Folge 90: Standortgerechte Rekultivierung und Begrünung in Hochlagen

Folge 90: Standortgerechte Rekultivierung und Begrünung in Hochlagen

Dr. Bernhard Krautzer im Gespräch über Standortgerechte Rekultivierung und Begrünung in Hochlagen
34 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat
Moderne Techniken und nachhaltige Methoden: Erfolgreiche
Wiederbegrünung in den österreichischen Alpen In den letzten
fünfunddreißig Jahren kam es in den österreichischen Alpen zu einer
rasanten Entwicklung der Technik bei der Wiederbegrünung in
Hochlagen, also Flächen im Bereich der oberen montanen bis hin zur
alpinen Höhenstufe. Wurde bei den ersten großen Erschließungen
neuer Schigebiete im Alpenraum vorwiegend mit Dynamit und
Planierraupe gearbeitet, ist die Erhaltung des humosen Oberbodens
Selbstverständlichkeit geworden. Vorhandene Vegetation wird
sorgfältig mit dem Löffelbagger abgetragen und zeitnah
wiederverwendet und damit das Artengefüge des Standorts erhalten.
Bei großflächigen Eingriffen kann inzwischen zusätzlich auf Saatgut
von standortgerechten, subalpinen und alpinen Arten zurückgegriffen
werden. Zwanzig verschiedene Gräser, Kleearten und Kräuter wurden
auf passenden Spenderflächen quer über den Alpenraum gesammelt und
werden inzwischen von Landwirten großflächig produziert. Je nach
Höhenlage, Ausgangsgestein und Nutzung werden daraus
unterschiedliche Begrünungsmischungen für Almweiden, Schipisten
oder Böschungen zusammengesetzt. In Kombination mit
Begrünungstechniken, die zuverlässig vor Erosion schützen,
entstehen so ausdauernde, standortgerechte, pflegeextensive
Begrünungen, wie in vielen nationalen und internationalen Projekten
der HBLFA Raumberg-Gumpenstein erprobt und nachgewiesen wurde.
Dieses erfolgreiche Zusammenspiel von Techniken, Methoden und
Materialien wurde in den letzten Jahren in vielen
Fachveranstaltungen an Projektbetreiber, Planungsbüros, Behörden
und ausführende Firmen weitervermittelt. In Zusammenarbeit der
HBLFA Raumberg-Gumpenstein mit dem Land Tirol und diversen
Fachexperten wurde der moderne Stand des Wissens in einer
Richtlinie sowie einer ÖNorm zusammengefasst und ist, zumindest in
Österreich, inzwischen bereits etablierte Praxis.

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