Die psychologische Dimension des Human Resource Management

Die psychologische Dimension des Human Resource Management

  Der Faktor Mensch gehört zu den unberechen…
10 Minuten

Beschreibung

vor 7 Jahren
  Der Faktor Mensch gehört zu den unberechenbarsten Dingen.
Vielleicht, nein mit einiger Sicherheit ist der Mensch sogar das
Unberechenbarste, was es gibt auf Erden.   Dies gilt nicht nur
für andere Menschen. Wer ehrlich ist, muss zugeben: Auch bei sich
selbst fehlt ihm der Durchblick. Es ist so gut wie unmöglich, die
eigenen Launen, Wünsche, Komplexe, Vorlieben, Schamgefühle usw.
usf. bis ins Detail zu durchsteigen. Manche benötigen dafür ein
ganzes Leben, den meisten aber gelingt es nie.   Wie also sich
selbst disziplinieren? Wie zum Erfolg kommen? Soll ich mich
kasteien, zum Asket werden, mich wie einst Zarathustra ins karste
Gebirge zurückziehen, um dereinst als Weiser zu den Menschen
zurückzukehren und sie endlich Morales zu lehren?   Den
wenigsten ist es gegeben, sich ihr ganzes Leben mit sich selbst zu
beschäftigen. So gut wie jeder, der in unseren doch ziemlich
erfolgreichen Gesellschaften lebt, ist zum Pragmatismus gezwungen.
Man muss essen, schlafen, wohnen. Wenigstens dieses.   Um dies
zu bewerkstelligen, muss ich entweder selbständig erfolgreich sein,
oder aber in einem der vielen Unternehmen und Institutionen
arbeiten. Auf Dauer Hartz4 zu beziehen, macht einen Europäer auf
Dauer nicht glücklich.   Vorstellung ohne Verstellung  
Um in einem Unternehmen mitzuarbeiten, muss ich mich erst einmal
vorstellen. Ohne mich zu verstellen, wohlgemerkt. Und dies ist
recht häufig mit Ängsten verbunden, weil viele Bewerber sich von
der Arbeitswelt ein Horrorgemälde malen, in dem er selbst
untergeht. Von bösen, gierigen Chefs entwürdigt, ausgebeutet,
gequält und von Kollegen gemobbt wird.   Der Gang zum
Personalbüro: Eine Via Dolorosa.   Doch gemach:
Personalmanagement heißt heute Human Resource Management. Und gutes
Human Resource Management hat nicht die Zerstörung von
Persönlichkeiten im Programm. Im Gegenteil. Gerade in unseren
Zeiten zum Himmel schreienden Fachkräftemangels gehen
Personalmanager beim Recruiting, also bei der planmäßigen Suche
nach der kostbarsten Resource jedes Unternehmens – den Menschen –
mit überaus großer Behutsamkeit vor.   Die Zeiten, in denen
sich hierarchisch organisierte Unternehmen mit rigider, autoritärer
Personalpolitik nachhaltig erfolgreich im Markt behaupten konnten,
sind nämlich vorbei, der Digitalisierung sei Dank!  
Unternehmen müssen heute demokratisch organisiert sein und flache
Hierarchien aufweisen, Mitarbeiter müssen teamfähig sein. Ohnehin
ist sich jeder gute Recruiter darüber im Klaren, dass Mitarbeiter
nur dann motiviert und leistungsbereit sind, wenn ihren
individuellen Vorstellungen von sinnhafter Arbeits- und
Freizeitgestaltung ausreichend Raum gegeben wird.   Darüber
hinaus wissen gute Personalmanager guter Marken (eine Tautologie!)
natürlich, dass die Leistungsbereitschaft von Mitarbeitern nicht
beeinträchtigt werden darf. Zwar wird in den sich aus eigener
Überzeugung in diese Notwendigkeit immer mehr demokratisierenden
Unternehmen stark auf die Teamfähigkeit der Mitarbeiter geachtet,
die aufgrund der Digitalisierung immer mehr zu Managern
kommunikativer Schnittstellen werden. Teamfähigkeit ist die
Voraussetzung für eine gute Arbeitsatmosphäre und im Hinblick auf
die extrinsische Motivation von Mitarbeitern ein enorm wichtiger
Faktor. Schlechte Arbeitsatmosphäre führt zu schlechter
Lebensqualität und zu mehr Fehlzeiten.   Individuum und Team
  Leider sind all die erwähnten positiven Entwicklungen in
keinster Weise geeignet, die dräuende Angst des Bewerbers zu
dämpfen – ist doch der Mitarbeiter nicht als Teil eines Kollektivs,
sondern als – teamfähiger – Einzelkämpfer gefordert. Damit er sich
gut fühlen kann – sprich: damit seine Motivation erhalten bleibt,
ist das Human Resource Management überall dort besonders gefordert,
wo psychologische Soft Facts dazu führen können, dass der Elan des
Einzelkämpfers ausgebremst wird. Dies gleicht...
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