Ein Plädoyer für eine differenzierte Betrachtung der Digitalisierung
Wer sagt, dass die Digitalisierung weltweit der m…
14 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Jahren
Wer sagt, dass die Digitalisierung weltweit der mit Abstand
wichtigste und weitreichendste technologische Trend ist, verkündet
beileibe keine Sensation. Auch, dass digitale Techniken immer mehr
das Leben von Einzelpersonen, Gemeinschaften und das Wohl und Wehe
ganzer Nationen bestimmen werden, dürfte zum Allgemeinwissen
gehören. Auch, dass jeder Einzelne vom technischen Fortschritt
profitiert. Das World Wide Web, allem voran das „Internet of
Things“, kombiniert mit intelligenter Sensortechnik, die immer
stärkere Vernetzung von Fabriken, Produkten und Konsumenten, ja die
Vernetzung prinzipiell sämtlicher Lebensbereiche – alles zusammen
ermöglicht die Koordination menschlicher Aktivitäten und
Bedürfnisse zu jeder Zeit und an jedem Ort. Für die
Wirtschaft bringen Investitionen in digitale Technologien deutliche
Skaleneffekte (in der Produktionstheorie, der
Betriebswirtschaftslehre und in der Mikroökonomie repräsentieren
Skaleneffekte das Verhältnis von Produktionsmenge und Menge der
eingesetzten Produktionsfaktoren. Der marginale Skalenertrag
entspricht der Steigung des Produktionsniveaus). Ganze
Branchen fallen der digitalen Disruption anheim. Einer der
Bereiche, die in Zukunft wohl bis ihr tiefstes Inneres von der
Digitalisierung durchdrungen werden, ist der Verkehrssektor. Die
Telekommunikationsnetze sind ohnehin längst global integriert.
Ständig in das Internet eingespeiste hochkomplexe Algorithmen
erhöhen permanent die verfügbare, unbezwingbar logische
Intelligenz der digitalen Systeme. Die globale Cloud bietet
gigantische Chancen nicht nur für die unbedarften User, sondern
auch für jeden, dem es mehr am Sammeln von Daten und Informationen
liegt. Eine Projektion des Weltwirtschaftsforums geht davon aus,
dass bis 2025 etwa eine Billion (!) digitale Geräte an das Internet
angeschlossen sein werden. Die Allgegenwärtigkeit des
Digitalen birgt, neben allem Positiven und Begrüßenswerten aber
auch Unwägbarkeiten und Gefahren. Schätzungen der OECD gehen von
einer massiven Erhöhung der Arbeitslosigkeit in den
Industrieländern aus, wenn die Beschäftigten nicht umfassend – und
vor allem umgehend – auf die digitalen Techniken umgeschult werden.
Volkswirtschaften, die die Trends verpennen, werden unweigerlich
auf die Schiefbahn geraten, weil die Firmen gezwungen sind, in noch
viel größerem Maßstab auszusourcen, als dies seit Jahren schon der
Fall ist. Oder sogar ganz auszuwandern. Die Entwicklungen
der letzten Jahre sowie Fehlsteuerungen im Bildungssystem haben
nämlich zu massiven Fehlanpassungen geführt: Auf der einen Seite
befinden sich diejenigen, die beim Thema Informations- und
Kommunikationstechnologien auf dem neuesten Stand sind und die
alles dafür tun, sich diesen Status zu erhalten; sie sind die
gefragten Mitarbeiter von heute und, noch mehr, von morgen. Auf der
anderen Seite stehen jene, die digitale Technologien nur benutzen.
Sie werden morgen die Abgehängten sein. In Extremum: Die einen
sagen den Computern, was sie tun müssen, die anderen werden sich
von den Computern sagen lassen müssen, was sie zu tun haben.
Was konkret geschehen wird, ist an den Zahlen der vergangenen
Dekade abzulesen: Seit 2005 geht die Anzahl der – nennen wir sie
„analogen“ - Arbeitsplätze kontinuierlich um etwa 1% pro Jahr
zurück. In zehn Jahren sind es also 10%. Eine stattliche Zahl.
Interessante Erkenntnisse bringt ein Vergleich von Ländern
und Branchen: Global gibt es riesige Unterschiede, was die Nutzung
von Informations- und Kommunikationstechnik und die digitale
Modernisierung betrifft. Nehmen wir als Beispiel Finnland:
Was die Konkurrenzfähigkeit betraf, befand sich die Wirtschaft des
Nordlands in einem Ranking des Weltwirtschaftsforums 2016 weltweit
auf Platz 7. Die Bereitschaft, sich technisch zu modernisieren, war
aber schwächer ausgeprägt, was dazu führte, dass das Land
hinsichtlich der allgemeinen Verfügbarkeit...
wichtigste und weitreichendste technologische Trend ist, verkündet
beileibe keine Sensation. Auch, dass digitale Techniken immer mehr
das Leben von Einzelpersonen, Gemeinschaften und das Wohl und Wehe
ganzer Nationen bestimmen werden, dürfte zum Allgemeinwissen
gehören. Auch, dass jeder Einzelne vom technischen Fortschritt
profitiert. Das World Wide Web, allem voran das „Internet of
Things“, kombiniert mit intelligenter Sensortechnik, die immer
stärkere Vernetzung von Fabriken, Produkten und Konsumenten, ja die
Vernetzung prinzipiell sämtlicher Lebensbereiche – alles zusammen
ermöglicht die Koordination menschlicher Aktivitäten und
Bedürfnisse zu jeder Zeit und an jedem Ort. Für die
Wirtschaft bringen Investitionen in digitale Technologien deutliche
Skaleneffekte (in der Produktionstheorie, der
Betriebswirtschaftslehre und in der Mikroökonomie repräsentieren
Skaleneffekte das Verhältnis von Produktionsmenge und Menge der
eingesetzten Produktionsfaktoren. Der marginale Skalenertrag
entspricht der Steigung des Produktionsniveaus). Ganze
Branchen fallen der digitalen Disruption anheim. Einer der
Bereiche, die in Zukunft wohl bis ihr tiefstes Inneres von der
Digitalisierung durchdrungen werden, ist der Verkehrssektor. Die
Telekommunikationsnetze sind ohnehin längst global integriert.
Ständig in das Internet eingespeiste hochkomplexe Algorithmen
erhöhen permanent die verfügbare, unbezwingbar logische
Intelligenz der digitalen Systeme. Die globale Cloud bietet
gigantische Chancen nicht nur für die unbedarften User, sondern
auch für jeden, dem es mehr am Sammeln von Daten und Informationen
liegt. Eine Projektion des Weltwirtschaftsforums geht davon aus,
dass bis 2025 etwa eine Billion (!) digitale Geräte an das Internet
angeschlossen sein werden. Die Allgegenwärtigkeit des
Digitalen birgt, neben allem Positiven und Begrüßenswerten aber
auch Unwägbarkeiten und Gefahren. Schätzungen der OECD gehen von
einer massiven Erhöhung der Arbeitslosigkeit in den
Industrieländern aus, wenn die Beschäftigten nicht umfassend – und
vor allem umgehend – auf die digitalen Techniken umgeschult werden.
Volkswirtschaften, die die Trends verpennen, werden unweigerlich
auf die Schiefbahn geraten, weil die Firmen gezwungen sind, in noch
viel größerem Maßstab auszusourcen, als dies seit Jahren schon der
Fall ist. Oder sogar ganz auszuwandern. Die Entwicklungen
der letzten Jahre sowie Fehlsteuerungen im Bildungssystem haben
nämlich zu massiven Fehlanpassungen geführt: Auf der einen Seite
befinden sich diejenigen, die beim Thema Informations- und
Kommunikationstechnologien auf dem neuesten Stand sind und die
alles dafür tun, sich diesen Status zu erhalten; sie sind die
gefragten Mitarbeiter von heute und, noch mehr, von morgen. Auf der
anderen Seite stehen jene, die digitale Technologien nur benutzen.
Sie werden morgen die Abgehängten sein. In Extremum: Die einen
sagen den Computern, was sie tun müssen, die anderen werden sich
von den Computern sagen lassen müssen, was sie zu tun haben.
Was konkret geschehen wird, ist an den Zahlen der vergangenen
Dekade abzulesen: Seit 2005 geht die Anzahl der – nennen wir sie
„analogen“ - Arbeitsplätze kontinuierlich um etwa 1% pro Jahr
zurück. In zehn Jahren sind es also 10%. Eine stattliche Zahl.
Interessante Erkenntnisse bringt ein Vergleich von Ländern
und Branchen: Global gibt es riesige Unterschiede, was die Nutzung
von Informations- und Kommunikationstechnik und die digitale
Modernisierung betrifft. Nehmen wir als Beispiel Finnland:
Was die Konkurrenzfähigkeit betraf, befand sich die Wirtschaft des
Nordlands in einem Ranking des Weltwirtschaftsforums 2016 weltweit
auf Platz 7. Die Bereitschaft, sich technisch zu modernisieren, war
aber schwächer ausgeprägt, was dazu führte, dass das Land
hinsichtlich der allgemeinen Verfügbarkeit...
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