Beschreibung

vor 1 Monat

Heute sind es etwa die Reinigungskräfte und Fahrradboten, die uns
das Leben erleichtern – damals war es die Bediensteten, ohne die
kein Haushalt funktionierte. Besonders viele von ihnen
beschäftigte der Wiener Hof. Was dem Diener oder der Dienerin
dort als erstes abgewöhnt wurde, war die eigene Persönlichkeit.
Sie waren austauschbar und ganz auf ihre jeweilige Funktion hin
reduziert, standen teilweise wie die Roboter im Raum. Eine
strenge Hierarchie durchzog das ganze Personal, Intrigen
untereinander waren an der Tagesordnung. Über die Jahrzehnte
wurde der soziale Gegensatz zwischen „oben“ und „unten“ immer
unzeitgemäßer, wie in der englischen Adelsserie Downton Abbey.
Als die Monarchie endete, verloren die Bediensteten zwar ihre
Privilegien wie Dienstwohnungen oder gratis Heizholz, aber viele
von ihnen waren froh über die neue soziale Mobilität im
demokratischen Österreich. Ein Gespräch von Mariella Gittler mit
dem Schönbrunner Kurator Martin Mutschlechner.

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