Spezial mit Andreas Reckwitz (1/3): Das Futur II der Postapokalypse – "Verluste werden eingetreten sein"

Spezial mit Andreas Reckwitz (1/3): Das Futur II der Postapokalypse – "Verluste werden eingetreten sein"

Wann hat das eigentlich angefangen, dass sich das Gefühl breitgemacht hat: Früher war mehr Zukunft? Der Soziologe Andreas Reckwitz in einem dreiteiligen Podcast-Spezial
46 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten
Wann hat das eigentlich angefangen, dass sich das Gefühl breit
gemacht hat: Früher war mehr Zukunft? Gletscher schmelzen, Heimat
verschwindet, die Demokratie ist weltweit auf dem Rückzug – wie
hängt das alles zusammen? Und was ist aus dem großen Versprechen
der Moderne geworden, die Welt werde immer besser für immer mehr
Menschen?  Der Soziologe und Bestsellerautor Andreas Reckwitz
(Die Gesellschaft der Singularitäten) hat darüber ein fundamentales
neues Buch geschrieben, das die verstörenden Phänomene
zusammendenkt: Es heißt Verlust. Ein Grundproblem der Moderne. In
einem dreiteiligen deep dive von Das Politikteil sprechen wir
exklusiv mit Andreas Reckwitz über seine Thesen: Warum produziert
die Moderne unausweichlich selbst die Verluste, die sie
bedrohen?  Was bedeutet das eigentlich: Verlust? Und warum
eskalieren diese Verluste gerade jetzt so sehr, dass die Idee des
Fortschritts selbst infrage steht – und damit die Grundlage der
westlichen Welt?  In der ersten Folge beschreibt Reckwitz,
warum nicht alles, was verschwindet, ein Verlust ist. Er skizziert,
welche Verluste es gibt – materielle Verluste, Verluste an Status,
Heimat, Macht, der Verlust ganzer Landschaften und Spezies – und
wie die moderne Gesellschaft und das Individuum damit
umgehen.  Wir besprechen, was der dystopische Film The Day
After mit dem Fortschrittsoptimismus der 1960er- und 1970er-Jahre
zu tun hat und mit dem aktuellen Boom der Ratgeberliteratur. Und
Reckwitz erfindet eine neue Zeitform: das Futur II der
Postapokalypse.  Der Soziologe erklärt, warum die moderne
Gesellschaft lange Zeit davon gelebt hat, Verluste unsichtbar zu
machen. Er erläutert das "Verlustparadox": Die Moderne produziert
unaufhörlich selbst massive Verluste, während sie gleichzeitig von
der tief eingeschriebenen Überzeugung lebt, dass es eine
schmerzfreie Welt geben kann. Aber diese Erzählung, sagt Reckwitz,
funktioniert nicht mehr.  Im Podcast Das Politikteil sprechen
wir regelmäßig jede Woche eine Stunde lang über das, was die
Politik bewegt. Wir erklären Hintergründe und diskutieren
Zusammenhänge – immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast –
und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz
und Peter Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu
hören. Den dreiteiligen deep dive "Hat die Zukunft noch Zukunft?"
mit Andreas Reckwitz moderieren Heinrich Wefing und Tina
Hildebrandt   Hosts: Tina Hildebrandt, Heinrich Wefing Gast:
Andreas Reckwitz Redaktion und Recherche: Carlotta Wald Schnitt und
Produktion: Pool Artists [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer
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