Die Bedeutung von Egoismus für das Human Resource Management
Selbst- und Objektrepräsentanzen Wenn sich…
9 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Jahren
Selbst- und Objektrepräsentanzen Wenn sich jemand Sneakers
der Marke Nike kauft und diese hinfort hegt und pflegt, als wären’s
nicht Schuhe, sondern Goldene Kälber. Wenn Leute sich massenhaft
vor Apple Stores die Ärsche abfrieren, nur um zu den Ersten zu
gehören, denen das neueste iPhone gehört. Oder nehmen wir unser
Zuhause: Wer wäre nicht bereit, es vor Eindringlingen zu
beschützen, es ggfs. sogar unter Einsatz des eigenen Lebens
verteidigen? Wer kann schon von sich behaupten, sein Auto gerne an
Fremde zu verleihen? Und machen wir uns doch nichts vor: Sogar
seine Bohrmaschine gibt kaum ein Heimwerker aus der Hand, ohne
dabei peinlich zu transpirieren. Autos, Häuser, Werkzeuge,
Kleidung, Schuhe, Mountainbikes etc. pp. – und was man nicht oder
nur unter großen seelischen Schmerzen verleihen würde … was geht in
einem Menschen nur vor – warum ist er bereit, seinen Schlaf, ja
sogar sein Leben für einen Gegenstand zu riskieren?? Die
Antwort ist: „Weil Objekte dieser Art in das eigene Selbst
‚inkorporiert‘ werden.“ Der Eigentümer dieser Dinge hat
nicht nur das Gefühl, dass sie zu ihm gehören – vielmehr haften sie
an und in ihm: Er, der Eigentümer, findet, dass diese Dinge ganz
klar ihm – nur ihm – und niemand anderem gehören. Sie
repräsentieren ihn. Andererseits: Lässt er sie irgendwo
stehen oder liegen, sind die anderen in aller Regel bereit, sie mit
ihm, dem Eigentümer zu assoziieren, sie mithin nicht einfach
wegzunehmen. Offensichtlich gibt es da eine natürliche, eine
deutlich fühlbare Schranke. Deshalb werden die Dinge (aber
auch andere Menschen), von denen der Mensch sagt: „Das ist mein“
(z.B. „meine Frau“) als Selbstrepräsentanzen bezeichnet. Das
Selbst Das Selbst ist die zentrale Steuerungsinstanz der
menschlichen Psyche. Es umfasst die ganze Persönlichkeit
eines Menschen. In ihm vereinigen sich die von Sigmund Freud so
genannten Instanzen des Ich (des Bewusstseins), des „Es“ (der
Instinkte und Triebe) und des „Über-Ich“ (des Gewissens) sowie
deren emotionale Umgebung. Damit sind auch die Funktionen des
Selbst definiert: Selbstwahrnehmung, Selbststeuerung, Kommunikation
und Bindung. Das Selbst wird bereits im Augenblick der
Befruchtung der Eizelle wirksam und strukturiert alle folgenden
Entwicklungsprozesse. Die Realisierung der
Entwicklungsmöglichkeiten, die sich im Selbst als Potentiale
befinden, hängen von der Umwelt und den Primärbeziehungen ab, allen
voran von der Beziehung zur Mutter.
Selbstrepräsentanzen Wenn wir etwas so in unser Selbst
inkorporieren, dass wir das Gefühl haben, es sei Teil von uns, wird
es zur Selbstrepräsentanz. Unter diesen Begriff fällt
alles, von dem das Selbst sagt: „Das gehört mir“. „Gehören“ leitet
sich von „Gehorchen“ ab. Was dem Selbst gehört, ist somit Teil
seines Verfügungsbereichs. Es will, dass es ihm gehorcht.
Dinge, die zu jemandem gehören, befinden sich ebenfalls im Radius
des Selbst, allerdings in größerer Entfernung und in abgeschwächter
Form. Sie sind autonom. Das Selbst hat keinen direkten Zugriff auf
sie. Trotzdem fühlt sich das Selbst von ihren Eigenschaften und
Handlungen betroffen. Es kann sich um Menschen, aber auch um
Projekte handeln, an denen das Selbst sich, wie und aus welchen
Gründen auch immer, beteiligt. Aus den Selbstrepräsentanzen
bezieht der Mensch seine Selbstdefinition, sein Selbstbewusstsein,
seine Selbstachtung und sein Verständnis von Selbstverwirklichung.
Seine psychosoziale Identität, aus der heraus er sich zur Welt in
Beziehung setzt. Für diesen Mechanismus sind Marken
ganz besonders geeignete, ja herausragende Exempel. Die
Bedeutung der Selbstrepräsentanz für das Human Resource Management
Das Traumziel des Human Resource Management ist es,
Mitarbeiter zu haben, die sagen: „Das Unternehmen bzw. die Marke
gehört...
der Marke Nike kauft und diese hinfort hegt und pflegt, als wären’s
nicht Schuhe, sondern Goldene Kälber. Wenn Leute sich massenhaft
vor Apple Stores die Ärsche abfrieren, nur um zu den Ersten zu
gehören, denen das neueste iPhone gehört. Oder nehmen wir unser
Zuhause: Wer wäre nicht bereit, es vor Eindringlingen zu
beschützen, es ggfs. sogar unter Einsatz des eigenen Lebens
verteidigen? Wer kann schon von sich behaupten, sein Auto gerne an
Fremde zu verleihen? Und machen wir uns doch nichts vor: Sogar
seine Bohrmaschine gibt kaum ein Heimwerker aus der Hand, ohne
dabei peinlich zu transpirieren. Autos, Häuser, Werkzeuge,
Kleidung, Schuhe, Mountainbikes etc. pp. – und was man nicht oder
nur unter großen seelischen Schmerzen verleihen würde … was geht in
einem Menschen nur vor – warum ist er bereit, seinen Schlaf, ja
sogar sein Leben für einen Gegenstand zu riskieren?? Die
Antwort ist: „Weil Objekte dieser Art in das eigene Selbst
‚inkorporiert‘ werden.“ Der Eigentümer dieser Dinge hat
nicht nur das Gefühl, dass sie zu ihm gehören – vielmehr haften sie
an und in ihm: Er, der Eigentümer, findet, dass diese Dinge ganz
klar ihm – nur ihm – und niemand anderem gehören. Sie
repräsentieren ihn. Andererseits: Lässt er sie irgendwo
stehen oder liegen, sind die anderen in aller Regel bereit, sie mit
ihm, dem Eigentümer zu assoziieren, sie mithin nicht einfach
wegzunehmen. Offensichtlich gibt es da eine natürliche, eine
deutlich fühlbare Schranke. Deshalb werden die Dinge (aber
auch andere Menschen), von denen der Mensch sagt: „Das ist mein“
(z.B. „meine Frau“) als Selbstrepräsentanzen bezeichnet. Das
Selbst Das Selbst ist die zentrale Steuerungsinstanz der
menschlichen Psyche. Es umfasst die ganze Persönlichkeit
eines Menschen. In ihm vereinigen sich die von Sigmund Freud so
genannten Instanzen des Ich (des Bewusstseins), des „Es“ (der
Instinkte und Triebe) und des „Über-Ich“ (des Gewissens) sowie
deren emotionale Umgebung. Damit sind auch die Funktionen des
Selbst definiert: Selbstwahrnehmung, Selbststeuerung, Kommunikation
und Bindung. Das Selbst wird bereits im Augenblick der
Befruchtung der Eizelle wirksam und strukturiert alle folgenden
Entwicklungsprozesse. Die Realisierung der
Entwicklungsmöglichkeiten, die sich im Selbst als Potentiale
befinden, hängen von der Umwelt und den Primärbeziehungen ab, allen
voran von der Beziehung zur Mutter.
Selbstrepräsentanzen Wenn wir etwas so in unser Selbst
inkorporieren, dass wir das Gefühl haben, es sei Teil von uns, wird
es zur Selbstrepräsentanz. Unter diesen Begriff fällt
alles, von dem das Selbst sagt: „Das gehört mir“. „Gehören“ leitet
sich von „Gehorchen“ ab. Was dem Selbst gehört, ist somit Teil
seines Verfügungsbereichs. Es will, dass es ihm gehorcht.
Dinge, die zu jemandem gehören, befinden sich ebenfalls im Radius
des Selbst, allerdings in größerer Entfernung und in abgeschwächter
Form. Sie sind autonom. Das Selbst hat keinen direkten Zugriff auf
sie. Trotzdem fühlt sich das Selbst von ihren Eigenschaften und
Handlungen betroffen. Es kann sich um Menschen, aber auch um
Projekte handeln, an denen das Selbst sich, wie und aus welchen
Gründen auch immer, beteiligt. Aus den Selbstrepräsentanzen
bezieht der Mensch seine Selbstdefinition, sein Selbstbewusstsein,
seine Selbstachtung und sein Verständnis von Selbstverwirklichung.
Seine psychosoziale Identität, aus der heraus er sich zur Welt in
Beziehung setzt. Für diesen Mechanismus sind Marken
ganz besonders geeignete, ja herausragende Exempel. Die
Bedeutung der Selbstrepräsentanz für das Human Resource Management
Das Traumziel des Human Resource Management ist es,
Mitarbeiter zu haben, die sagen: „Das Unternehmen bzw. die Marke
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