Wem Gehört Das Radio - Piratensender In Westberlin
Neue soziale Bewegungen schufen in den 1970er Jah…
1 Stunde 39 Minuten
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Beschreibung
vor 10 Monaten
Neue soziale Bewegungen schufen in den 1970er Jahren in der BRD
eine umfangreiche linke Gegenöffentlichkeit aus nicht-kommerziellen
und selbstorganisierten alternativen Medien. Sie wollten in den
etablierten Medien »unterbliebene Nachrichten« verbreiten und denen
zu einer eigenen medialen Stimme verhelfen, die sie sonst nicht
hatten. Anders als die Gründung einer Stadt-Zeitung, eines linken
Buchladens oder einer Videowerkstatt wurde das »Betreiben einer
nicht genehmigten Sendeanlage« aber mit bis zu fünf Jahren
Gefängnis sanktioniert. Dennoch entstand um das Jahr 1980 eine
ganze Bewegung illegaler politischer Piratensender. Sie selbst
nannten sich Freie Radios. Ihnen war die gesellschaftliche
Reichweite der Alternativpresse zu gering und der
öffentlich-rechtliche Rundfunk von den Parteien zu sehr zum Erhalt
eines gesellschaftlichen Status Quo gezwungen. Bewegungs- und
Aktionsradios begleiteten und koordinierten Anti-Atomproteste und
Hausbesetzungen: Programmradios sendeten regelmäßig, was lokale
Gruppen und Initiativen zu sagen hatten. Der Staat reagierte mit
umfangreicher Repression. Einige der Sender gründeten deshalb Ende
1982 die Assoziation Freier Radios. Sie forderten anstatt der
damals in der BRD erstmalig geplanten Zulassung
privat-kommerzieller Rundfunkanbieter die Legalisierung
nicht-kommerzieller Lokalradios. Für andere Freie Radios war dies
keine Option. Sie stellten ihren Sendebetrieb lieber ein, als sich
unter die Kontrolle des Staates zu begeben. Über wenig bekannte
linke Radiopraktiken diskutieren wir mit Protagonist*innen (West-)
Berliner Piratensender - u. a. Radio Kebab (1981) und Radio Gaga
(1985) -, Beteiligten von Radio 100 (1987-1991) sowie dem
Kommunikationswissenschaftler Jan Bönkost.
eine umfangreiche linke Gegenöffentlichkeit aus nicht-kommerziellen
und selbstorganisierten alternativen Medien. Sie wollten in den
etablierten Medien »unterbliebene Nachrichten« verbreiten und denen
zu einer eigenen medialen Stimme verhelfen, die sie sonst nicht
hatten. Anders als die Gründung einer Stadt-Zeitung, eines linken
Buchladens oder einer Videowerkstatt wurde das »Betreiben einer
nicht genehmigten Sendeanlage« aber mit bis zu fünf Jahren
Gefängnis sanktioniert. Dennoch entstand um das Jahr 1980 eine
ganze Bewegung illegaler politischer Piratensender. Sie selbst
nannten sich Freie Radios. Ihnen war die gesellschaftliche
Reichweite der Alternativpresse zu gering und der
öffentlich-rechtliche Rundfunk von den Parteien zu sehr zum Erhalt
eines gesellschaftlichen Status Quo gezwungen. Bewegungs- und
Aktionsradios begleiteten und koordinierten Anti-Atomproteste und
Hausbesetzungen: Programmradios sendeten regelmäßig, was lokale
Gruppen und Initiativen zu sagen hatten. Der Staat reagierte mit
umfangreicher Repression. Einige der Sender gründeten deshalb Ende
1982 die Assoziation Freier Radios. Sie forderten anstatt der
damals in der BRD erstmalig geplanten Zulassung
privat-kommerzieller Rundfunkanbieter die Legalisierung
nicht-kommerzieller Lokalradios. Für andere Freie Radios war dies
keine Option. Sie stellten ihren Sendebetrieb lieber ein, als sich
unter die Kontrolle des Staates zu begeben. Über wenig bekannte
linke Radiopraktiken diskutieren wir mit Protagonist*innen (West-)
Berliner Piratensender - u. a. Radio Kebab (1981) und Radio Gaga
(1985) -, Beteiligten von Radio 100 (1987-1991) sowie dem
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