Staffel 2, Folge 6 (Teil 2): Royal Rebellion oder white privilege?
Teil 2: "Marie Antoinette", "The Favourite" & "Sp…
56 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Teil 2: "Marie Antoinette", "The Favourite" & "Spencer" In
dieser Folge widmen wir uns der Darstellung von Monarchinnen und
Herrscherinnen im Spielfilm. Noch bis 18.1.2023 läuft im Wiener
Metrokino die Retrospektive Cinema Royal: alle ausgewählten Filme
sind also im Kino zu sehen. Über die Weihnachtsfeiertage wird es
wie alle Jahre wieder in Österreich die Ernst Marischka
Sissi-Triologie (1955-57) spielen, in der die jugendliche Kaiserin
Elisabeth durch Schönheit und harmoniebringendes Geschick vor
schönen Kulissen glänzt – insgesamt ein Anlass für das Thema
unserer vorerst letzten Folge für die zweite Staffel. Quasi als
Imagewechsel des alten Sissi-Bildes mag Corsage (2022) fungieren.
Darin folgen wir der ihren Körper streng disziplinierenden
40-jährigen Kaiserin von einer anachronistischen Szenerie zur
nächsten. Kann diese Darstellung die Monarchin in neuem Licht
erscheinen lassen? Der Druck von Konventionen und
Repräsentationszwang lastet auf allen Film-Queens. So auch auf Lady
Diana, die in Spencer (2021) die Weihnachtsfeiertage im Jahr 1991
mit der Familie verbringen muss und mit ihrer labilen psychischen
Verfassung allein gelassen wird. Bedient Regisseur Larraín hier ein
Opfernarrativ oder können wir der Geschichte emanzipatorische Züge
abgewinnen? Darüber diskutieren wir. Die 14-jährige französische
Kaiserin Marie Antoinette (2006) hingegen erstickt die innere Leere
mit Luxus und pompösen Festmahlzeiten. Sofia Coppolas
Coming-of-Age-Kaiserinnen-Geschichte mit Anachronismusanspruch
würde sich als Inspiration für viele nachfolgende Historienfilme
erweisen. Einen größeren Bruch mit Monarchinnen-Narrativen schafft
auch The Favorite (2018): wir sehen das aktive Ausüben weiblicher
Macht, lesbischen Sex und auch das Leben und Leiden der untersten
Gesellschaftschicht am Hofe. Die am Beginn des 18. Jahrhunderts
regierende Queen Anne trifft ihre politischen Entscheidungen unter
dem Einfluss ihrer Vertrauten Sarah Churchill und ihrer aus dem
verarmten Adel zur Kammerdienerin aufgestiegenen Cousine Abigail
Hill. Welche Besonderheiten finden sich in dieser
Dreiecksdarstellung? Mit Blick auf diese filmischen Royals drängen
sich uns immer wieder drei Fragen auf: Wieso faszinieren gerade
weibliche Monarchinnen Filmemacher:innen und Publikum stetig aufs
Neue? Zeigen die gewählten Protagonistinnen ein Bewusstsein für
ihre Privilegien und Machtpositionen? Setzen die Filme einen
monarchiekritischen Diskurs frei oder machen sie sich eher die
Faszination für Luxus und Macht zu eigen? Welches Frauenbild wird
von der "ersten Frau im Staat" transportiert und soll als Vorbild
dienen? Zeitangaben: 00:10 Marie Antoinette 15:06 The Favourite
29:19 Spencer
dieser Folge widmen wir uns der Darstellung von Monarchinnen und
Herrscherinnen im Spielfilm. Noch bis 18.1.2023 läuft im Wiener
Metrokino die Retrospektive Cinema Royal: alle ausgewählten Filme
sind also im Kino zu sehen. Über die Weihnachtsfeiertage wird es
wie alle Jahre wieder in Österreich die Ernst Marischka
Sissi-Triologie (1955-57) spielen, in der die jugendliche Kaiserin
Elisabeth durch Schönheit und harmoniebringendes Geschick vor
schönen Kulissen glänzt – insgesamt ein Anlass für das Thema
unserer vorerst letzten Folge für die zweite Staffel. Quasi als
Imagewechsel des alten Sissi-Bildes mag Corsage (2022) fungieren.
Darin folgen wir der ihren Körper streng disziplinierenden
40-jährigen Kaiserin von einer anachronistischen Szenerie zur
nächsten. Kann diese Darstellung die Monarchin in neuem Licht
erscheinen lassen? Der Druck von Konventionen und
Repräsentationszwang lastet auf allen Film-Queens. So auch auf Lady
Diana, die in Spencer (2021) die Weihnachtsfeiertage im Jahr 1991
mit der Familie verbringen muss und mit ihrer labilen psychischen
Verfassung allein gelassen wird. Bedient Regisseur Larraín hier ein
Opfernarrativ oder können wir der Geschichte emanzipatorische Züge
abgewinnen? Darüber diskutieren wir. Die 14-jährige französische
Kaiserin Marie Antoinette (2006) hingegen erstickt die innere Leere
mit Luxus und pompösen Festmahlzeiten. Sofia Coppolas
Coming-of-Age-Kaiserinnen-Geschichte mit Anachronismusanspruch
würde sich als Inspiration für viele nachfolgende Historienfilme
erweisen. Einen größeren Bruch mit Monarchinnen-Narrativen schafft
auch The Favorite (2018): wir sehen das aktive Ausüben weiblicher
Macht, lesbischen Sex und auch das Leben und Leiden der untersten
Gesellschaftschicht am Hofe. Die am Beginn des 18. Jahrhunderts
regierende Queen Anne trifft ihre politischen Entscheidungen unter
dem Einfluss ihrer Vertrauten Sarah Churchill und ihrer aus dem
verarmten Adel zur Kammerdienerin aufgestiegenen Cousine Abigail
Hill. Welche Besonderheiten finden sich in dieser
Dreiecksdarstellung? Mit Blick auf diese filmischen Royals drängen
sich uns immer wieder drei Fragen auf: Wieso faszinieren gerade
weibliche Monarchinnen Filmemacher:innen und Publikum stetig aufs
Neue? Zeigen die gewählten Protagonistinnen ein Bewusstsein für
ihre Privilegien und Machtpositionen? Setzen die Filme einen
monarchiekritischen Diskurs frei oder machen sie sich eher die
Faszination für Luxus und Macht zu eigen? Welches Frauenbild wird
von der "ersten Frau im Staat" transportiert und soll als Vorbild
dienen? Zeitangaben: 00:10 Marie Antoinette 15:06 The Favourite
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