Die Schweiz als kryptografisches Zukunftslabor
Die Schweiz ist ein wunderschönes Land: Über die …
10 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Die Schweiz ist ein wunderschönes Land: Über die atemberaubende
Landschaft hinaus hat man in vielen Städten und Dörfern das Gefühl,
ins Mittelalter zurückgebeamt worden zu sein. Vor allem in den
Innenstädten kommt man sich zuweilen vor, als wäre die Zeit stehen
geblieben. Auf der anderen Seite besticht die oftmals für ihre
Behäbigkeit und verbreiteten Konservatismus ihrer Bewohner
belächelte Republik durch sagenhaften Hightech. Nimmermüde
investieren Staat und Wirtschaft in die stete Instandhaltung und
Modernisierung der Infrastruktur. Kaum zu fassen: Alles
funktioniert. Sogar das Bahnsystem. Das Schönste an alldem aber
ist, dass nie über die Stränge geschlagen wird: Vernunft und
Nachhaltigkeit sind in der Schweiz die zwei höchsten Prinzipien.
Das Land hat in den vergangenen Jahrhunderten keinen einzigen Krieg
erlebt, der Reichtum ist überall sichtbar. Auf diese Weise entstand
ein faszinierender Spannungsbogen aus liebenswerter, schrulliger
Altmodischkeit und zukunftsweisendem Realitätssinn. Der
Konservatismus entpuppt sich als Nonkonformismus.
Selbstverständlich verfolgen auch die Schweizer die Entwicklung der
Digitalisierung mit Argusaugen. 2016 stand das Davoser
Weltwirtschaftsforum ganz im Zeichen der digitalen Revolution.
Womit aber kaum jemand gerechnet haben dürfte, ist, dass die
Schweiz im Begriff ist, in Sachen Kryptogeld in die Liga der
globalen Crème de la Crème aufzusteigen. Die
Bitcoin-Wallet: Der digitale Geldbeutel. Schon seit November
2016 kann man an vielen Orten der Schweiz an speziellen
Geldautomaten Schweizer Franken und Euros in Bitcoin umtauschen,
genau gesagt: in einen Fetzen Papier, auf dem sich ein Code
befindet, der den eingesetzten Franken- bzw. Eurobetrag in Bitcoin
abbildet. So z.B. an sämtlichen Ticketautomaten der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Dort lädt man seine digitale
Bitcoin-Wallet ganz einfach per Smartphone auf. Die Prozedur ist
simpel, Voraussetzung ist lediglich der Besitz des entsprechenden
Bitcoin-QR-Codes, sozusagen die graphische Repräsentanz des eigenen
Bitcoins. QR-Codes, sogenannte „Quick Response-Codes“ sind jene
bizarren, mit Punktflächen übersäten Vierecke, die uns mittlerweile
überall entgegenprangen, wo jemand auf sich aufmerksam machen will.
Man muss nur das Smartphone dranhalten. Nun wählt man in dem
Automaten die Funktion „Bitcoin“, gibt einen einzutauschenden
Frankenbetrag (mindestens 10,- SFr., maximal 500 SFr.) und
anschließend seine – Schweizer – Mobilfunknummer ein. Nachdem
der Automat die Einzahlung angefordert hat, bezahlt man in bar,
anschließend erhält man eine Quittung. Mit dem als
zweijährigem Test konzipierten Angebot soll herausgefunden werden,
ob für den Verkauf der digitalen Währung Bitcoin ein Markt
existiert. Die SBB stellt ihre Automaten dem in Zug ansässigen
Unternehmen SweePay als Vertriebspartnerin zur Verfügung. Der
Bitcoin hat eine so beachtliche wie erstaunliche Karriere hinter
sich, seit im Jahre 2008 ein bis heute unerkannter Nerd, der unter
dem Namen „Satoshi Nakamoto“ reussierte, den Bitcoin gebar
(inzwischen wird gemunkelt, es handle sich um den Disruptor Elon
Musk; der allerdings dementiert heftig). Von der Schweiz
lernen „Warum in der Schweiz?“, mag man nun fragen: Was soll
ich ausgerechnet in dem Alpenland mit Kryptogeld? Vielleicht ist es
ja Helvetiens Status als Hort des Geldes schlechthin, der die
Initiatoren dazu inspirierte. Möglicherweise spielt auch das uralte
Schweizer – inzwischen vornehmlich auf deutschen Druck gekippte –
Bankgeheimnis eine Rolle. Vielleicht auch die Schweizer
geographische Position, die das Land zum Verkehrsknotenpunkt
Europas macht. Was mit Sicherheit gesagt werden kann, ist, dass
einige Kantone der Schweiz für innovative Startups besonders gute
Bedingungen bieten. So ist es wohl ein Mix aus den drei genannten
Faktoren, hinzu kommt natürlich die außerordentliche...
Landschaft hinaus hat man in vielen Städten und Dörfern das Gefühl,
ins Mittelalter zurückgebeamt worden zu sein. Vor allem in den
Innenstädten kommt man sich zuweilen vor, als wäre die Zeit stehen
geblieben. Auf der anderen Seite besticht die oftmals für ihre
Behäbigkeit und verbreiteten Konservatismus ihrer Bewohner
belächelte Republik durch sagenhaften Hightech. Nimmermüde
investieren Staat und Wirtschaft in die stete Instandhaltung und
Modernisierung der Infrastruktur. Kaum zu fassen: Alles
funktioniert. Sogar das Bahnsystem. Das Schönste an alldem aber
ist, dass nie über die Stränge geschlagen wird: Vernunft und
Nachhaltigkeit sind in der Schweiz die zwei höchsten Prinzipien.
Das Land hat in den vergangenen Jahrhunderten keinen einzigen Krieg
erlebt, der Reichtum ist überall sichtbar. Auf diese Weise entstand
ein faszinierender Spannungsbogen aus liebenswerter, schrulliger
Altmodischkeit und zukunftsweisendem Realitätssinn. Der
Konservatismus entpuppt sich als Nonkonformismus.
Selbstverständlich verfolgen auch die Schweizer die Entwicklung der
Digitalisierung mit Argusaugen. 2016 stand das Davoser
Weltwirtschaftsforum ganz im Zeichen der digitalen Revolution.
Womit aber kaum jemand gerechnet haben dürfte, ist, dass die
Schweiz im Begriff ist, in Sachen Kryptogeld in die Liga der
globalen Crème de la Crème aufzusteigen. Die
Bitcoin-Wallet: Der digitale Geldbeutel. Schon seit November
2016 kann man an vielen Orten der Schweiz an speziellen
Geldautomaten Schweizer Franken und Euros in Bitcoin umtauschen,
genau gesagt: in einen Fetzen Papier, auf dem sich ein Code
befindet, der den eingesetzten Franken- bzw. Eurobetrag in Bitcoin
abbildet. So z.B. an sämtlichen Ticketautomaten der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Dort lädt man seine digitale
Bitcoin-Wallet ganz einfach per Smartphone auf. Die Prozedur ist
simpel, Voraussetzung ist lediglich der Besitz des entsprechenden
Bitcoin-QR-Codes, sozusagen die graphische Repräsentanz des eigenen
Bitcoins. QR-Codes, sogenannte „Quick Response-Codes“ sind jene
bizarren, mit Punktflächen übersäten Vierecke, die uns mittlerweile
überall entgegenprangen, wo jemand auf sich aufmerksam machen will.
Man muss nur das Smartphone dranhalten. Nun wählt man in dem
Automaten die Funktion „Bitcoin“, gibt einen einzutauschenden
Frankenbetrag (mindestens 10,- SFr., maximal 500 SFr.) und
anschließend seine – Schweizer – Mobilfunknummer ein. Nachdem
der Automat die Einzahlung angefordert hat, bezahlt man in bar,
anschließend erhält man eine Quittung. Mit dem als
zweijährigem Test konzipierten Angebot soll herausgefunden werden,
ob für den Verkauf der digitalen Währung Bitcoin ein Markt
existiert. Die SBB stellt ihre Automaten dem in Zug ansässigen
Unternehmen SweePay als Vertriebspartnerin zur Verfügung. Der
Bitcoin hat eine so beachtliche wie erstaunliche Karriere hinter
sich, seit im Jahre 2008 ein bis heute unerkannter Nerd, der unter
dem Namen „Satoshi Nakamoto“ reussierte, den Bitcoin gebar
(inzwischen wird gemunkelt, es handle sich um den Disruptor Elon
Musk; der allerdings dementiert heftig). Von der Schweiz
lernen „Warum in der Schweiz?“, mag man nun fragen: Was soll
ich ausgerechnet in dem Alpenland mit Kryptogeld? Vielleicht ist es
ja Helvetiens Status als Hort des Geldes schlechthin, der die
Initiatoren dazu inspirierte. Möglicherweise spielt auch das uralte
Schweizer – inzwischen vornehmlich auf deutschen Druck gekippte –
Bankgeheimnis eine Rolle. Vielleicht auch die Schweizer
geographische Position, die das Land zum Verkehrsknotenpunkt
Europas macht. Was mit Sicherheit gesagt werden kann, ist, dass
einige Kantone der Schweiz für innovative Startups besonders gute
Bedingungen bieten. So ist es wohl ein Mix aus den drei genannten
Faktoren, hinzu kommt natürlich die außerordentliche...
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