Wem Gehört Das Radio - Piratensender In Der DDR Und Nachwendezeit
100 Jahre anderes Radio Über emanzipatorischen D…
1 Stunde 54 Minuten
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Beschreibung
vor 11 Monaten
100 Jahre anderes Radio Über emanzipatorischen Dissens und eine
Demokratisierung der Öffentlichkeit Wenn unsere Gesellschaft
gerechter werden soll, muss auch die Öffentlichkeit, müssen die
Medien gerechter werden. Wer spricht für wen? Worüber? Wer hört
überhaupt zu und wer kann auf gleiche Weise antworten? Das sind
seit jeher die großen Fragen emanzipatorischer Medienkritik. Ihre
Antworten waren zu allen Zeiten medienpolitische Kämpfe und
praktische Experimente. Auch heute, 40 Jahre nach der
Kommerzialisierung des Rundfunks und 30 Jahre nach der Entstehung
des Internets, braucht es weiterhin andere Medienpraktiken –
solche, die Kommunikation als Intervention in gesellschaftliche
Verhältnisse begreifen. Die aktuellen Debatten um den rasanten
Wandel gesellschaftlicher Öffentlichkeit(en) und die Zukunft des
Rundfunksystems wollen wir deshalb um die Möglichkeiten und Ideale
einer anderen demokratischeren Radiopraxis erweitern. Das Jubiläum
des alten Mediums ist uns Anlass, gemeinsam mit den Aktivist:innen
der Freien Radios in der BRD und im Spannungsverhältnis von
emanzipatorischem Anspruch und rauen Radiowirklichkeiten Ideen für
die Zukunft auszuloten. Am 29. Oktober 2023 wird das Radio in
Deutschland 100 Jahre alt. Die Angst, die bis dato unbekannte
technische Reichweite des Radios könne staatsfeindliche oder gar
revolutionäre Prozesse unterstützen, war in Deutschland von Beginn
an besonders ausgeprägt. Das Selbstverständnis andererseits, den
Rundfunk für die eigenen parteipolitischen Ziele zu nutzen, prägte
die Rundfunkpolitik bis weit in die BRD hinein und blitzt auch in
den heutigen medienpolitischen Debatten immer wieder auf. Und die
in den 1980ern durchgesetzte Privatisierung des Rundfunksystems
öffnete kommerziellem Privatfernsehen und Formatradio Tür und Tor.
Doch gleichzeitig war und ist Radio immer auch ein Mittel zur
Artikulation von emanzipatorischem Dissens. Die Forderungen nach
Arbeiterradios in den 1920ern und die ab Ende der 1970er
entstandenen Freien Radios sind Ausdruck davon. Sie verband das
Anliegen, marginalisierten gesellschaftlichen Gruppen einen
größeren Zugang zu öffentlichen Debatten zu ermöglichen, sie nicht
nur zuhören, sondern selbst sprechen zu lassen. 100 Jahre Radio
sind deshalb auch 100 Jahre andere Radiopraktiken.
Demokratisierung der Öffentlichkeit Wenn unsere Gesellschaft
gerechter werden soll, muss auch die Öffentlichkeit, müssen die
Medien gerechter werden. Wer spricht für wen? Worüber? Wer hört
überhaupt zu und wer kann auf gleiche Weise antworten? Das sind
seit jeher die großen Fragen emanzipatorischer Medienkritik. Ihre
Antworten waren zu allen Zeiten medienpolitische Kämpfe und
praktische Experimente. Auch heute, 40 Jahre nach der
Kommerzialisierung des Rundfunks und 30 Jahre nach der Entstehung
des Internets, braucht es weiterhin andere Medienpraktiken –
solche, die Kommunikation als Intervention in gesellschaftliche
Verhältnisse begreifen. Die aktuellen Debatten um den rasanten
Wandel gesellschaftlicher Öffentlichkeit(en) und die Zukunft des
Rundfunksystems wollen wir deshalb um die Möglichkeiten und Ideale
einer anderen demokratischeren Radiopraxis erweitern. Das Jubiläum
des alten Mediums ist uns Anlass, gemeinsam mit den Aktivist:innen
der Freien Radios in der BRD und im Spannungsverhältnis von
emanzipatorischem Anspruch und rauen Radiowirklichkeiten Ideen für
die Zukunft auszuloten. Am 29. Oktober 2023 wird das Radio in
Deutschland 100 Jahre alt. Die Angst, die bis dato unbekannte
technische Reichweite des Radios könne staatsfeindliche oder gar
revolutionäre Prozesse unterstützen, war in Deutschland von Beginn
an besonders ausgeprägt. Das Selbstverständnis andererseits, den
Rundfunk für die eigenen parteipolitischen Ziele zu nutzen, prägte
die Rundfunkpolitik bis weit in die BRD hinein und blitzt auch in
den heutigen medienpolitischen Debatten immer wieder auf. Und die
in den 1980ern durchgesetzte Privatisierung des Rundfunksystems
öffnete kommerziellem Privatfernsehen und Formatradio Tür und Tor.
Doch gleichzeitig war und ist Radio immer auch ein Mittel zur
Artikulation von emanzipatorischem Dissens. Die Forderungen nach
Arbeiterradios in den 1920ern und die ab Ende der 1970er
entstandenen Freien Radios sind Ausdruck davon. Sie verband das
Anliegen, marginalisierten gesellschaftlichen Gruppen einen
größeren Zugang zu öffentlichen Debatten zu ermöglichen, sie nicht
nur zuhören, sondern selbst sprechen zu lassen. 100 Jahre Radio
sind deshalb auch 100 Jahre andere Radiopraktiken.
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