Viren, Impfungen und Corona | Dr. Machteld Wyss im Gespräch

Viren, Impfungen und Corona | Dr. Machteld Wyss im Gespräch

Dr. Machteld Wyss hat «Immunologie und Infektions…
39 Minuten
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Künstler und KKLB-Direktor (Kunst und Kultur im L…

Beschreibung

vor 3 Jahren
Dr. Machteld Wyss hat «Immunologie und Infektionskrankheiten» an
der Universität von Alberta, Kanada (Bachelor) studiert, an der
Universität Basel und Singapore «Infektionskrankheiten,
Impfwissenschaft und Wirkstoffentdeckung» (Master) und schliesslich
an der Universität Zürich in «Biomedizinischer Ethik» doktoriert.
Unter anderem hat sie in Genf für «Gavi, the Vaccine Alliance»
gearbeitet, welche sich für die Impfung von Kindern als Schutz vor
tödlichen und schwächenden Infektionskrankheiten einsetzt. Heute
arbeitet sie für das «Schweizerische Tropen- und Public
Health-Institut (Swiss TPH)». Für ihre akademische Arbeit ist sie
mit zahlreichen Stipendien und anderen Anerkennungen ausgezeichnet
worden. ____________________________________________________ WIESO
FÜHRE ICH ALS KÜNSTLER DIESES GESPRÄCH? (Dieses Statement ist als
Film auf meinem YouTube-Kanal zu finden) Meine künstlerische Arbeit
betrachte ich als Forschungsarbeit unter dem Titel «Spazieren». Es
geht also auch um ein Entdecken und ein Beobachten von dem, was
bereits vorhanden ist. Diese Arbeit beruht, unter anderem, auf der
Prämisse, dass es viel mehr gibt als ich selber weiss oder mir
vorstellen kann (Modell in meinem Kopf vs. was tatsächlich ist).
Und sie trägt in sich natürlich eine Faszination über all das, was
es zu entdecken gibt oder was bereits entdeckt wurde, mir aber
nicht bekannt ist. Ich denke gerade in der jetzigen Zeit, in der es
einerseits schwieriger geworden ist sich mit anderen Menschen
auszutauschen, in der aber auch Behauptungen und Meinungen
teilweise wichtiger sind als Tatsachen und Daten, ist es umso
wichtiger, zusammen ins Gespräch zu kommen. Beispielsweise ist es
wichtig sich einen, zumindest groben, Überblick darüber zu
verschaffen, was wir uns als Menschheit bereits angeeignet haben,
was wir über die uns umgebende Welt und uns selber herausgefunden
haben. Ausserdem glaube ich, ist der interdisziplinäre Austausch
unglaublich wichtig. Es ist wichtig zu verstehen, was andere
Spezialisten auf ihrem Gebiet wissen und können. Denn dies bringt
mich in meiner eigenen Arbeit weiter. Kunst findet, genauso wie
alles andere, nicht isoliert statt. Sie ist verbunden, abhängig und
relativ zu allem anderen. «Evolution», und ich bin der Überzeugung,
dass es das ist, was wir hier tun, ist ein Gemeinschaftsprojekt. Je
weiter wir uns in jeder Disziplin entwickeln UND je mehr wir
gegenseitig davon Kenntnis haben, desto spannender und reicher wird
das Abenteuer «Leben». Meine künstlerische Arbeit betrachte ich als
Möglichkeit mich professionell nicht auf eine Disziplin beschränken
zu müssen. Ich kann es zu einem Teil meiner künstlerischen
Forschungsarbeit machen, physikalische Prinzipien zu verstehen. Ich
kann einen Teil meiner Zeit dafür einsetzen, mich mit Neurologie
auseinanderzusetzen. Oder, wie mit diesem Gespräch, mit Viren,
Immunologie und Impfungen. Mir ein gewisses Verständnis dieser
Dinge anzueignen bedeutet für mich zu spazieren und, wie es
Christoph Simon in seinem Roman «Spaziergänger Zbinden» einmal sehr
schön beschrieben hat, «den Nebel in meinem Kopf etwas zu lichten».
Ich gehe bei meinem Erleben der Welt nicht einfach von dem aus,
«wie ich bin» oder «was ich weiss». Ich versuche mich vielmehr mit
dem auseinanderzusetzen, was wir als Menschheit bereits über das
Leben herausgefunden haben. Und obwohl es noch so unendlich viel zu
entdecken gibt, ist es bereits eine ganze Menge, was wir Wissen.
Ich erachte es als höchst wichtig, sich für eine Orientierung im
Leben und beispielsweise für die Meinungsbildung mit diesen Dingen
zu befassen. Oder, um wieder auf das Spazieren zurückzukommen: ich
versuche bewusst meinen Blick nach draussen zu richten. Und da
nicht Bestätigung zu finden, sondern das Modell in meinem Kopf
immer wieder aufs Neue an dem, was tatsächlich da ist, zu messen
und daran anzupassen.

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