Auf dem Holzweg zum Licht: Übertragungsmedien
Für Menschen das ultimative Faszinosum: Mit einer…
12 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Für Menschen das ultimative Faszinosum: Mit einer Person zu
kommunizieren, die weit entfernt ist, je weiter umso besser, am
liebsten mit einem Marsmenschen oder einer Persönlichkeit, die in
noch unwirtlicheren Fernen des Kosmos vor sich hin philosophiert.
Über Jahrtausende war die Bedingung für ein Gespräch die
gemeinsame Anwesenheit von Sender und Empfänger in derselben
zeitlichen und räumlichen Situation. Erst nach der Erfindung
schriftlicher Codes änderte sich dies: Mitteilungen konnten
konserviert, also abgespeichert und über beliebig große
Entfernungen verschickt werden – was allerdings die Existenz eines
Übertragungsmediums voraussetzte. Dann kam das Telefon.
Dann das Handy. Und schließlich das Smartphone. Was wir
heute als selbstverständlich hinnehmen – die weltumspannende
elektronische Übertragung hochkomplexer, extrem aufwendiger
digitaler Datenpakete – hat eine lange Geschichte. „Warum
sollten wir uns mit der analogen Vergangenheit beschäftigen, wenn
die Zukunft doch digital ist? Wenn sowieso alles immer einfacher,
leichter und bequemer wird?“ Die Antwort: „Weil sonst die Gefahr
besteht, dass wir uns selbst verlieren.“ Rund um den Globus
millionenfach verschickte Daten basieren zum großen Teil auf
mühevoller Arbeit, sind Kunst, sind wertvolle Artefakte,
Erinnerungen, Informationen, Wissen. Wenn wir das vergessen,
vergessen wir unsere Lebensgrundlagen, dann ist alles nur noch
Trash. Sogar der Mensch mit all seinen Träumen, seiner Sinnsuche,
Hingabe, mit seinem Idealismus und seiner Liebesfähigkeit wäre dann
nichts mehr wert. Diese sich längst manifestierende Entwicklung
macht Sorgen. Wer seine eigene Geschichte nicht kennt, läuft
Gefahr, zum Sklaven der Technik zu werden. Die Technik muss aber
Sklavin des Menschen sein, und sonst gar nichts.
Kommunikation und Medien sind zu Selbstläufern geworden. Sie
besitzen eine geradezu extreme Eigendynamik. Die meisten
Menschen übernehmen, wohl oder übel, die neuen
Kommunikationstechnologien und die mit Kommunikation
zusammenhängenden Begriffe, ohne sie zu hinterfragen. Schließlich
will man ja vermeiden, der Uncoolness geziehen zu werden … Nur wer
sich selbst versteht, kann aber auch die Welt verstehen, was umso
wichtiger ist, wenn diese Welt sich angesichts der Digitalisierung
als rasendes, immer schneller drehendes Karussell von Waren,
Dienstleistungen und neuen Begrifflichkeiten präsentiert. Es
ist hochinteressant – und vor allem: nützlich! – zu wissen, welche
Mühe es einst erforderte, einer anderen, weit entfernten Person
eine Nachricht zu überbringen. Wenn man nicht in der Lage war,
selbst als Übertragungsmedium zu fungieren, schickte man einen
Boten, der dem Empfänger die Nachricht mündlich überbrachte. Es ist
überliefert, dass man früher den Überbringer unguter Nachricht
zuweilen bestrafte, als wäre er für deren Ursache verantwortlich.
Solches kann uns heutzutage, zumindest in der zivilisierten Welt,
zum Glück nicht mehr widerfahren. Womit wir aber rechnen müssen,
ist, dass der Provider eines Übertragungsmediums eine Nachricht
zensiert. Womit wir schon in der Jetztzeit, nämlich bei Facebook
und anderen Plattformen wären. Provider? Die
Digitalisierung der zwischenmenschlichen Beziehungen zwingt uns
dazu, den Kommunikationsbegriff viel weiter zu fassen. Wir meinen
damit Interaktion und Transaktion im weitesten Sinne. Der
Sender-Empfänger-Begriff muss deshalb auf den Angebot- Nachfrager
bzw. Provider-User-Begriff ausgedehnt werden. Deren Verhältnis
wurde im Verlauf der Jahrhunderte umso abstrakter, je mehr sich die
Medien aus dem Face-to-Face-Rahmen in immer potentere Plattformen
und Marktplätze verwandelten. Ein Provider, nach heutiger
Diktion das Unternehmen, das Internetdienste anbietet, ist kein
Übertragungsmedium, vielmehr er kann als Nutzer (z.B. Mieter),
Anbieter und Betreiber des Übertragungsmediums fungieren....
kommunizieren, die weit entfernt ist, je weiter umso besser, am
liebsten mit einem Marsmenschen oder einer Persönlichkeit, die in
noch unwirtlicheren Fernen des Kosmos vor sich hin philosophiert.
Über Jahrtausende war die Bedingung für ein Gespräch die
gemeinsame Anwesenheit von Sender und Empfänger in derselben
zeitlichen und räumlichen Situation. Erst nach der Erfindung
schriftlicher Codes änderte sich dies: Mitteilungen konnten
konserviert, also abgespeichert und über beliebig große
Entfernungen verschickt werden – was allerdings die Existenz eines
Übertragungsmediums voraussetzte. Dann kam das Telefon.
Dann das Handy. Und schließlich das Smartphone. Was wir
heute als selbstverständlich hinnehmen – die weltumspannende
elektronische Übertragung hochkomplexer, extrem aufwendiger
digitaler Datenpakete – hat eine lange Geschichte. „Warum
sollten wir uns mit der analogen Vergangenheit beschäftigen, wenn
die Zukunft doch digital ist? Wenn sowieso alles immer einfacher,
leichter und bequemer wird?“ Die Antwort: „Weil sonst die Gefahr
besteht, dass wir uns selbst verlieren.“ Rund um den Globus
millionenfach verschickte Daten basieren zum großen Teil auf
mühevoller Arbeit, sind Kunst, sind wertvolle Artefakte,
Erinnerungen, Informationen, Wissen. Wenn wir das vergessen,
vergessen wir unsere Lebensgrundlagen, dann ist alles nur noch
Trash. Sogar der Mensch mit all seinen Träumen, seiner Sinnsuche,
Hingabe, mit seinem Idealismus und seiner Liebesfähigkeit wäre dann
nichts mehr wert. Diese sich längst manifestierende Entwicklung
macht Sorgen. Wer seine eigene Geschichte nicht kennt, läuft
Gefahr, zum Sklaven der Technik zu werden. Die Technik muss aber
Sklavin des Menschen sein, und sonst gar nichts.
Kommunikation und Medien sind zu Selbstläufern geworden. Sie
besitzen eine geradezu extreme Eigendynamik. Die meisten
Menschen übernehmen, wohl oder übel, die neuen
Kommunikationstechnologien und die mit Kommunikation
zusammenhängenden Begriffe, ohne sie zu hinterfragen. Schließlich
will man ja vermeiden, der Uncoolness geziehen zu werden … Nur wer
sich selbst versteht, kann aber auch die Welt verstehen, was umso
wichtiger ist, wenn diese Welt sich angesichts der Digitalisierung
als rasendes, immer schneller drehendes Karussell von Waren,
Dienstleistungen und neuen Begrifflichkeiten präsentiert. Es
ist hochinteressant – und vor allem: nützlich! – zu wissen, welche
Mühe es einst erforderte, einer anderen, weit entfernten Person
eine Nachricht zu überbringen. Wenn man nicht in der Lage war,
selbst als Übertragungsmedium zu fungieren, schickte man einen
Boten, der dem Empfänger die Nachricht mündlich überbrachte. Es ist
überliefert, dass man früher den Überbringer unguter Nachricht
zuweilen bestrafte, als wäre er für deren Ursache verantwortlich.
Solches kann uns heutzutage, zumindest in der zivilisierten Welt,
zum Glück nicht mehr widerfahren. Womit wir aber rechnen müssen,
ist, dass der Provider eines Übertragungsmediums eine Nachricht
zensiert. Womit wir schon in der Jetztzeit, nämlich bei Facebook
und anderen Plattformen wären. Provider? Die
Digitalisierung der zwischenmenschlichen Beziehungen zwingt uns
dazu, den Kommunikationsbegriff viel weiter zu fassen. Wir meinen
damit Interaktion und Transaktion im weitesten Sinne. Der
Sender-Empfänger-Begriff muss deshalb auf den Angebot- Nachfrager
bzw. Provider-User-Begriff ausgedehnt werden. Deren Verhältnis
wurde im Verlauf der Jahrhunderte umso abstrakter, je mehr sich die
Medien aus dem Face-to-Face-Rahmen in immer potentere Plattformen
und Marktplätze verwandelten. Ein Provider, nach heutiger
Diktion das Unternehmen, das Internetdienste anbietet, ist kein
Übertragungsmedium, vielmehr er kann als Nutzer (z.B. Mieter),
Anbieter und Betreiber des Übertragungsmediums fungieren....
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