Die Reise in die Kindheit
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Beschreibung
vor 1 Monat
„Es begann mit der Sicherheit und dem Glück in einem alten Haus
in Nimes und in Ruoms und in Großpierres im Gebiet der Ardèche.“
So erzählt Gérard Lattier in seiner Erzählung:
„Le voyage en enfance“. Die Reise in die Kindheit. Er malt sie
wundervoll aus. Er zählt die wichtigsten Personen seiner frühen
Kindheit auf: Papa, Mama, Bruder Momon, die alte Großmutter, die
Cousine Germaine, die beinahe Schwester und alles Glück der Welt.
Derzeit erleben wir den Stufen-Kurs: „Farbe kommt in dein Leben“
und zuletzt die Einheit mit den vielen Kindern und den Kindern,
die die Eltern zu Jesus bringen, damit er sie anrührte. „An was
erinnert Ihr Euch aus Eurer frühen Kindheit?“ Zuerst wurden nur
herrliche Bilder vom Spielen, Herumtollen in der Natur, von
liebevollen Großeltern und Geschenken genannt.
Aber dann schauten wir uns eine große Auswahl von Kinderbildern
an. Jede und jeder nahm sich ein Bild, das an die eigene frühe
Kindheit erinnert. Da legten sich Schatten über die frohen
Erinnerungen. Wir merkten, diese Schatten begleiten uns ein Leben
lang. Mich berührte das Bild eines kleinen Jungen. Der schaut
traurig in die Welt. Ich komme nicht von ihm los. Was hat mich
traurig gemacht? Ich hatte doch auch die große Freiheit erlebt,
stundenlang Fußball auf unserem geräumigen Hof gespielt. Aber da
war auch diese Trauer. Erinnerungen kommen hoch von Situationen,
in denen ich mich übersehen fühlte, nicht dazu gehören durfte.
Der traurige kleine Junge tut mir leid.
In der Erzählung von Gérard Lattier finde ich den schmerzhaften
Satz: „Seit jenem Tag im Mai, als ich sieben Jahre alt war und
mein Vater von Bomben getötet wurde, hörte meine Reise in der
Kindheit auf. Seit jenem Tag im Mai bin ich auf der Suche nach
meiner Kindheit.“ Ihn treibt der Satz Jesu um, gesprochen an
seine Jünger und alle uns Erwachsenen: „Wenn ihr nicht das Reich
Gottes empfangt wie ein Kind, könnt ihr nicht hineinkommen.“
Lattier schließt seine Erzählung mit einem Gebetsruf: „Mein Gott,
Jesus, hilf mir meine Kindheit wieder zu finden!“ Er wendet sich
an Jesus. Er bringt sein inneres Kind wie die Eltern zu Jesus.
Wir haben das auch getan. Jesus soll uns anrühren, in den Arm
nehmen und segnen.
Wir brauchen das. Auch wir Männer.
In herzlicher Verbundenheit grüße ich Sie und Euch
Hans-Martin Steffe, Linkenheim-Hochstetten
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