steht: Die Frau, aus der Magda Goebbels wurde? Oder
doch der schwer zu fassende Ich-Erzähler, ein ministerialer
Mitläufer im NS-Reich? Zukunft der Literatur? Außerdem entzündete
sich bei David Wagners biografischem Portrait „Verkin“ die
Diskussion, ob es sich dabei überhaupt um einen Roman handelt oder
nicht. Dirk Knipphals, der die taz-Kultur leitet, sieht in Wagners
Darstellung komplizierter Figuren die „Zukunft der Literatur“,
während Sandra Kegel, Chefin des FAZ-Feuilletons, dramaturgische
Schwächen in dem Text sieht, weil die „übergriffige“ Titelfigur das
gesamte Textgeschehen dominiere, indem sie ohne Widerspruch zu
viele und zu überdrehte Anekdoten erzähle. Einhelliges Lob für
„Videotime“ Unter der Leitung von SWR-Literaturredakteur Carsten
Otte lobte die Runde in der ausverkauften Ladenburger Zehntscheune
außerdem die verstörenden Wendungen in dem Agrarepos „Brennende
Felder“ von Reinhard Kaiser-Mühlecker sowie den unheimlichen
Familienroman „Videotime“ von Roman Ehrlich. Christoph Schröder,
freier Literaturkritiker unter anderem für den Deutschlandfunk,
lobte das Ehrlichs Werk als eine formal wie inhaltliche gelungene
Vatersuche und Erinnerungsarbeit, die sich mit der Gewaltgeschichte
der alten Bundesrepublik beschäftigt. Aus den vorgestellten Büchern
lasen Isabelle Demey und Johannes Wördemann.

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