Gedanken am frühen Morgen - Du kennst es

Gedanken am frühen Morgen - Du kennst es

5 Minuten

Beschreibung

vor 2 Wochen

Nicht fremd sind dem Landmann die Mühen der Landwirtschaft, nicht
unerwartet kommt dem Matrosen der Sturm auf dem Meere, nicht
seltsam ist dem Lohnarbeiter der sommerliche Schweiß, nicht etwas
Ungewohntes sind denen, die sich für ein gottesfürchtiges Leben
entschlossen haben, die Plackereien der umgebenden Welt. Vielmehr
hat jeder Stand, den ich genannt, seine eigene Plage, die jeder
Beruf kennt. Nicht um ihrer selbst willen trägt man sie, sondern
zur Erlangung verheißener Güter. Hoffnungen, die den Menschen
sein ganzes Leben lang halten und begleiten, erleichtern ja einem
jeden seine Bürde. Von denen nun, die um der Erde Güter oder um
irdischer Dinge willen sich abmühen, sahen sich die einen
überhaupt in ihren Hoffnungen betrogen, indem ihnen die
verheißenen Güter nur in der Phantasie verblieben. Denen aber
wirklich der erwünschte Enderfolg beschieden war, ward wieder
nötig eine neue Hoffnung, da die alte vorüberglitt und in Bälde
verwelkte. Nur denen, die sich um die Frömmigkeit bemühen,
vermochte keine Lüge die Hoffnungen zu rauben, kein Ende die
Mühen zu verdrießen, da ihrer ein sicheres und dauerndes
Himmelreich harrt.

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